BlingBling-SSW, neuer Hype oder schlechter Geschmack?

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 2.056 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. März 2013 um 16:11) ist von Zündnadel.

  • Mich wundert es, das bei eGun immer mehr polierte SSW angeboten werden!
    Ist das ein neuer Hype oder versucht man so verrantze SSW loszuwerden,
    dessen Brünierung/Beize hinüber ist?

    Vor allem bei den ERMA-SSW finde ich es schrecklich,
    wenn man ein optisch halbwegs vernünftiges Modell sucht und
    dann immer öfters auf dieses "BlingBling" stößt! :(

    Frecher Weise auch noch zu Preisen...! :wow:

    Ich weiß ja nicht was ihr darüber denkt, doch es würde mich sehr interessieren!

    Von unten betrachtet, sieht Niveau stets arrogant aus... :))

  • Hallo,

    das ist wohl ein Trend auf den mal nicht zuviel geben sollte.
    Geschmäcker sind eben verschieden, mich spricht dieses " BlingBling" aber auch überhaupt nicht an.


    Gruß, Andy

  • Wo ist das Problem? Ist eine SSW poliert ist sie doch nicht mehr verranzt, oder? Dann ist die Brünierung / Beize ja weg!
    Und wenn es gut gemacht ist soll man den hohen Aufwand auch entsprechend honorrieren. Und wer's nicht mag ..........
    der findet diesen Hype eben nicht gut.

    Grüßle
    Pinkerton

  • Die Katze mag Mäuse - Ich nicht! Deswegen gebe ich Pinkerton recht, frei nach dem Motto "Jeder wie er mag"!

    Allerdings habe ich ein Problem damit, wenn eine Geschäftemacherei daraus gemacht wird, indem zu den angebotenen polierten Waffen Legenden erschaffen werden. Billige und heruntergenudelte SSW's kaufen, polieren, und dann als ganz besondere Einzelstücke anbieten, von denen man sich nur schweren Herzens trennen kann! Die natürlich die letzten Jahre nur in der Vitrine gehangen sind .... wenn einmal im Jahr an Weihnachten zum betrachten aus der Vitrine genommen zum betrachten ..... dann natürlich nur mit Samthandschuhen! :D

    Eigenartigerweise wurden von dem einen oder anderen Anbieter kurz zuvor jeweils die entsprechenden Billig-Käufe der gleichen Waffen-Modelle getätigt .... oder eben über Zweit-Account!

    Nichts gegen einen Fan, der gelegentlich eine Waffe aufbereitet hat, und diese irgendwann verkauft, bitte nicht falsch verstehen! Aber wenn Jemand ein "Geschäftsmodell" daraus macht, sollte er das auch bitte so angeben!

    Aber prinzipiell .... wenn sich immer wieder Käufer finden! :whistling:

  • Und wer's nicht mag ..........
    der findet diesen Hype eben nicht gut.

    So is es :^)
    Es gibt tatsächlich einige gute Arbeiten die man beispielsweise bei Egun bestaunen darf, es muss eben nur den jenigen ansprechen, dann findet es auch seine Liebhaber bzw Käufer.
    Gschmäcker sind nunmal verschieden, wäre ja auch schlimm, wenn wir alle dasselbe schön finden würden. :^)


    Gruß, Andy

  • Wenn jemand so eine Billigkanone poliert und mit Gold und Glitzer beklebt, meintetwegen, mein Fall ist es nicht. Mann kann sowas auch Geschmackvoll machen, aber meistens sieht das einfach planlos und schlampig aus.
    Solche Evergreens wie eine Erma sollten aber in Würde altern. Wenn hier oder da eine Macke oder eine blanke Stelle ist, sei es drum. Wenn man sie nicht professionell beschichten oder neu beizen kann, sollte man einfach die Finger davon lassen.

  • - Oberfläche spiegelblank polieren

    - Entfetten

    - Galvanisch eine Kupferschicht (Trägerschicht) aufbringen

    - Kupferschicht vorsichtig polieren

    - Entfetten

    - Galvanisch mittels Goldelektrolyt eine Goldschicht auftragen

    - Goldschicht vorsichtig auf Hochglanz polieren

    Ausführung entweder im Galvanischen Tauchbecken oder mit Hand-Galvanisiergerät. Mit Letzterem mühe ich mich seit Monaten an Teilen eines recht grossen Revolvers ab ..... immer mit Pausen, um die Nerven und zittrigen Hände zu beruhigen :D

    Im Ernst: Wenn Du das als Laie das erste mal machst, dann musst Du viel an "Wegwerf-Teilen" experementieren, beziehungsweise mit welcher Stromspannung und welcher Wischgeschwindigkeit etc. am Besten zu arbeiten ist. Und Du brauchst Zeit und Energie, jedenfalls wenn das Ergebnis gut werden soll!

  • Suum cuique...
    Aber meinen persönlichen Geschmack trifft es auch nicht.


    @Titanborer

    im OaG-Forum ist einer angemeldet, ich glaub "Dirk 26.07." nennt er sich, der macht das professionell und postet da gelegentlich seine Arbeiten. Der könnte dir sicher erklären wie genau das gemacht wird. Ich glaub der galvanisiert die Teile. Bei welchem Material das möglich ist, kann ich dir nicht sagen. Ich schätze das muss leitfähig sein.

    EDIT: Oder du versuchst es selbst nach Alfreds Anleitung, der mal wieder schneller war als ich :cursing:

  • Hallo,


    also ich habs vor einiger Zeit mal mit nem Twinny versucht der optisch einfach nicht mehr der schönste gewesen ist, dass Resultat fand ich am Ende gar nicht sooo schlecht wie erwartet.


    Ich denke das war aber auch eine absolute Ausnahme, dass ich da selbst Hand angelegt habe :^)


    Gruß, Andy

  • ich kenne bislang nur die Theorie - die Praxis folgt, wenn ich mehr Zeit haben werde. Aber zwischen Verkupfern und Vergolden
    sollte man noch ein Vernickeln setzen, damit das Gold nicht in das Trägermaterial diffundiert.

    LG - Christian

  • zwischen Verkupfern und Vergolden sollte man noch ein Vernickeln setzen, damit das Gold nicht in das Trägermaterial diffundiert.


    Hallo Christian,

    das wird in den Broschüren teilweise empfohlen, die "Galvanik für Anfänger" beschreiben.

    Die Praxis sieht meist anders aus. Nickel (und bitte nicht die jeweils hochgiftigen Varianten der Elektrolyte verwenden!) dient gut als "Sperrschicht" zum Material des zu vergoldenden Objektes. Nicht benötigt wird es als Sperrschicht zum Kupfer, jedenfalls zeigen das meine Ergebnisse.

    Aber, bevor man sich an seine Lieblingsstücke wagt, und die eventuel verhunzt ........ einfach ausreichend an kleineren Versuchs-Elementen das galvanisieren mit verschiedenen Schichtaufbauten selbst ausprobieren.

    Viele Grüße
    Alfred

  • Eigentlich wollte ich aus diesem Thema erst mal einen Selbstläufer machen und
    sehen, was sich so für Meinungen ansammeln!
    Doch ich finde es sehr interessant,
    das schon früh (im Post Nr. 4) der Kernpunkt angesprochen wurde!
    Und darauf wollte ich ja auch hinaus, nicht mehr und nicht weniger!
    Klar, in meiner Bildersammlung für den Bildschirmschoner befinden sich auch
    polierte oder vergoldete Waffenmodelle, aber...na ja, wurde schon alles gesagt!

    Danke an ALFHA1802 und allen (noch) ein schönes WE! :winke:

    Von unten betrachtet, sieht Niveau stets arrogant aus... :))

  • Ich verstehe die Aufregung nicht. Jemand zahlt den Preis, den er bereit ist für ein Ding zu zahlen. Wenn sich die Preise in astronomische Höhen bewegen. Okay. Und?
    Niemand zwingt euch, mitzusteigern.

