So, die neue Forensoftware läuft, also versuch ich mich mal daran...
Im Laufe der Zeit habe sich bei mir so einige Schweizer Messer angesammelt, ausnahmslos Victorinox.
Zumindest eines findet immer seinen Weg in meine Hosentasche, bleibt die Frage welches?
Fangen wir also an:
Es gibt verschiedene Rahmengrößen, angefangen bei 58mm, 74mm, 84mm, 91mm und 111mm.
Dazu kommt die Frage nach der Lagenanzahl, also die Menge an Werkzeugen, die im Messer untergebracht sind.
Je mehr Lagen, umso dicker und schwerer wird das SAK (Swiss Army Knife).
Hier mal ein Beispiel mit zweimal 2,einmal 3, und zweimal 4 Lagen:
Wie man sieht, können Messer mit gleicher Lagenzanahl unterschiedlich dick sein.
Das schlankeste ist das "alte" Soldier, ein Alox-Modell und so ziemlich unkaputtbar, Missbrauch mal ausgeschlossen...
Daneben ein klassisches Spartan, dann ein Camper (ein Spartan mit Holzsäge) und ein Mountainieer (Schere und Eisensäge).
Das dickste Ding ist ganz rechts das Explorer und gleichzeitig auch für mich auch das Maximum an Hosentaschentauglichkeit.
Was bekommt man denn, wenn man ein stinknormales Spartan sein eigen nennt?
Große Klinge, kleine Klinge, Dosen- und Flaschenöffner, Korkenzieher, Ahle, Minischraubendreher, Stecknadel, Pinzette, Zahnstocher, Drahtbieger, großer Schraubenderher, kleiner Schraubenderher....das ist ne ganze Menge, mit der man für den Alltag schon sehr gut gerüstet ist.
(Hinter dem Korkenzieher findet man ein kleines Loch in der Celidor-Griffschale, da kommt die Stecknadel rein. Findet man aber nur bei den 91mm-Modellen. Zusätzlich gibt es sogenannte Plus-Schalen, die bieten noch Platz für einen kleinen Kugelschreiber)
Alles was jetzt kommt, ist für mich "nice to have", aber kein "Muß".
In letzter Zeit habe ich die Schere sehr zu schätzen gelernt. Ich hab mich ganz fies in den Daumen geschnitten und mußte regelmäßig das Pflaster wechseln. Mit den Büroscheren ein Ding der Unmöglichkeit .
Fäden, Nietnägel, Plasteverpackungen, alles kein Thema, die schwizer Scheren lächeln kalt und trennen das Problem.
Egal für welche Größe man sich entscheidet, man bekommt ein erstklassiges Werkzeug!
Die große Glaubensfrage:
Korkenzieher, oder doch lieber Phillips-Schraubendreher?
Ich zum Beispie hab schon duzende Korkenzieher geschrottet, aber noch keinen der an einem Victorinox dran war. Keine Ahnung, ob der bei den Eidgenossen aus Adamantium gemacht ist, aber die halten echt was aus...
(und der Minischraubenzieher findet darin auch noch Platz)
Einen "echten" Kreuzschrauber zu haben kann sehr nützlich sein, auch wenn die Spitze des Dosenöffners in der Rolle auch ganz gut funktioniert.
Also lieber beides, Korkenzieher und Phillips?
Da sind wir beim Explorer oder beim Spartan Lite, sonst wirds wieder zu dick (zuviele Lagen)
Das Spartan Lite hat, wie der Name sagt, eine kleine Lampe eingebaut, aber das ist nur eine Notleuchte...
Oft draußen im Wald? Schnitzen mit den Kindern? Dann wär doch eine Holz-Säge ganz praktisch, oder?
Was Victorinox einbaut, das verdient den Namen Säge auch wirklich, egal ob bei der 91mm Reihe, oder bei den 111er Monstern.
Die Sägen arbeiten sowohl als Druck- als auch als Zugsägen, man trennt das Schneidgut also sehr fix.
Momentan erwische ich mich, das ich mein Endura oder Griptilian zu Hause lasse, und das neue Forrester One Hand mitnehme.
Man hat die Vorteile eines Einhandmessers mit den Werkzeugen eines klassischen schweizer Messers in einem handlichen Paket.
Der Wellenschliff, den das große Forrester spendiert bekommen hat, ist sicher nicht jedermanns Sache, ich komm damit sehr gut klar.
Und es sieht harmloser aus, als ein pöses pöses Spyderedge-Endura oder Delica
Ich hab weniger zu tragen und die Reaktionen meiner Umwelt sind durchwegs positiv (oooch, das is ja ma praktisch!!!!)
Wieso das so ist, keine Ahnung, wohl alle zuviel MacGyver gesehn...
Was bleibt?
Einige Anmerkungen am Rande.
Das kleines Messer was Vic verbaut, wo findet man das?
Richtig, am zweitkleinsten Messer, am Executive (74mm) und nicht am Classic (58mm)
Für Winzarbeiten klasse geeignet, führig wie ein Skalpell und mit ein wenig Mühe auch genauso scharf zu bekommen.
Der Stahl den Victorinox verbaut mag nicht der härteste sein, es ist auch kein Super-Über-Hyper-Stahl, aber ein sehr guter Allrounder, der viel mitmacht und ne Menge verzeiht.
Die massivsten Klingen im Vergleich zur Gesamtgröße haben die Alox-Modelle, das Classic in Alox mal ausgenommen:
Die Flaschenöffner/Schraubendreher-Kombi wird gerne zum Hebeln benutzt, auch hier ist die Alox-Reihe am stabilsten nur überholt von den 111mm Varianten, die den Vorzug haben, auch noch per Linerlock zu arretieren.
Günstig zu haben sind gebrauchte BW-Messer, bei denen man aber auf Pinzette und Zahnstocher verzichetn muß....
Ha, falsch!
Die Kanäle dafür sind da, aber nicht geöffnet. Wenn man die Griffschalen erwärmt (Fön), kann man sie mit Gefühl abhebeln und die Schächte freilegen, das sieht dann so aus:
Bei den Zweikomponenten-Schalen der neuen Einhand-Reihe geht das leider nich....da fehlen die Schächte wirklich.
Fazit:
Zumindest ein Vic sollte man in der Hosentasche haben, welches, da hat man die Qual der Wahl.
Ich kombiniere gerne ein MultiTool, also eine Klappzange, mit einem Schweizer. Was der eine nicht kann, macht halt der andere...
Sollte man es mal schaffen, ein Werkzeug zu schrotten, der Service den Victorinox bietet ist absolut erstklassig.
Einschicken mit einigen netten Worten auf Papier, 2 Wochen warten und dann ein Messer in Empfang nehmen, bei dem man nicht sagen kann, obs nun grad erst zusammengebaut worden ist, oder ob es sich um das alte geschundene Schlachtroß handelt, was man hingeschickt hat.
Grandios!
Fragen, Anregungen, Wünsche, Ergänzugnen?
Her damit!!!
...und Danke fürs reinschauen