Es gibt 47 Antworten in diesem Thema, welches 6.208 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Juni 2010 um 16:50) ist von TMS.

  • Mein Tipp...Sabre Red

    Einmal editiert, zuletzt von Blokkmonsta (22. Januar 2010 um 18:58)

  • Zitat

    Original von Mr. Colt
    Finde solche Diagramme irgendwie suspekt.

    Die Konzentration der Capsaicinoide anzugeben macht mehr Sinn als der SHU Wert, da es eine feste Angabe über die Konzentration der Capsaicin Moleküle ist und der SHU Wert ein subjektives empfinden über Schärfe darstellt.

    I'd rather be judged by 12 than carried by 6

  • Nachdem mein Name hier schon ein paar Mal genannt wurde, klinke ich mich mal eine Runde ein:

    @ Lanam:

    Füge doch meinem Zitat über das Walther ProSecure Pfefferspray bitte auch den Rest hinzu:

    Zitat

    Und trotzdem sage ich nicht, dass es sich dabei um ein minderwertiges Produkt handelt, weil ich im Hinterkopf habe, dass bei einem anderen Angreifer das Spray möglicherweise sofort gewirkt hätte. Zumal ich mir ohnehin kein Urteil über ein Produkt erlauben würde, welches ich nicht selbst getestet habe.

    da meine Aussage bei Deinem Zitat einen anderen Sinn erhält. Ich hatte mich in dem Thread nämlich ein wenig mit dem User JamesBond in den Flicken, weil er TW 1000 als minderwertiges Spray bezeichnet hat, weil es irgendwann mal nicht gewirkt habe, wohingegen er das ProSecure hoch gelobt hat.

    Ich hatte eben in diesem einen Fall mit dem ProSecure genau die negative Erfahrung, die JamesBond mit dem TW 1000 hatte und wollte damit eigentlich nur sagen, dass Pfefferspray von Angreifer zu Angreifer unterschiedlich (sofort, verzögert, gar nicht) wirken kann. Das primär am Hersteller festzumachen und nun entweder TW 1000 oder ProSecure als minderwertig zu bezeichnen, halte ich für falsch.

    Genauso wollte ich meine Aussage bezüglich ProSecure damals nicht als reine Negativwertung verstanden wissen.

    @ Warrie:

    Diese Meinung gilt auch heute noch. Ich hatte damals von TW 1000 auf das MK 6 von First Defence als Gel umgestellt, nachdem endlich ein wiederverwendbares Gehäuse mit wechselbarer Kartusche als Gel auf den Markt kam.

    Gel ist, im Gegensatz zu normalem Spray, in geschlossenen Räumen anwendbar, da der Wirkstoff im Gel gebunden ist und somit keine Gasphase und kein feiner Sprühnebel um den eigentlichen Sprühstrahl herum entsteht. Zudem wird der Angreifer versuchen, das eklige Zeugs im Gesicht wegzuwischen, wodurch er das Gel mit dem Wirkstoff schön verteilt.

    Der Nachteil ist, dass man wirklich treffen muss. Dem kann man aber mit genügend Übung vorbeugen, was allerdings im Umkehrschluss wieder einiges an Geld kostet, da man dann entweder gleich ein Spray mehr kauft um eins davon zum Üben zu verwenden oder aber auf das Übungsspray von First Defence zurückgreift (die haben als einer der wenigen Hersteller ein sog. Inert Spray auf dem Markt; also ein Pfefferspray ohne Wirkstoff in blauem Gehäuse - damit kann man dann sogar mit Schutzbrille auf der Empfängerseite das ganze mal in ein schönes situatives Training einbauen).

    Andererseits kann man das Gel, eben wegen der fehlenden Gasphase und anders als das normale Spray, verdeckt in die behandschuhte Handfläche (gerade jetzt im Winter) geben und dem Angreifer (wenn er schon auf Nahkampfdistanz ran ist) einmal so richtig schön durch das Gesicht wischen. Man vermeidet dadurch den Offensivcharakter des Sprühens und verunsichert keine anderen Personen, was gerade in geschlossenen Räumen mit einer gewissen Enge von Vorteil sein kann. Zudem wird sich hinterher jeder fragen, warum der Angreifer plötzlich so komisch reagierte, obwohl man ihm nur mit der Hand im Gesicht berührt hat.

    Auch wenn First Defence nicht das stärkste Spray sein soll, wenn man den Statistiken glauben mag, ist es mir lieber als ein 5,3 Fox Labs. Denn was bringt mir z. B. ein Fox Labs in geschlossenen Räumen, wo ich es dann ohnehin nicht anwenden kann, wenn ich nicht Unbeteiligte in Mitleidenschaft ziehen möchte?!

    @ 505:

    Das konkrete Spray ist m. W. n. ein No-Name-Produkt.

    Das muss deshalb nicht schlecht sein, aber andererseits würde ich mich an Deiner Stelle lieber auf Markenware verlassen und dafür den ein oder anderen Euro mehr ausgeben, gerade wenn es um meine Sicherheit geht und im Zweifelsfalle meine Gesundheit von dem gewählten Verteidigungsmittel abhängt.

    Meine Empfehlung geht nach wie vor zum MK 6 als Gel von First Defence (warum hatte ich bereits oben geschrieben).

    @ all:

    Übrigens finde ich die Füllmengendiskussion zweitrangig. Aus einem 28 ml MK 6 bekommt man gute 10 - 12 Sprühstöße von 0,5 Sekunden heraus, was vollkommen ausreichend ist.

    Denn selbst bei mehreren Angreifern eröffnet der Einsatz von Pfefferspray gegen einen der Akteure in der Regel bereits eine Fluchtmöglichkeit, weil auch die anderen sich erstmal sortieren müssen, wenn der große Macker anfängt zu jammern. Und nur darauf kommt es für den Zivilanwender an. Sprühen! Rennen! 110 wählen!

    Niemand erwartet, dass man sich hinterher mit dem Angreifer oder seinen Kumpels auf eine Rangelei einlassen oder den Angreifer dann festnehmen oder stellen soll. Pfefferspray hat für den Zivilbenutzer nur den Sinn und Zweck, eine Fluchtmöglichkeit durch Irritation zu ermöglichen (und selbst wenn das Spray nicht wirkt, löst das Spray in den Augen einen Lidschlussreflex aus, der die zur Flucht nötige Sekunde gibt).

    Selbst bei der Polizei wird Pfefferspray nicht vorwiegend dazu benutzt, einen Angreifer kampfunfähig zu machen (eben weil Pfefferspray in bis zu 50 % der Fälle nur zeitverzögert und in bis zu 30 % der Fälle gar nicht wirken kann), sondern um ihn durch die Irritation durch das Spray und u. a. den Lidschlussreflex für die Sekunde zu irritieren, die man für den Zugriff braucht, um das polizeiliche Gegenüber unter Kontrolle zu bringen, denn für die meisten Angriffe, die eine Kampfunfähigkeit des Gegenübers erforderlich machen, stehen der Polizei andere Einsatzmittel zur Verfügung und kein Polizist der an seinem Leben hängt, wird versuchen, z. B. einen Messerangriff mit dem Pfefferspray zurückzuweisen, sondern schlicht und einfach zur Schusswaffe greifen.

    Dass wir uns im Zivilleben mit Pfefferspray möglicherweise auch gegen einen Messerangreifer zur Wehr setzen müssen, mag bedauerlich sein. Aber gerade deshalb wird deutlich, wofür Pfefferspray gedacht ist: Nicht zur Herbeiführung einer Kampfunfähigkeit (dafür gibt es andere Sachen), sondern zur Eröffnung einer Fluchtmöglichkeit.

    Und zur Eröffnung der Fluchtmöglichkeit braucht man nicht mehr als die 28 ml des MK 6, weshalb meiner Meinung nach der Faktor der Füllmenge vollkommen überbewertet wird.

    So lohnt z. B. ein eindrucksvoller 400 ml Tanker für den Zivilgebrauch eigentlich überhaupt nicht, da man Pfefferspray grundsätzlich nach der Verwendung austauscht. Zum einen ist die verbleibende Füllmenge im Behälter unklar und zum anderen verliert ein Pfefferspray nach der ersten Benutzung langsam aber stetig an Druck und bei Gel und Schaum kommt noch hinzu, dass nach der ersten Benutzung die Düse verkleben kann.

    Was bringt mir also ein 400 ml Spray z. B. im Auto? Gar nichts. Bei vorgetragenen Angriff kann man hinterher, nachdem man sich die Fluchtmöglichkeit verschafft hat, das noch fast volle Behältnis entsorgen. Denn für das Verschaffen der Fluchtmögichkeit benötigt man keine 400 ml. Da reicht meist ein kurzer Sprühstoß auf den Richtigen und dessen Kampfgenossen müssen sich erstmal neu sortieren.

    Und zur Heimverteidigung taugt das 400 ml Spray auch nichts, weil bereits in dem Video deutlich zu sehen war, dass neben dem eigentlichen Strahl sich viele feine Partikel bilden (ergo: lange Gasphase), weshalb man sich nebst seinem Eigenheim dann gleich mit einnebelt und möglicherweise außer Gefecht setzt.

    Diese Spraygröße macht nur Sinn z. B. im Sicherheitsgewerbe wenn man damit rechnen muss, wirklich eine ganze Gruppe von Angreifern einnebeln zu müssen (und es eben nicht nur darauf ankommt, sich eine Fluchtmöglichkeit zu verschaffen, weil das eben z. B. an einer Diskothekentür schwer möglich ist; man kann ja nicht den Laden nach Verschaffen der Fluchtmöglichkeit im Falle eines Angriffs dann alleine lassen) oder eben im behördlichen Einsatz aus dem o. g. Grund z. B. auf Demonstrationen oder Großveranstaltungen.

    Deshalb nochmal:

    Für den Zivilgebrauch braucht es keine großen Füllmengen.

    Und schließlich noch ein freundschaftlicher Rat:

    Finger weg von Dosen, bei denen man nicht sofort durch den Tastsinn erkennen kann, wo vorne und wo hinten ist. Dies gilt also in der Regel für alle einfachen runden Sprühdosen.

    Unter Stress im Falle eines Angriffs fliegt die Feinmotorik aus dem Fenster. Erkennt man dann nicht sofort und rein vom Gefühl her, wo am Spray vorne und wo hinten ist, wäre man nicht der Erste, der sich aus Versehen selbst ansprüht oder der völlig verzweifelt ist, weil er den Eingang zum Fliptop-Deckel und damit zum Auslöseknopf nicht findet.

    Deshalb machen Sprays wie das MK 6 oder das RSG 4 (TW 1000) durchaus Sinn. Man erkennt sofort, ob man das Spray richtig in der Hand hält, womit das Risiko einer Selbstkontamination auch unter Stress zuverlässig ausgeschlossen bzw. gegen "Null" minimiert wird.

    Wer dennoch weiter die normale runde Dose führen will (ich will das gar keinem ausreden und ich bekomme von First Defence oder Hoernecke auch keine Provision für die Werbung...) sollte sich einen kleinen dünnen Streifen Skateboard-Tape nehmen (dieses raue Klebeband) und diesen senkrecht unter der Düse auf der Dose über die gesamte Höhe anbringen. Da wo es dann deutlich fühlbar rau ist, ist vorne und somit das gefährliche Ende.

    Von so völlig sinnbefreiten Sprühdosen, wo erst eine Plastikkappe herausgebrochen werden muss, will ich an dieser Stelle gar nicht reden. Das widerspricht dermaßen dem KISS-Prinzip (Keep It Simple Stupid), dass man sich fragen muss, wer so etwas konstruiert.

    Unter Stress mit möglichst noch kalten Händen die Kappe erwischen und herausbrechen und dabei das Spray dann noch richtig herum in der Hand halten müssen (was aus den vorgenannten Gründen kaum möglich ist, weil man das nicht sofort fühlt) birgt das ganz enorme Risiko, dass man nicht mehr dazu kommen wird, das Spray effektiv zu benutzen.

    Da machen Fliptopdeckel Sinn, da diese den Weg zum Auslöser freigeben, sobald man den Daumen darunter schiebt. Zudem kann man einen Fliptopdeckel nicht von der falschen Seite her öffnen (trotzdem muss man erkennen, von wo man den Daumen unter den Deckel schieben muss, siehe meine Ausführungen oben).

    Weshalb es trotzdem solche abenteuerlichen Konstruktionen mit Plastikkappen gibt, erschließt sich mir nicht.

    So, nun habe ich für den frühen Morgen genug geschrieben.

    In diesem Sinne...

    Was senkt den Blutdruck eines Angreifers? Ein kleines Loch. Was senkt ihn schneller? Viele kleine Löcher. // Si vis pacem, para bellum.

  • Hallo.

    In diesem Thread, als auch in dem Thread "How Hot Is Your OC? - Oder: wie stark brennt euer Pfefferspray tatsächlich?" befindet sich diese Tabelle mit der "Capsaicin-Konzentration im Spray in %". Wenn ich dort die Herstellerangaben (Mit 11 % OC und über 2,5 Mio SHU) von dem Spray Klever Pfeffer-KO Link einsetze, käme ich auf einen Wert von 1,72 (Sabre Red 1.25 bzw lt Diagramm in diesem Thread 1.33). Ist das rechnerisch so korrekt?

    Denn dann hätte ja die Firma, die auch Ballistol herstellt, Sabre von der Zahl her "übertrumpft".

    Gruß
    Recon83

    Einmal editiert, zuletzt von Recon83 (22. Juni 2010 um 15:18)

  • Naja wie gesagt sind die SHU's ja nicht unbedingt ein fester Maßstab der Schärfe.. Jeder Hersteller von Pfeffersprays kann den SHU-Wert ihrer Produkte sozusagen selbst festlegen. Von daher glaube ich nicht, dass sie eine höhere tatsächliche Capsaicinoid Konzentration aufweisen als die Sabre Red Sprays.

    I'd rather be judged by 12 than carried by 6