Metallbearbeitung (Polieren)

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.567 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. April 2009 um 18:04) ist von eclipse286.

  • Hallo Jungs,
    ich bin gerade dabei ein altes Knickluftgewehr zu restaurieren.
    Nachdem ich jetzt alle Rostnarben zugeschweist habe kommt das Schleifen dran. Da noch ein paar Rostnarben und Kratzer zu sehen sind möchte ich diese so gut wie es geht ausbessern.
    Leider kenne ich mich darin überhaupt nicht aus.
    Wie soll ich jetzt vorgehen ? Nassschleifpapier ? Welche Körnung ?
    Polieren ? wie geht polieren.
    Ich würde mich sehr freuen wenn mir mal ein Fachmann (villeicht sogar beruflich) den ganzen schleif und poliervorgang ausfürhlich erläutern würde.

    Gruss und danke im voraus !

    Fredi

  • Moin Fredi,
    Also ich weiß ja nicht wie stark dein Metall verkratzt ist.
    Aber in der regel gilt vom groben immer feinere Körnung nehmen.
    Und zum Schluss mit 1000er und 1200er.
    Wen du das Metall zum glänzen bringen willst, nimm 1200er nass und mit Seife.
    Ja Seife. Kein Witz. Kannst du ja mal an einem Teststück mal ausprobieren.

    gruß soag

  • Hallo,
    die Regel von Grob bis Fein ist mir bekannt aber
    was ist grob ? 200er Nassschleifpapier ?
    Was ist die beste methode Kratzer aus Stahl zu schleifen ? (Maschine?)
    Ich habe einen Dremel aber die Schleifscheiben dafür sind nur 150er.

    Gruss Fredi

  • Wie ich bereits geschrieben habe, ich weiß ja nicht wie stark dein Metall verkratzt ist.
    Fang doch mal mit 400er nass an.
    Du wirst ja merken ob du dann gröber werden musst oder obs schon reicht.
    So würde ich beginnen.

  • Hallo Fredi,

    wenn du noch tiefe Kratzer hast, schleifst du dir mit der Hand einen Wolf.

    Besser ist dann einen Fächerschleifer aus dem Baumarkt zu benutzen.

    Der past sich der Form ein wenig an. Wichtig ist eine Bohrmaschine mit wenig Drehzahl und immer in Bewegung bleiben, sonst schleifst du dir Flächen in den Lauf (System).
    Probier es ruhig zwischendurch mal aus mit dem Handpapier. Danach muss die Oberfläche immer noch einen gleichmäßigen "Schleifstrich"
    haben.
    Das ist halt etwas Übungssache und kaputtschleifen gilt nicht :crazy2: .Fang lieber erstmal mit einem feinen Korn an (um 200).

    Wenn du keine Kratzer/Rostnarben mehr siehst, kannst du wie vorher beschrieben verfahren.

    Gruß Lodi

    In der Ruhe liegt die Kraft.

  • die Bearbeitung von Waffen insbesondere durch sägen, feilen und schleifen ist nicht unkritisch und man kann sogar schnell mit dem Gesetz in Konflikt kommen.
    Das Problem ist, das die Teile dann schnell nicht mehr richtig zusammenpassen was der Präzision abträglich ist und außerdem besteht die Gefahr, daß die ursprügliche und erforderliche Stabilität danach nicht mehr gegeben ist.

    Polieren kann man das Metall gut mit Schleifpaste aus dem Baumarkt und z.B. einem geeigneten Aufsatz für die Bohrmaschine oder anderen Poliermaschinen.
    Brüniermittel sind zudem oftmals krebserregend.

  • Fredi

    ich würde Dir, wie von SonOfaGun bereits vorgeschlagen, mit 400er Schleifpapier aufwärts anfangen. Alles was darunter ist, also gröber in der Körnung, reißt Dir nur weitere Kratzer ins Material was noch mehr schleifen mit sich zieht. Das Material wird dünner und irgendwann hast Du den Salat.
    Lieber tendentiell feiner anfangen, mehr schleifen und somit am geringsten Materialverlust verursachen.

    Also von 400er --> 600er --> 800er --> 1000er od. 1200er.

    Die Idee, von Lodi, mit der Fächerscheibe ist nicht verkehrt und der Hinweis auf ständige Bewegung goldrichtigt!Allerdings mit echter Sorgfalt zu genießen.

    Anschließend, so verfahre ich, nutze ich "Nevr Dull". Das ist eine mit petroleum ähnlichen Flüssigkeit getränkte Watte. Diese Watte macht bei mehrfacher Anwendung, den Schritt mit dem 1200er Papier überflüssig und das Resultat ist bei weitem besser. Die Oberfläche wird regelrecht verdichtet und das Finish ist deluxe!

    Ab und an poliere ich mit Nevr Dull ein und poliere nach kurzem antrocknen der Flüssigkeit mit Wabbelscheiben für die Bohrmaschine aus. Dies verdichtet zusätzlich die Oberfläche und lässt Spiegelbilder zu ;) Alternativ dazu ein einfaches Stofftuch.

    Abschließend wird Hartwachs aufgetragen, welches die polierte Oberfläche konservieren soll.

    ALTERNATIVEN:
    Polierpasten aus der Tube oder gar Schleifpolitur vom PKW

    INFO:
    Nevr Dull gibt es bei jedem Polo, Hein Gericke etc. .Vielen Autozubehörläden. Günstig und extrem ergiebig.
    Polierwabbelscheiben bei den meißten Autozubehörläden oder sogar bei Hornbach, Bauhaus. (Im Set)

    Gruß
    :marder:

    PS.: Oftmals langt auch nur Nevr Dull und Wabbelscheiben. Mit etwas erhöhten Drehzahlen, wird die Oberfläche Warm, das Material verdichtet und man erhält ein super Finish. Allerdings ist ein Einspannen die Grundvoraussetzung!!! Empfehle auch Atem- und Augenschutz. Handschuhe sowieso bei dieser Vorgehensweise.

    Munition-Testbericht:

    --> 1250 Dominator <--
    --> HW 100 T <--

    :nuts: Steyr LG 110 FT Connect "F" (Custom) ... endlich eingetroffen :nuts:

  • Hallo,
    euch allen danke für die Informationsreichen Antworten !
    Es handelt sich um ein Diana 23 ( :F:) ich hoffe nicht das es verboten ist
    ein Luftgewehr zu restaurieren, immerhin behält sie die :F:-Feder.
    Ich werde es mal mit 400er Nassschleifpapier versuchen, vermutlich wird es eine längere schleiferei aber das nehme ich in kauf.
    Gruss und danke !

    Fredi

  • Zitat

    ich hoffe nicht das es verboten ist
    ein Luftgewehr zu restaurieren, immerhin behält sie die -Feder.

    Nein es ist nicht verboten.
    Nur wenn du es Leistungsmässig änderst oder aber Waffenrechtlich relevante Teile veränderst.

    Eine Restauration oder polieren oder... ist aber kein Problem.


    Gruß C.C.

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  • Lass dir mal Elsterglanz zum polieren besorgen.Das zeug ist echt der Hammer.Das besste was ich bis jetzt zum polieren gefunden habe.

    Spinat schmeckt am besten,wenn man ihn kurz vor Verzehr durch ein Steak ersetzt