Ballistisches Pendel bauen

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 3.817 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Juni 2014 um 16:36) ist von Justus.

  • So hab getestet,

    Irgendwie war es ein wenig entäuschend, aber hier die Werte

    alte Diana 25D Bj.53
    RWS Dia Gewicht 0,60g Ausschlag 10 Grad = E0 2,06j

    alte HW35 (WBK) Bj.68

    RWS Dia Gewicht 0,60g Ausschlag 38 Grad =E0 28,8j

    Irgendwie machen mich die Werte stutzig bei der Diana ok hab die Feder gesehen total krumm und wohl noch die erste.
    Bei der HW35 auch wenn sie alt ist kommt es mir seltsam vor ( der Besitzer meinte nur die ging schon immer Gut wurde auch selten benutzt) oder können die so Stark sein ?

    Wenn ich die Werte im Program eingebe paßt es, habe es auch mit anderen Gewichten laufen lassen aber dann hätte man laut Program bei einem Dia mit 0,56g eine E0 von 44,5j
    und das kann ja nicht Möglich sein.

    Wäre Nett wenn mir jemand sagen kann wo der Fehler liegt. 8|

    Wenn jemand auch ein Pendel bauen will sollte der Aluklotz in der Hitzone trichterförmig sein dann bleiben die Dia´s kleben.

    Justus der Gerechte :D

  • Haltet mich jetzt nicht für einen Spielverderber.
    Bisher dachte ich immer die Energie müsste komplett an das Pendel abgegeben werden.
    Wenn sich das Dia bei Aufschlag verformt geht doch einiges an Energie verloren ?


    Joachim

    Das Messprinzip beim ballistischen Pendel verläßt sich nicht auf die Energieerhaltung, sondern auf die Impulserhaltung. Der Impuls ( p=m*v ) bleibt auch erhalten, wenn sich das Diabolo verformt.
    Bei einem elastischen Stoß wie hier kann man grundsätzlich nicht über die Energieerhaltung gehen. Die Verformung des Diabolos verbraucht schon recht viel Energie, was man daran sieht, dass sich ein Diabolo ja erst bei einer gewissen Mindestenergie überhaupt plättet.

    Justus: so hast Du es auch gerechnet, oder? Aus dem Winkel kriegt man die Höhe des Ausschlags h, daraus kann man eine potentielle Energie errechnen, die entspricht der kinetischen Energie nach dem Aufprall. Daraus bekommt man über das Gewicht des Pendels (mit Geschoss) den Impuls nach dem Aufprall, daraus wiederum mit dem Gewicht des Geschosses die Geschwindigkeit des Geschosses vor dem Aufprall, und damit dann letztlich erst die kinetische Energie des Geschosses.

  • Auf die Werte bin ich über das Program im Forum gekommen, laut dem habe ich bei 30 cm Pendel mit 290 g Gewicht bei einem Dia von 0,5g bei 10 Grad E0 7,5 Joule und v0 173 m/s. :^)

    Welches Programm meinst Du denn da?

    Die Formel in der Wikipedia sieht richtig aus:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Ballistisches_Pendel

    Die Pendellänge l müsste man bei einem Pendel wie Deinem eigentlich etwas kürzer ansetzen, weil der Massenmittelpunkt ja weiter oben sitzt. Wenn man keine Eichmöglichkeit hat, ist ein Pendel an einem langen Faden, der an der Decke hängt, sicher deutlich genauer. Dann irgendwie den Ausschlag der Kugel messen.

    Einmal editiert, zuletzt von Old_Surehand (19. Juni 2014 um 00:47)

  • .... Wenn man keine Eichmöglichkeit hat, ist ein Pendel an einem langen Faden, der an der Decke hängt, sicher deutlich genauer. Dann irgendwie den Ausschlag der Kugel messen.

    Ja, sogar bestimmt. Und um die Geradlinigkeit der Pendelbewegung zu garantieren würde ich zwei Fäden nehmen, die v - förmig zur Kugel führen.
    Der Uhrenfreund könnte sich auch ein starres Pendel mit Anschlag vorstellen, wo der Wert bei der Rückwärtsbewegung des Pendels über ein Sperrad, Zeiger und Zifferblatt angezeigt wird. Das setzt aber eine halbwegs gut eingerichtete Werkstatt voraus...

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Old_Surehand,

    Das Program "Ballistik Pendel" von Holzschuh aus dem Downloadbereich da habe ich die Werte eingegeben und halt die genannten Werte rausbekommen.
    Wenn man die Pendellänge dort verändert bleibt der Ausschlag relativ gleich, außer man verändert das Gewicht des Pendels was ich ja auch gemacht habe.
    Die entfernung Mündung zum Pendel waren 3cm . Ich bin immer nach dem Winkel gegangen nicht nach der Höhe.

    Habe gerade nochmal die Skala mit dem Geodreieck geprüft und die Paßt genau. :(

    Irgend ein Detail will mich Ärgern aber das finde ich hoffentlich :rolleyes: tüfteln bis die Schwarte kracht.

    Justus der Gerechte :D

    2 Mal editiert, zuletzt von Justus (19. Juni 2014 um 09:48)

  • Hm, ich weiß es auch nicht. Vielleicht sind die Energien, auf die Du gekommen bist, gar nicht so unrealistisch?

    Also das Programm stimmt anscheinend mit der Formel aus Wikipedia überein, da kommt das gleiche raus.

    Punkte, die mir einfallen (dir aber wahrscheinlich auch):
    - Wegen der Gewichtsverteilung, die nicht mit einem "mathematischen" Pandel übereinstimmt, müsste man wohl mit l und M ein wenig rumspielen, damit die potentielle Energie abhängig vom Ausschlag richtig berechnet wird. Dazu könnte man z.B. mit einer leichten Federwaage mal die tatsächliche Rückstellkraft bei verschiedenen Ausschlagwinkeln messen (mit Faden und Umlenkrolle) und mit der Theorie vergleichen. Zumindest mal bei 90' eine Waage drunterhalten und diesen Wert statt der Masse des gesamten Pendels nehmen (sollte etwas kleiner sein, weil ein Teil vom Aufhängpunkt getragen wird).
    - Auch nochmal schauen, wie schnell das Pendel Energie verliert/ ob es irgendwo schleift. Wenn du das frei schwingen lässt, wie schnell wird die Amplitude kleiner? Bei kleiner und bei großer Amplitude?

    Aber die Rieseneffekte sollte das alles nicht haben.

  • Old_Surehand,

    Habe den Pendel jetzt mal in 90 Grad gewogen und komme nur noch auf 105g
    Das bedeutet dann das die Werte sinken: :rolleyes:

    Die HW35 mit RWS Dia 0,6g liegt dann bei 38 Grad bei E0 10,94 und mit dem H&N Dia 0,56g bei 48 Grad bei E0 18,29 ?( . Diese Werte kommen dann wohl eher hin ?
    Obwohl wenn die Kugel um 0,04g schwerer wird und E0 um fast 8j ansteigt paßt auch nicht richtig, es sei denn das die Hw die H&N Dia´s besser verträgt als die RWS Dia´s
    Die H&N Dia´s Hunter EX sind mit 0,6g angegeben schaffen 41 Grad und E0 13,41 das wäre eine Abweichung von fast 5j und würde eher hinkommen.

    Das Artet langsam in eine Wissenschaftliche Arbeit aus ?( obwohl manche Luftgewehre ja als Munitionsfühlig bekannt sind. Egal wir testen weiter :johnwoo: :thumbsup: .
    Vielleicht kann es ja jemanden weiterhelfen. ;^)

    Justus der Gerechte :D