Arminius HW 10 GR aufarbeiten........

Für 20€ hast Du schon mal nichts verkehrt gemacht! Selbst für Einzel-/Ersatz-Teile wird gelegentlich mehr gezahlt.

Als Industriemechaniker hast Du schon gute Kenntnisse, um die Waffe zu verbessern. Trotzdem würde ich von einer Oberflächenbearbeitung oder Beschichtung, zumindest im ersten Schritt, abraten.

Wenn Du durch Glasperlen-Strahlen etc. eine blanke Oberfläche erzeugst, wirst Du entweder mit Klarlack beschichten müssen, oder mit einer immer wieder matt werdenden Oberfläche rechnen müssen.
Brünieren ist fast unmöglich, bei den Zinkhaltigen Teilen zumindest.

Ich würde zuerst die Waffe zerlegen, gut unter heissem Wasser reinigen, anschliessend einige Tage in "Öl einlegen". Dafür kannst Du jedes Harz-/Säurefreie Öl verwenden, das keine Verschmutzungen beinhaltet. Nach meiner Erfahrung ist zwar "GunTec" für den Zweck optimal geeignet, aber ein Mechaniker kennt sich sowieso gut aus, und hat vermutlich eher Zugang zu einem kleinen Behälter mit sauberen Öl.

Nach diesem reinigen und ölen/passivieren um den Zinkfrass zu stoppen, sehen die meisten Patienten bedeutend Besser aus. Dann wieder zusammenbauen und überlegen, ob diese Waffe nicht im "used-look" auch ihren Reiz hat!?

Den Schieber bei Fa. Weihrauch preislich anfragen/bestellen wäre natürlich erforderlich. Oder bei Egun schauen, obwohl Arminius-Teile recht selten sind.

Aber wie eingangs erwähnt, für 20€ .......

Wenn es eine Beschichtung sein soll, bleibt vernickeln. Kosten werden ja nach Galvanisier-Betrieb ungefähr 80 - 120 € betragen.

Es gibt einige User, die sich an Beschichten gewagt haben, spontan fällt mir "Cannyblue" ein.
Ich habe mit dem Schwestermodell Arminius "HW1G" und Hitzebeständigen Chrom-Spray experementiert. Und alternativ mit einem Edelstahl-Spray, das über 90% Edelstahl-Pigmente enthält, und ebenfalls Hitzebeständig ist.

Ergebnis langt zumindest mir:

.

Kleiner Tip, wenn die Waffe wirklich als "Beipack" mit zum vernickeln geht:

Zerlegen, überprüfen und Teile, die leicht narbig sind vorsichtig aufpolieren. Wenn eine schöne Nickeloberfläche erzeugt werden soll, muss die Oberfläche möglichst fein poliert sein.
Und wenn das der Galvanische Betrieb macht, ist es Kostenintensiv, weil Handarbeit.

Und bitte nicht verchromen, der Zinkdruckguss hält die Temperaturen in den Bädern beim Standard-Verchromen in der Regel nicht aus.

Zitat von odinslaw311

... Aber wie sieht es mit stossfestigkeit bei dem Edelstahlspray aus?

Es ist ein Industrie-Edelstahlspray, der speziell für Ausbesserungen und Schutzauftrag an stark beanspruchten Stellen gedacht ist. Ich sehe darin kein Problem, Hitzebeständig auch (aus dem Gedächtnis 300°C) ausreichend.
Allerdings ist mit der Schicktdicke sehr vorsichtig umzugehen! Bei Waffen mit engen Passungen (ERMA, Arminius etc.) kann es ansonsten bei mehreren, in der Summe zu dicken, Schichten dazu führen, dass die Trommel nicht mehr sehr leichtgängig dreht.

Ich habe gerade im Datenblatt nachgesehen, darin heisst es:

...... Materialien, die dauernden Witterungseinflüssen ausgesetzt sind wie z. B.: LKW-Aufbauten, Silos, Rohrleitungen
Durch seine hohe Chemikalienbeständigkeit ist es nahezu überall einsetzbar, wo eine effektvolle und außerdem widerstandsfähige Schutzschicht gewünscht wird ......

Und bei Lkw-Aufbauten ist sicherlich auch immer eine hohe mechanische Belastung gegeben. Wichtig war mir auch bei der Auswahl die "Chemikalienbeständigkeit", weil ich neben der Hitzebeständigkeit von 300°C davon ausgegangen bin, dass Verbrennungsrückstände ansonsten, auch bei schneller Reinigung, ein Problem werden könnten.

Nur meine Überlegung, wie ich vorgehen würde:

Nachdem Du Dich entschlossen hast, die Oberfläche zu verändern, würde ich erstmal Glasperlen strahlen. Dadurch hast Du noch keine Festlegung getroffen, weil Du bei Allen Varianten diesen Schritt abarbeiten musst.

Dann einfach das Ergebnis auf Dich "wirken" lassen. Und entscheiden, ob es so bleibt, oder ob eine Beschichtung erfolgen soll? Eventuel gefällt Dir die Arminius in dieser Variante. Wenn die Oberfläche nach einiger Zeit anläuft, vorsichtig aufpolieren wenn Du den Klarlack vermeiden willst.

Auf jeden Fall wollen Wir hier Bilder sehen, ist immer eine gute Anregung für eigene Aktionen. :^)

Wenn Du mit dem Demontieren beginnst, erlaube ich mir vorab einen Hinweis. Es muss natürlich Niemand so gehen wie mir, ich zerlege die meisten SSW in kurzer Zeit, und es macht mir Spass. Die Armius sind die einzigen Revolver die mich teilweise an den Rand der Verzweiflung bringen.

Die Arminius haben keine seitliche Schlossplatte, die einen guten Zugriff auf die Internals bietet. Die komplette Abzugsmechanik wird nach unten aus dem Griffstück entnommen. Und wenn man die einzelnen Elemente dieser Abzugseinheit weiter zerlegt, sie wieder zusammensetzt, und (versucht) wieder in das Griffstück einzusetzen ..... ich verzweifle immer an diesem Punkt.

Wie gesagt, muss nicht generell so sein, ich mache vorher immer ein Photo. Anhand dessen ich die Baugruppe wieder zusammensetze.
(Und der Gefrierbeutel, in dem man die SSW stecken sollte, bevor es an das zerlegen geht, ist auch nicht schlecht. Verhindert das suchen von Kleinteilen)