SSW reinigen - Wann, Warum und Wie? - Kritik zum Testbericht

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 3.158 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Dezember 2008 um 18:59) ist von Mars 88.

  • Soeben wies Old_Surehand auf einen Artikel hin, den er von Frank Wendel per Email erhalten hatte:

    SSW reinigen - Wann, Warum und Wie?


    Prima Arbeit, viel Mühe gemacht, aber inhaltlich habe ich doch so meine Reibungspunkte (die ich nicht in die Bewertung des Tests einfließen lassen möchte). über die ich hier gerne sprechen möchte.

    Zitat


    Wann reinigen?
    Wann reinigt man überhaupt eine Schreckschusswaffe und warum?
    Eigentlich gibt es zwei Zeitpunkte:

    1. Nach dem Schießen
    2. Nach 1 bis 3 Monaten im Schrank oder Koffer

    Nach dem Schießen leuchtet wohl noch jedem ein.
    Auch wenn die Waffe öfter mit sich herum geführt wird (Staub, Dreck, Handschweiß).
    Aber warum bei der einfachen Lagerung?

    Einerseits sagt der Autor ein dünner Ölfilm sei sinnvoll,
    andererseits sagt er, es sollte abgewischt sein.
    ???

    Und Motorenöl für die Laufflächen des Schlittens lese ich zum ersten Mal.
    :confused2:


    Sorry, ich will den Testbericht nicht kaputt reden, ich will es nur verstehen - BEVOR ich eine Bewertung abgebe.

    Danke!


    Gruß,
    Helge/ 5-atü

    Fördermitglied des VDB.

  • Das klingt nicht nach Waffenpflege sondern ehr nach Totputzen!

    Mit meiner Vektor hab ich vor 3 Wochen 13 Schuss verschossen und die Waffe auch nicht sofort geputzt, da ausreichend Öl noch auf der Waffe vorhanden ist und korrosion vorbeugt.

    und meine beiden KK´s haben außer nen ölgetränkten Lappen zum abreiben noch keine Reinigung gesehen.

    Die meisten Waffen werden nicht totgeschossen sondern Totgeputzt!

    Gruß BbB

    "Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn ich bin die absolut gemeinste Drecksau in diesem verdammten Tal!!!"

  • Hi,

    das mit nach 3 Monaten will ich auch mal dahingestellt lassen.

    Motoröl (15W40) habe ich selber schon mal genommen und konnte damit eine fleckige Brünierung wieder schöner bekommen.
    Aber zur normalen Pflege???

    Naja jeder wie er will.

    Gruß C.C.

    Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er bedankt sich.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen!

  • Ich denke, der Author hat seine Erkenntnisse im Umgang mit SSW recht anschaulich dargelegt.
    Aber: An den Gleitflächen mit vollsynthetischen Motoröl ranzugehen, halte ich nicht für eine dauerhafte gute Lösung, da diese Öle Buntmetalllösend sind. Alles Metall, was nicht aus vergüteten Stahl oder einer oberflächenversiegelten Aluminiumlegierung gefertigt ist, wird früher oder später angefressen.
    Die Gleitflächen sind mit einem säure- und harzfreien Fett, wie z.B. S-743 / Technische Vaseline, besser vor Verschleiß geschützt.

    Wenn die Waffe im mitgelieferten oder dazugekauften Waffenkoffer mit Schaumstoffeinlage gelagert werden, dann muß die Waffe entweder "Furztrocken" sein oder, wenn geölt, in ein weiches Baumwolltuch eingeschlagen sein. Direkter Kontakt von Öl und Schaumstoff führt zu Schäden an der auf dem Schaumstoff liegenden Waffenoberfläche. Ein ähnliches Vorgehen ist bei Waffen vorzunehmen, welche in Vitrinen Kontakt zu Bezugsstoffen aus Kunstfaser haben.

  • Nickel wird von den sich im Schaumstoff lösenden Weichmachern NICHT angegriffen!!!!

    Da brauchst du dir keine Sorgen machen.

    Gruß BbB

    "Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn ich bin die absolut gemeinste Drecksau in diesem verdammten Tal!!!"

  • Ist mit den drei Monaten vielleicht eine offen aufbewahrte Waffe gemeint? Also bei einem im Wohnzimmer aufbewahrten Rennrad wäre das sogar verdammt lang. Da hat sich bereits in der Schaltung und Kette eine Menge Staub eingelagert.

