Schaft FWB603 / wie richtig herrichten?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.210 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. November 2009 um 16:18) ist von PowerShell.

  • Hallo!
    Ich habe eine FWB 603 mit dem gelben Schichtholzschaft, diesen würde ich gern wieder herrichten.

    Im Moment ist es so, daß der Klarlack, welcher auf dem Schaft ist, an manchen Stellen stark abgenutzt ist und an manchen noch recht dick und unberührt.
    Macken sind so gut wie gar keine; nur kleine darin.

    Ich würde gerne die Klarlack-Oberfläche wieder schon gleichmässigund als schutzschicht instandsetzen; empfiehlt es sich:

    - abzubeizen (empfehlung für eine Beize?) oder
    - abschleifen (welche Körnung?) oder
    - evtl sogar (Glasperl-)strahlen?

    Die Farbe soll nicht geändert werden; will auch keinen Ölschaft oder dergleichen daraus machen, ideal wäre es ihn wieder wie im Auslieferungszustand hinzubekommen.

    Ich habe noch nie einen Schaft mit Lack bearbeitet; wie trag ich die Klarlack-Schicht am besten auf?
    Ich kann mich erinnern, dass Holz auf Spraylacke sehr unterschiedlich reagiert und unter Umständen sehr "eingesaugt" wird.
    Streichen denke ich wär überhaupt nichts weil die Pinselstriche sichtbär wären.....wie wird der Lack bei FWB aufgetragen?

    Vielelicht eine Empfehlung für die Art/Marke Klarlack?

    Gruß und danke; Steffen B

  • Oh man Seraph,

    keine Ahnung von nix - aber einen Schaft lackieren.

    Also,
    1.) Abbeizer gibt es nicht ganz so viele, ich habe hier einen vom Lidl genommen. In jedem Baumarkt bekommst Du aber einen von Molto glaub ich.
    2.) Ich würde nicht schleifen oder strahlen - warum, lies einfach im Threat

    3.) Du kannst den Lack der ab ist nicht wieder heile machen - das wird nix weil Du
    A: nicht weißt was für ein Lack benutz wurde und
    B: der Lack (auch Klarlacke) mit der Zeit sich verfärben können
    C: Du Dich später schwarz ärgerst wenn Deine 603 ungleichmäßig aussieht.

    4.) fang erst gar nicht mit diesem Spraydosenlack an. Müll hoch 10. Ich hatte erst auch überlegt meinen Schaft zu läckieren
    (Ich habe zpeziellen 2K Holzklarlack und eine entsprechende Lackierpistole) habe mich dann aber für Hartwachsöl entschieden weil
    A: das besser aufzutragen ist - besonders von einem nicht Lackierer
    B: Die Oberfläche super versiegelt und das Holz entsprechend schützt
    C: Sich der Schaft viel besser anfühlt (überhaupt nicht fettig oder Ölig) viel lebendiger anfühlt als ein lackierter.
    D: es viel edeler aussieht

    So, jetzt kannst Du entscheiden ob Du deinen Schft verhunst oder ob er richtig schick aussehen soll.

    Gruß Woolfman

    _________________________________________________________________________
    Gott hat den Männern ein Gehirn und einen Penis gegeben.
    Leider aber nicht genug Blut um beides gleichzeitig zu nutzen :laugh:

    Einmal editiert, zuletzt von Woolfman (20. November 2009 um 19:30)

  • Ich habe meinen FWB Schaft mit der Spraydose in 8 Durchgängen lackiert, zwischen den Durchgängen immer trocknen lassen und leicht anschleifen, wenn man ein wenig aufpasst gibt es auch ein akzeptables Ergebnis.

    Dauert aber lange und ist aufwändig.

    Gruß
    sund0wner

  • .... ich gehe mal davon aus, dass du das schon mal gemacht hast und dann jeweils die neu lackierte Schicht jeweils "wirklich gut durchtrocknen" lassen hast.

    Wichtig zu wissen ist: Die Spraydosenlacke sind ALLES 1K-Lacke, das bedeutet, die frisch gesprühte Lackschicht löst die trockene Lackschicht an. Immer!!!

    Sprüht man die neue Schicht zu dick ist soviel Lösemittel auf dem trockenen Lack das der soweit wieder gelöst werden kann, dass sich eine Orangenhaut bildet.

    Auch das reinigen der lackierten Flächen mit Lösemittel haltigen Reinigungsmitteln ist zu unterlassen.
    Die Standfestigkeit sowie die Abriebsfestigkeit bei 1K-Lacken sind wesentlich geringer als bei 2K-Lacken.

    2K-Lack bedeutet, dem noch flüssigen Lack wird ein chemischer Härter beigemischt durch den der Lack aushärtet obwohl noch nicht alle Lösemittel ausgedampft sind.

    Ich könnte jetzt hier über lange und kurze Lösemittel schreiben - macht aber keinen Sinn.

    Mach wie du meinst - Du hast jetzt genug Info um selber zu entscheiden.

    Woolfman (:)

    _________________________________________________________________________
    Gott hat den Männern ein Gehirn und einen Penis gegeben.
    Leider aber nicht genug Blut um beides gleichzeitig zu nutzen :laugh:

  • Hallo Seraph!

    Lese Dir das mal durch
    click
    Das ist eine super und verständlich geschriebene Anleitung.

    Genauso behandele ich meine Schäfte. Ggf. wird vor dem Ölen noch gebeizt...ist halt Geschmackssache.
    Aber never ever würde ich einen Schaft lackieren!!!

    Hältst Du Dich an diese Anleitung, kannste nix verkehrt machen.
    Nur eines solltest Du haben Geduld!
    Einen Schaft bearbeitet man nicht mal eben an einem Abend! ;)

    Also nur Mut und ran an den Schaft.

    Viel Spaß
    Dirk

  • ...ach die kleinen Macken....ganz vergessen.

    Oft kommen Dellen nach dem Wässern (nass abspülen) schon von allein wieder raus.

    Kleine Dellen "behandelt " man, in dem man auf die entsprechenden Stellen (roher, geschliffener Schaft) einen Tropfen Wasser gibt und diesen mit einem Lötkolben zum kochen bringt.
    Das heiße Wasser zieht die kleinen Beulen dann raus.

    Funktioniert sehr gut.

    Aber bitte nur den Tropfen Wasser zu Kochen bringen und nicht gleich den Schaft "tätowieren" *lol*

  • Also mit einem Lötkolben an den Schaft zu gehen halte ich für überzogen und relativ gefährlich.

    Ich habe gute Erfahrungen mit einem gut durchnässten Lappen und einer Heißluftpistole gemacht. Lappen drauf, Heißluftpistole 30s draufhalten, nachschauen, bei Bedarf wiederholen.
    Auf diese Art bekommt man auch größere Druckstellen mit etwas Glück heraus.

  • Zitat

    Original von sund0wner
    Also mit einem Lötkolben an den Schaft zu gehen halte ich für überzogen und relativ gefährlich.

    Ich habe gute Erfahrungen mit einem gut durchnässten Lappen und einer Heißluftpistole gemacht. Lappen drauf, Heißluftpistole 30s draufhalten, nachschauen, bei Bedarf wiederholen.
    Auf diese Art bekommt man auch größere Druckstellen mit etwas Glück heraus.

    Tjaa, so hat jeder seine Hausmittelchen.
    Gut, ich bin jetzt kein Fachmann, aber nach meinem Wissen wird so ein Lötkolben zwischen 300-350°C heiß.
    Eine Heißluftpistole schafft 650 °C!!

    Soviel zum Thema "überzogen" *lol*

    Viele Grüße
    Dirk

  • Zitat

    Original von Woolfman
    Oh man Seraph,

    keine Ahnung von nix - aber einen Schaft lackieren.

    So, jetzt kannst Du entscheiden ob Du deinen Schft verhunst oder ob er richtig schick aussehen soll.

    Gruß Woolfman

    :new16:

    Danke für die Tips mit dem Link und dem Wasser; Gruß S

  • Seraph

    ... nicht das Du das persönlich nimmst - so war es nicht gemeint - OK?

    Gruß Woolfman

    _________________________________________________________________________
    Gott hat den Männern ein Gehirn und einen Penis gegeben.
    Leider aber nicht genug Blut um beides gleichzeitig zu nutzen :laugh:

  • Zitat

    So, jetzt kannst Du entscheiden ob Du deinen Schft verhunst

    Bei der Schaftrestauration scheiden sich die Geister.
    Sicher kann man dabei beliebige Aufstände machen.
    Aber ein Schaft ist nun mal nichts anderes, als ein Stück Holz.
    Ich bin der Meinung, das man somit ein Schaft behandeln kann, wie andere Hölzer auch.

    Ich habe vor ca. 3 Jahren ein Vereins FWB600 mit fertigem Schichtholzschaft ersteigert.
    (Lackplatzer u. dunkle Stellen vom Handschweiss.) Ich habe den "quick and dirty" behandelt.
    Also das, was Woolfman "verhunst" nennt.

    Erst mal die Lackschicht mit 80er Schmirgel runtergeholt, dann mit 100er drüber, dann 220er.
    Im Baumarkt eine Dose matten Klarlack gekauft (nicht den billigsten, irgendwas wo für Holz geeignet draufstand). Dann 4 mal lackiert (Zwischendurch immer trocknen lassen u. angeschliffen).
    Der Schaft sieht heute noch richtig gut aus.

    Aktuell bin ich dabei einen FWB300 Schaft zu verhunsen, wieder mit Schmirgelpapier abgeschliffen, gleich wird die zweite Schicht der Holzlasur aufgetragen, ganz fies: Mit einem Pinsel :crazy2: