Wenn man an offiziellen DSB-Wettkämpfen teilnehmen will, schon.
Da ist sogar vorgeschrieben, daß die Scheiben nicht nur die vorgeschriebenen Maße und Ringe aufweisen müssen, sondern auch von einer offiziell anerkannten Druckerei dafür stammen. Das liegt daran, daß es da gerade bei Billigdruckereien qualitativ schlechtere Ware gibt, bei denen etwa die Ringe nicht zentrisch sind (durch Rollenverzögerungen im Druck), das Schwarz nur ein Dunkelgrau und die Ringlinien zu dick. Das hat auch einen nachvollziehbaren Grund: wenn heutzutage noch auf Papierscheiben geschossen wird (LG meist auf Zehner-Streifen), dann wertet das natürlich niemand mehr von Hand aus, sondern die Dinger werden durch eine Auswertungsmaschine geschoben, gescannt und die ermittelten Schüsse addiert. Auswertezeit für einen Zehnerstreifen LG etwa 2-3 Sekunden.
http://disag.de/produkte-rmiv.php
Zur Geschichte der Auswertemaschinen
Natürlich gibt es zig andere Scheiben, die man mit dem LG beschießen kann. Und jetzt noch Jagdscheiben und ovale Scheiben für dynamische Disziplinen hinzuzurechnen, nur weil auch sie in einen Kugelfang passen und aus Pappe sind, verschiebt die Verhältnisse trotzdem nicht. Man kann auch seine Steuererklärung auf grünem Büttenpapier mit kleinen aufgedruckten Clowns einreichen. Wahrscheinlich aber wird sie nur dann anerkannt, wenn man das offizielle Formular verwendet...
Der Anspruch "nur das hier isse" kommt einfach daher, daß der Deutsche Schützenbund mit 1,5 Millionen Mitglieder (von denen geschätzte 300-400.000 Leute auch LG schießen) ein paar Köpfe mehr aufzuweisen hat als die anderen Verbände zusammen.
Für die Scheibendruckereien ist die Vielfalt natürlich überlebenswichtig; trotzdem gibt es neben den beiden Riesen Rika/Edelmann und Krüger noch zahlreiche kleinere Druckereien, bei denen Scheiben mit in der Produktion laufen - da geht es dann über den Preis.