    Wenn ich einen verranzte Simson S51 aus einem Schuppen ziehe, dem Verkäufer dafür dann 100 Euro dalasse und das Fahrzeug einen Monat später für gute 1000 Euro weiterverkaufe, nachdem ich Stundenlang restauriert und poliert habe, bin ich dann auch ein böser Mensch?

    Ich kann nicht verstehen, warum Leute für polierte SSWs soviel auf den Tisch legen aber die Beweggründe müssen mich auch nicht interessieren.
    Und was kann der Verkäufer dafür? Er hat einen Markt erkannt/ eröffnet und verdient gutes Geld. Er befriedigt Bedürfnisse und bekommt dafür einen monetären Gegenwert.

    AIDA - attention, interest, desire, action. Er hat alles richtig gemacht.

    So what.

  • verchromte waffen sehen schon schick in meinen Augen aus. ABer ich finde realistische vorbilder besser. sprich chrom und gold findet man nur in amerikanischen Gangsterfilmen und im normalen leben findet man diese eben nicht.

  • Man kann letztendlich alles und jedes zu einer Glaubensfrage aufbauschen.

    Guter Geschmack, schlechter Geschmack. Wo fangt was an, wo hört was auf?

    Ich bin von Jugend an Einrichtungen in der Farbe Nußbaum gewöhnt, fühle mich damit wohl und kann mir nicht vorstellen mich mit Einrichtungsgegenständen zu umgeben die vor Chrom oder Edelstahl nur so strotzen.
    Ja und? Was sagt das über Geschmack aus? Nichts. Es gibt da für die eine Seite genau so viele Anhänger wie für die andere Seite.

    Und das kann man auch auf Waffen übertragen. Da gibt es diejenigen die von grünen oder pinkfarbenen Schäften begeistert sind, während ich Nußbaumschäfte oder Nußbaumfarbene vorziehe.
    Da gibt es diejenigen die sich für brünierte Waffen begeistern und andere die Verchromte lieben.

    Aus eigener Erfahrung weiß ich das eine gute Politur sehr zeitaufwändig ist, und es nicht damit getan ist mal eben mit dem Schwabbel drüber zu huschen und damit alle scharfen Kanten rund zu schleifen. Und beim galvanischen Veredeln reicht kein Streichset etwa von Selva, sondern verlangt eine umfangreichere Anlage und sehr viel Wissen und Erfahrung von dem Ausführenden.

    Und wenn sich dann jemand diesen Aufwand bezahlen lassen will? Ist das nicht ganz normal?
    Ich habe schon schlechtere Geschäftsmodelle gesehen.

    Ich würde aber selber nicht auf die Idee kommen etwas zu verkaufen wo sehr viel Zeit und Herzblut dahintersteht, weil das letztendlich nicht bezahlt werden kann.
    Für mich gibt es für das Polieren auch ganz andere Beweggründe.

    So habe ich gerade einen ME 900 SA in Arbeit, wo die geprägten "Gravuren" auf Lauf, Rahmen und Trommel durch die Brünierung kaum zu erkennen sind, einfach untergehen.
    Erst eine Politur und ein teilweises Nachstechen wird das richtig zur Geltung bringen, und die Waffe wird insgesamt dadurch an Aussehen gewinnen.

    Und wenn es dann irgend jemandem nicht gefallen sollte hat das für mich 0 Relevanz.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Meist Geldmacherei so zumindest oft bei Röhm und besonders bei Erma ist dies zu beobachten, da wird die SSW meist schlecht, manchmal aber auch professionell gut poliert und als Nickel oder selten verkauft :cursing:

  • ......und als Nickel oder selten verkauft :cursing:

    Dann erfüllt das ganz schlicht den Tatbestand des Betrugs und sollte zur Anzeige gebracht werden.
    Wenn das aber keiner macht tummeln sich da die Betrüger, wie auch auf anderen Gebieten munter weiter.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen