Neue Flinte für Sportschütze zu passablen Preis?

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 12.493 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Januar 2012 um 18:35) ist von Jogi79.

  • Es gibt ja keine Mengenbeschränkung, wenn wir uns nun auf die Flinte beziehen. Somit spricht ja auch nichts dagegen sich 4 Flinten amzuschaffen. Eine Trap, eine Skeet, eine Regenjagd und eine schöne Flinte für die Schönwetterjagd... Wie auch immer. Sportliche Nutzung mit Flinte auf Grün sehe ich unkritisch, wie ich das weiter oben bereits begründet habe. Aber Jagd mit "gelber" Flinte würde ich angesichts fehlender klarer Vorgaben lassen. Wenn man einen JS hat, die erste Flinte auf grün.

    Ich kenne leider keine gesicherte Rechtssprechung, wie die Waffennutzung geregelt ist, wenn eine Person mehrere Bedürfnisse anerkannt bekommen hat. Wie ich ja bereits sagte, ist das Bedürfnisprinzip überreglementiert und dem eigentlichen Einführungsgrund m.E. vorbeigelaufen. Denn eine Person wird ja nicht gefährlicher, wenn es seine Waffen gemischt, aber dennoch seinen anerkannten Bedürfnissgründen benutzt. Nur eine missbräuchliche und nicht genehmigte Nutzung soll und muss auch untersagt werden.

  • @ Bishop - tatsächlich gibt es jagdsportliche Disziplinen für Jäger. Schau mal beim deutschen Jagdverband DJV. Da gibt es für Flinte den Jagdparkours, mit Rollhase usw. Für Büchse gibt es den stehen Bock, laufenden akeiler, sitzenden Fuchs usw. Dazu gibt es genauso Wettkämpfe mit Leistungsmadeln, Pokale ect.
    Was ich nicht weiß, ob diese Disziplinen ausschließlich dem Jäger vorbehalten sind. Aber man kann es auch begründen, wenn ein Jäger reine Wurfscheibendisziplinen des DSB mitschießt. Für den Jäger gibt es nur erweiterte Disziplinen, die nicht im DSB auftauchen.
    Der Jäger ist ja geradezu verpflichtet, seine schießsportlichen Fähigkeiten zu trainieren und zu erhalten. Das braucht man ja nicht weiter erläutern. Er wird aber nicht alleine deswegen eine gelbe WBK beantragen können (weil er mit dieser Begründung alleine kein Sportschütze wird) und in der Regel interessiert ihn die Gelbe auch nicht, weil ihm sein JS ohnehin mehr Freiheiten erlaubt.
    Letztlich kann jeder als Gast jede ordentliche sportliche Disziplin mitschießen.

  • also ich habe schon öfters als Nichtjäger Jagsportlich geschossen gerade Kurzwaffensidziplinen und mir von Jägern Flinten geborgt um Skeet schiessen zu können.
    Ich finde es eigentlich schon eine finanzielle Zumutung sich zwei Waffen zulegen zu müssen, beispielweise Repetierbüchsen für´s Sportliche Schiessen und für´s Wild.
    Ich denke, dass einfach ein Bedürfnis dasein muss, und Jagd und Sportliches Schiessen erüllen diese Kriterien.

  • Eigentlich wollte ich dazu nichts mehr schreiben, aber:
    Was man einem Gast schießen lässt und was tatsächlich zulässig ist, sind auch wieder zwei Seiten. Deswegen schrieb ich ja - sportliche Disziplinen darf jeder Gast mitschießen. Dazu bekommt er auf dem Stand auch eine Leihwaffe und Munition zum sofortigen Verbrauch.
    Da aber der DJV kein anerkannter Schießsportlicher Verband ist, bin ich mir da im Bezug zu sportliches Gästeschießen unsicher. Denn Jäger trainieren dort auch das schießen mit sportlich nicht zugelassenen Waffen.

    Das jagdliche und sportliche Schießen unterscheidet sich dermaßen, dass man beim dauerhaften Schießen beides sowieso nicht sinnvoll mit einer Waffe machen kann. Das fängt beim G las an, geht über die Schäftung (die manchmal sportlich nicht zugelassen ist, weil nicht original... ), bis zum bei der Jagd üblichen Stecher, der sportlich hoch- verboten ist. Zudem kann man eine Büchse nicht einfach wahlweise mit billiger Vollmantel Munition und teurer Teilmantel- Jagdmunition nutzen. Dann müsste man immer am Glas rumfummeln, was man möglichst vermeidet.
    Wer auf zwei Hochzeiten tanzen will, muss sich halt auch zwei Partner kaufen :rolleyes:
    Das ist ja auch mit einer der Gründe, dass es zumindest bei den Langwaffen keine Mengenbeschränkung gibt und Jäger wie Sportschütze eben nicht beides mit einer Waffe bestreiten müssen. Dass unterteilt sich ja sogar in den Disziplinen, welche mit und ohne Glas, mit Kaliber x und y mm geschossen werden.
    Ich bin mit der Flinte nicht so erfahren, aber Trap und Skeet wird mit unterschiedlichen Schroten geschossen und die Schäftung ist anders. Wer häufig beides schießen will, wird sich auch zwei Flinten kaufen (müssen). Der ambitionierte Radfahrer fährt auch nicht mit dem Hollandrad in die Berge.

    Aber bitte - diese ganzen Anmerkungen, einschließlich der Bedüfnisproblematik soll nun niemanden verschrecken. Ich kann nur jedem empfehlen, das mal als Gast zu testen. Ob das dann später als Sportschütze oder gar zum Jäger ausgebaut werden kann, wird sich ja zeigen.
    Ich finde jedenfalls Flinte schießen erheblich interessanter, als es einfach nur PAKnallen zu lassen.

    Nachtrag: ich habe genau einmal meine Sako TRG mit recht gutem Leupold-Glas zur Jagd mitgehabt. Ohne Frage Kal. 308 zulässig, aber mit 7,5 kG Gewehrtrumm rauf auf die Kanzel, das lamge Ding in der engen Kanzel handhaben und zu, Schluss merken, dass eine hohe Vergrößerung nichts nutzt, weil ab 19 Uhr alles zappenduster wird. Da sieht man mit echten Jagdgläsern minestens eine Stunde länger was. Daher braucht man nicht meckern, es macht einfach keinen Sinn.

  • Da stimme ich dir zu, flintenschiessen ist eine absolut tolle Sache.
    Egal ob Vorderschftrpepetierer oder Bockdoppelflinte ;)
    Hat alles seine reize, nur sollte man sich überlegen wo man mit ner Pumpe aufkreuzt...beim BDMP oder BDS sicherlich kein Problem aber bei den DSB-Langweilern sorgt sowas bestimmt für einen Masseninfarkt :D :D

    Aber die vorangegangene Diskussion ist auch für mich recht interessant, da ich nächstes Jahr auch das grüne Abitur machen möchte, besser ich warte da mit dem Kauf eines Repetierers.

    Floppyk,
    habe ich dich richtig verstanden, kauft ein Jäger alles auf die Grüne Karte, auch Einzelladerlangwaffen sowie Repetierer? und besitzt garkeine Gelbe? weil er auf die Bedürfnisregelung der Gelben versichten kann und Langwaffen sowieso ohne Voreintrag bekommt (Halbautomaten)??

    Oli

  • Rischtisch. Jäger kauft alle Langwaffen unter Vorlage seines gültigen JS. Der SB stellt dann eine grüne WBK aus und trägt die Waffen ein. Ausnahme - Jäger will KW haben. dann muss wegen dem Voreintrag eine WBK ausgestellt werden, wobei für zwei beliebige KW der Bedürfnsinachweis entfällt.
    Eine gelbe WBK bekommt nur der Sportschütze auf dem üblichen Weg über die Bedürfnisbestätigung des Verbandes. Aber der Jäger kann zusätzlich Sportschütze sein oder umgekehrt. Dann ist die Konstellation möglich, dass eine Person Jäger und Sportschütze mit beiden WBKs ist. Ich habe sogar Rote als Sammler dazu ;)
    aber ein Jäger bekommt nicht nicht einfach eine Gelbe auf Zuruf. Da die gelbe WBK in erster Linie für Langwaffen gut ist, stellt sich für den Jäger die Frage, wozu er diese braucht. Wenn man das Bedürfnis als Sportschütze eng sieht, so müsste er auch das trennen.
    Das sind alles getrennte Bedürfniswege, die immer für sich allein betrachtet werden müssen. So wie wir heute diskutiert haben, dürfte nun einsichtig sein, dass das ein Vor- wie aber auch Nachteil ist.
    Ein "Superbedürfnis" über alle Bedürfnisgrenzem hinweg gibt es leider nicht. Wär aber ne tolle Idee.
    Aber es ist deutlich, dass nunmal der JS das höchste waffenrechtliche Papier ist, was dem Inhaber die meisten Freiheiten, einschließlich Führen erlaubt.

    Allerdings muss auch erwähnt werden, dass der Aufwand allein für die Waffenbeschaffung über einen JS zu teuer und aufwändig ist. Im Kurs wird auch unverholen deutlich gemacht, dass Leute ohne Erkennbares Interesse an der Jagd gefiltert werden. der Weg als Sportschütze bis zur eigenen Waffe dauert zwar länger, ist aber erheblich einfacher und billiger.

    Pumpe - mystisches Teil, aber auf der Jagd unpraktisch und im DSB verboten. Einzig bei den dynamischen Flintendisziplinen mag das Teil seine Berechtigung haben. Wohl dem, der eine Möglichkeit zu diesem Schießen hat. Ich leider nicht und daher habe ich keine Pumpe wieder verkauft.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (28. Dezember 2011 um 18:05)

  • ich dachte, dass auf der Nachsuche oft Pumpen mit Slugpatronen verwendet werden. Auf Grund der geringen Ambessungen und dem Dampf der Hinter den Slugs steckt erscheint mir das auch einleuchtend :)

    Habe gerad diese Diskussion am Stammtisch aufkommen lassen (Bedürfnis des Jägers/Sportschützen) das ganze ist wie hier geendet*gg*

  • Flinten werden in Rußland nicht nur von Baikal hergestellt. Einen vorzüglichen Ruf haben die Produkte des Zentralen Forschungs- und Konstruktionsbüros für Jagd- und Sportwaffen in Tula (siehe hier und hier), die unter dem Namen "MZ" (auch "MC" oder "MTs" geschrieben) laufen. Auf Rang zwei in der Beliebtheit stehen die Baikal-Flinten von Izhmech in Ishewsk, auf Platz 3 folgt schließlich das Tulaer Waffenwerk (TOZ).


    wo kann man diese Waffen kaufen bzw. wer hat die Waffen im Sortiment?

  • Ich habe übrigens zugeschlagen und mir noch zum alten Preis eine Frankonia Forest Favorit zugelegt. Für 500 Euro: neu, Stahlschrotbeschuss, Einabzug und Wechselchoke ist einfach unschlagbar und ich bin immernoch Anfänger. Im ersten Jahr im Verein hab ich zwar viel auf den Rollhasen geschossen, aber erst einmal Trap und ein mal Skeet. Im kommenden Jahr möchte ich etwas mehr Skeet schiessen, aber dennoch in Maßen und evtl. ne dynamische Disziplin mal antesten. Der Gute Mann bei Frankonia sagte mir, daß so eine Flinte max. 6 Jahre hält. Und wenns so ist muss ich sagen, daß ich nach 6 Jahren nochmal wirklich was gescheits kaufen kann, wenn ich dann auch die "Fähigkeiten" habe. Für den moment sollte das auf jeden Fall in Ordnung sein, vor allem zu dem Preis und was sie dafür bietet.

    EWB-Waffen: Remington 700 CDL, Oberland Arms OA-15 BL2, Forest Favorit, Remington 887 Nitro Mag Tactical, Tanfoglio Stock III & Mosin Nagant M91/30
    F-Waffen: Beretta M92 FS, Colt 1911, Walther CP 99 Compact, Röhm TM Trainer Combat Rifle LS // Haenel Suhl 303-4
    SSW: Colt Double Eagle Combat Commander Shining // Zimmerkaliber: Weihrauch Arminius HW 4/4" (4 mm M20) und 6" (4mm R)

  • Klaro, sobald ich sie ein paar mal geschossen hab geb ich nen "Statement" dazu ab und ein Bild :)

    EWB-Waffen: Remington 700 CDL, Oberland Arms OA-15 BL2, Forest Favorit, Remington 887 Nitro Mag Tactical, Tanfoglio Stock III & Mosin Nagant M91/30
    F-Waffen: Beretta M92 FS, Colt 1911, Walther CP 99 Compact, Röhm TM Trainer Combat Rifle LS // Haenel Suhl 303-4
    SSW: Colt Double Eagle Combat Commander Shining // Zimmerkaliber: Weihrauch Arminius HW 4/4" (4 mm M20) und 6" (4mm R)

  • aber wo gibt´s die MZ flinten?

    Gute Frage. MZ-Waffen sind hierzulande eine Rarität. Ein deutscher Generalimporteur ist mir nicht bekannt.
    Vielleicht hilft eine Anfrage beim Hersteller (tulatskib@tula.net), doch da morgen in Rußland die Weihnachtsferien beginnen (viele orthodoxe Kirchen feiern Weihnachten erst am 7. Januar unseres Kalenders), würde ich damit bis zum 10.01.2012 warten. Schneller könnte ein Anruf (keine Mail!) bei der Fa. Hans Wrage sein, die Erfahrungen mit russischen Waffen hat.
    Interessenten sollten sich jedenfalls auf eher vierstellige Euro-Preise einrichten. Diese Flinten sind auch in Rußland nicht billig.

    Suum cuique.
    "Blessed are those who, in the face of death, think only about the front sight." - Jeff Cooper

  • Hallo,

    ich hätte noch mal eine Frage den Munitionserwerb betreffend.

    Wenn ich als Jäger mit meinem auf Jagdschein erworbenen Unterhebelrepetierer im Kaliber .357 Magnum auf Jagd gehen will, darf ich dann Munition mitnehmen, die ich mit einer Munitionserwerbserlaubnis gekauft habe, die man mir bzgl. meines schießsportlich bewilligten Revolvers erteilt hat?

    Ich weiß, diese Frage kann eigentlich nur dem kranken Hirn eines deutschen Legalwaffenbesitzers entspringen :wacko: , aber so ganz unberechtigt ist sie glaube ich nicht.

    Im voraus herzlichen Dank für Eure Meinungen!

    Gruß,

    vincula

    Forum Waffenrecht Lifetime Member Nr. 500

    "Gun control" means using both hands!

  • Da sprichstnei besonders Problem an.
    Der Jäger hat mit seinem JS den uneingeschränkten Erwerb aller Langwaffenmunition, auch dann, wenn er die Waffe nicht. Man billigt ihm dir Ausleihe von Waffen zu, dessen Munition er sich dann selbst kaufen kann.
    Aber z.B. die 357 Mag oder auch 9x19 ist eine klassische Kurzwaffenmunition und somit keine typische Langwaffenmunition. Daher empfielt sich bei Eintrag der Langwaffe in diesem Fall auch der Munitionseintrag zu beantragen. Dann ist der Munitionserwerb unabhängig von der Sorte und vom Jagdschein.

    PS: was willst denn mit 357 bejagen? Hochwild darf nicht, Rehwild wird knapp (1000 Joule auf E100 fraglich), Raubwild ungünstig, weil die 357 nicht weit genug trägt.

  • das Problem hatte mal mein Bekannter, er als Jäger wollte 45 ACP Munition kaufen und argumentierte, dass es diese Munition bei Waffen wie der Tommygun gibt und es deshalb AUCH ein Langwaffenkaliber wäre.
    Pech gehabt...der Händler stellte sich quer.

    Ich glaube Vincula meint etwas anderes.
    Wenn ich dich richtig verstehe, dann bezieht sich deine Frage auf das Jagdliche verwenden von Kurzwaffenmunition in einer Langwaffe die du über den Munitionserwerb als Sportschütze gekauft hast. Also im Prinzip das alte Thema nur nicht mit der Waffe selbst sondern mit der Munition.

    Ich vermute mal, dass es selbst dem pingelichsten Polizist etc. egal sein dürfte.....

    Aber prinzipiell spricht eigentlich garnichts dagegen, dass du über den JS deine .357 Munition kaufen darfst. Schließlich würde das ja im umkehrschluss bedeuten, dass der Händler dir auch keine .308 verkaufen dürfte, da diese ja aus dem Thomson Contender (i.d.R. einschüssige Kurzwaffe) verschosssen werden kann.

    Oli

    Einmal editiert, zuletzt von Bishop (3. Januar 2012 um 11:11)