    Andreas

  • Meinst du, dass Motorengehäuse innen Oberflächenversiegelt sind? Kurbelgehäuse könnte ja noch sein, aber was ist mit den feinen Ölbohrungen usw? Oder sind die Gehäuse von 2 Takt Motoren von innen versiegelt bzw. die Bronzenen Lagerschalen einiger Kurbelwellen und Pleulaugen? Eher nicht und millionen Fahren Synthetisches Öl ohne Schäden, ich habe noch nie einen Motor gesehen, bei dem der Aluguss durch Öl angegriffen wurde.
    Das ändert aber nichts daran, dass ich ein verfechter von Mineralischen Schmierstoffen bin, ich vertraue dem Chemiezeug einfach nicht. :))
    Wie es speziell mit Zink aussieht weiss ich nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass das Zeug Zink anfrisst.
    Naja so tragisch ist ne Staub und Ölschicht nicht, im Gegenteil das konserviert besser als jedes Fett, wenn eine Dicke Kruste auf dem MAterial ist. Ich habe schon oft total versiffte Motoren die mit einer Schicht aus Öl, Ölkohle, Benzinrückständen und Schmierfett in Verbindung mit Staub von der STrasse und feinem Sand überzogen waren gereinigt. Solche Motoren sehen aus wie neu, wenn man sie vernünftig abwäscht.

    When I was just a baby, My Mama told me, "Son, Always be a good boy, Don't ever play with guns"

    by Johnny Cash "Folsom Prison Blues"

    Einmal editiert, zuletzt von FBO (13. November 2008 um 22:44)

  • Zitat

    Original von merkur75
    @ Vogelspinne, gilt das auch für vernickelte Waffen? Wie z.B. die CP88 im Koffer?

    Ich möchte es mal an einem Beispiel verdeutlichen, was synthetisches Motoröl schafft:

    Bis vor kurzem war ich noch in der Citroen-Szene aktiv und ein Freund von mir hat sich eine 84er Citroen Visa mit 2-Zylinder-Boxer aufgebaut und weil er es besonders gut meinte, statt des angegebenén 15-W40 mineralisches Öl ein vollsythentisches 0-W40 auf den Motor gefüllt.
    Der Motor war generalüberholt und hatte vorher gerademal 16.000 Km gesehen ( typische Rentnerschaukel ) - Citroen garantiert bei diesem Motor ( eine Panhard-Entwicklung ) mindestens 250.000 km Haltbarkeit, wenn alle Inspektionen gemacht werden und die richtigen Öle, Zündkerzen, etc. Verwendung finden.
    Nun die Visa war im November fertig, der Motor nur mal rundgedreht, damit sich das Öl auch überall verteilt. Als mein Freund die Visa im Mai zugelassen hatte und zu einem Treffen damit fuhr, ging nach ca. 50 km der Motor fest.
    Diagnose: Alle Buntmetalllager im Motor aufgelöst, das Lochgitter vor der Ölpumpe aus Alu stark zerfressen ( war neu ) - Motor Totalschaden!

    Aussage eines der Enten-/Visa-Experten ( KFZ-Meister :( Das vollsynthetische Motoröl ist Schuld, da außer bei vergüteten Stahloberflächen und beschichteten Alu-Legierungen stark korrosiv - so ein Motoröl hat eine stark reinigende Wirkung, was bei vielen Hightech-Motoren mit engsten Passungen zur Funktionssicherheit notwendig ist - also werden alle eventuellen Ablagerungen, auch Metallabrieb, gelöst und im Öl gebunden. Alten Motoren mit ihren Buntmetalllagern und nicht beschichteten Alu-Köpfen macht ein solches Öl schnell den Garaus,

    Nun kann man sich vorstellen, was so ein vollsynthetisches Öl mit einer Zink-Aluminium-Legierung ( Alloy / Zinkdruckguss ) oder einer dünnen Nickelschicht mit darunterliegender Kupferschicht macht, wenn es Zeit genug bekommt, um einzuwirken.

  • Ich habe mir die Reinigungs- und Pflegehinweise jetzt durchgelesen. Vieles sind Allgemeine Regeln, die zigfach im Forum regelmässig besprochen werden. Als Zusammenfassung vermutlich nicht schlecht - warum so deutlich ein Copyright daruntergesetzt wurde??

    Problematisch finde ich diesen Passus:

    Ein paar goldene Regeln:
    • Wenn man vorhat, die Waffe für längere Zeit wegzulegen,
    sollte sich KEIN dicker Ölfilm äußerlich auf der Waffe
    befinden, aber sie sollte vorher eingeölt und abgewischt
    worden sein
    • Die Waffe nie feucht lagern!
    • Brünierte SSW besonders vorsichtig behandeln! Die
    Brünierung von Zink ist um einiges anfälliger als die von
    Stahl!

    Was soll das Problem mit der Dicke der Ölschicht sein. Ich lagere ERMA`s seit Jahren in einem FAW-Tuch, nachdem ich die Waffen bewusst mit einer dicken Ölschicht überziehe. Das Ergebnis war auf einigen Bildern meiner ERMA`s in VISIER und in dem Sonderheft zum 08-Jubiläum zu sehen!

    "Die Waffe nie feucht lagern" ... hört sich bei mir wie der Aufkleber auf Mikrowellengeräten in den USA an: "Dieses Gerät ist nicht zum trocknen von Haustieren geeignet" ?
    Ich weiss ja nicht wo Ihr Eure SSW lagert .... sicher nicht unbedingt in der Waschküche?

    Brünierte SSW besonders vorsichtig behandeln! ...... Bis auf sehr wenige Ausnahmen sind SSW gebeizt nicht brüniert! Es gibt also keine "anfälligere Brünierung" auf SSW!

    Einmal editiert, zuletzt von ALFHA1802 (13. November 2008 um 22:53)

  • Motoröl für die Laufflächen ist im GK Sektor durchaus üblich, aber ob man das bei ner SSW braucht? Ich denke hier tut es jedes einfache Waffenöl oder Fett auch.

    CPS Competition,Nighthawk,Harrington Mod. GAT;HW 57;Umarex GPDA9,2x IWG SP15 Compact,ME 9 mod.PARA Sport Exclusiv,ME P08 Antik,Colt Gold Cup;P99 AS,HK P8;Norinco QJ12 Salut Pumpgun
    BILDER

  • Ich kann das nicht so recht glauben, dass der Motor nur aufgrund des Öls geschrottet wurde. Fotos des Schadens täten mich interessieren. Synthöl kommt mir aber eh nicht ins Haus, nicht mal meine kleinen Methanoler kriegen das, für die gibts nur feinstes Rizinusöl. ;D Wenn ich mal was anderes nehme als Vaseline und Ballistol, dann Getriebeöl, müffelt zwar am Anfang ein bissel, wenn man es nicht übertreibt, dann ist der Geruch nach ein paar Stunden völlig weg.
    Ich gehe bei der Ölwahl immer folgendermaßen vor: Gab es als der Motor entwickelt wurde Vollsynthetische Schmierstoffe, ist der Motor für den Betrieb mit Vollsynthetischen Schmierstoffen entwickelt worden? Wenn nein, dann normales Mineralöl rein und gut. Bisher habe ich nie Probleme gehabt. Für die meisten Oldtimer langt auch das billige Baumarktöl, dieses erfüllt meist schon höhere Standarte als das damals beste Öl auf dem Markt.

    When I was just a baby, My Mama told me, "Son, Always be a good boy, Don't ever play with guns"

    by Johnny Cash "Folsom Prison Blues"

  • hallo
    ich habe vor ca.einer woche ein schreckschuss gekauft und habe zwei testschüsse abgefeuert.muss ich die waffen schon nach zwei schuss reinigen?und muss ich den schlitten abnehmen?

  • Zitat

    Original von Mars 88
    hallo
    ich habe vor ca.einer woche ein schreckschuss gekauft und habe zwei testschüsse abgefeuert.muss ich die waffen schon nach zwei schuss reinigen?und muss ich den schlitten abnehmen?

    Wäre sinnvoll. Vor allem Lauf und Patronenlager. Da setzt sich nämlich gerne mal was fest.

  • Das Thema passt ja grade ich hab da auch mal ne frage.
    Ich hatte auch mal im Lexikon glaube ich war das bin mir aber nicht mehr sicher wer dies geschrieben hatte oder so,auf jeden fall schrieb einer das die Waffe zu Aufbewahrung nicht viel eingefettet werden soll und trotzdem alle 2 bis 3 Monate entfettet werden sollte, und wider eingefettet werden soll ?
    Ich frag mich warum ? Ich klatsch meine immer bis zum Rand voll mit Fett nach dem Motto "lieber zu viel als zu wenig" Jetzt nach 6 Monaten hab ich eine aus der Vitrine raus genommen und zerlegt ist doch alles Tip Top ! Oder kann einer mir genaures da zu sagen ?


    Gruss Twin

    SSW: Browing Mod.GPDA 9,Röhm RG 89N,Valor B.G.i , Colt Double Eagle Mod.Combat Comander , Röhm RG 96,Röhm RG 89. Röhm RG9 ..Reck Baby Automatic, S&W 1911, S&W Ciefs Specail.

    Einmal editiert, zuletzt von TWIN MARKER (14. Dezember 2008 um 11:31)

  • gehe mal davon aus, dass du die laufsperre meinst!?!? die bleibt schön drin... (öhm, bekommt man die überhaupt raus ???) den lauf kannst du mit heißem wasser durchspülen oder mit ner leichten lauge.
    das patronenlager reinige ich immer mit der beiliegenden bürtse.

    abgesehen davon bin ich absolut kein fan von übertriebener waffenpflege. sauber muss sie schon sein, nur will ich nicht geblendet werden wenn ich sie ins sonnenlicht halte

    mfg marc