Nach monatelangem Schwanken zwischen Normal- oder Carbine-Version der HW 100 habe ich mich aus Kartuschengründen für die große Variante entschieden. Ziel war dann ein möglichst kurzer Umbau – Kartusche, Schaft und Lauf haben denselben Abschluss, also eine Stutzenausführung.
Beim Holz fiel die Wahl auf deutschen Nussbaum, die lebhafte wilde Textur dieses etwas krummen Stückes kommt beim Schaft ganz gut zur Geltung. Nach Abschluss der Arbeiten fand ich doch auch einen längeren Lauf mit Schalldämpfer nicht schlecht und habe einen FSB –Lauf dazugekauft.
Die Waffe ist bereits seit Januar fertig, ich habe mich aber mit dem diesmal sehr umfangreichen Koffer etwas schwergetan.
HW – 100 :
-Länge: 85 cm ( mit kurzem Lauf )
-Gewicht : 4,8 Kg
-ZFR: Simalux 7 – 26 x 50
-Schaft: Eigenbaulochschaft aus deutschem NB mit Abschlüssen aus
Ahorn und Mooreiche, Oberfläche Tru-Oil.
-System: HW 100 mit 31 cm Lauf im 19 mm Laufmantel oder 41 cm
FSB – Lauf , freischwingend.
-Koffer: Faserplatte weiss gespritzt mit Einlagen aus amerikanischem
Nussbaum und Filz. Untergebracht sind:
-Zweibein
-Diabolos
-Magazine
-Werkzeug
-Einzelschussmagazin
-ZFR-Rad
-Kerze + Kerzenständer + Feuerzeug
-ZFR – Verlängerung
-Schalldämpfer + Schlüssel
-Kniestütze
-Schaftverlängerung 2 x 1,5 cm
-Entlüfter- und Adapterschraube für Kartusche
-Austauschlauf
-Quickfilladapter + Schlauch
Zunächst einige Bilder zur Herstellung:
Die Nussbaumbohle, die Abschlüsse aus Ahorn und Mooreiche sind angeleimt.
Beim Fräsen kommt wieder mein Eigenbaufrästisch zum Einsatz.
Das System wird in Kunstharz eingebettet
Die Systemausarbeitung ist fertig, jetzt kann aussen weitergearbeitet werden.
Der Abzugsbügel, gefertigt aus einem Stück Bandstahl, Zweibein und Kniestütze können hier aufgeschraubt werden.
Bau und Anpassung der Kniestütze. Damit diese vom Knie nicht abrutscht, wird unten eine ca 3 mm tiefe Hohlkehle angearbeitet. Dazu wird aus der
Kreissäge der Spaltkeil entfernt und ein Brett als Anschlag im passendenWinkel angeschraubt ( ausprobieren bis es passt ), an dieser Führung
wird die Kehle faktisch ausgefräst. Pro Durchgang muss das Sägeblatt um 1mm höher gestellt werden.
Die Einschnitte der Kreissäge bewirken einen gleichmäßigen Verzug des Schaftes, als Vorbild diente hierbei die Diana 75, auch die Schaftkappe ist schräggestellt ( später gibts Fotos von oben ).Durch das statt des Systems eingeschraubte Brett kann der Schaft auf der Hobelbank zwischen die Bankhaken oder in die Hinterzange gespannt werden, das hilft beim runden, schleifen und auch bei der Oberflächenbehandlung.
Die Schaftverlängerung ( 2 x 15 mm ) wird angearbeitet
Der Kasten im Rohbau, um Material und Gewicht zu sparen, wird der Nussbaum mit Fichte unterfüttert.
Fertig:
Mit dem Eigenbauschlüssel wird die Vorderscheibe des FSB-Laufes entfernt um den Schalldämpfer montieren zu können.
Zum Schluss noch ein Wermutstropfen ( aber Ehrlichkeit muss halt sein ), ein dusseliger Anfängerfehler mit der Oberfräse, der dann ausgeflickt werden musste.
Danke fürs Durchlesen des Beitrags, vielleicht konnte ich ja auch Anregungen für eigene Bauten geben ?.
Mit freundlichen Grüßen,
FrankDie