Erma 790 Technik

vincula

Hallo,

ich habe auf egun eine Erma 790 erworben, und leider bleibt die Waffe etwas hinter dem zurück, was ich von einer Erma-SSW erwartet hatte.

Das äußere ist zwar soweit OK, enttäuscht bin ich aber von der Technik.

- Der Hahn hat keine Sicherheitsrast, liegt also im entspannten Zustand auf dem Schlagbolzen auf.

- Die Sicherung hat keine Entspannfunktion und trennt auch nicht den Abzug vom Hahn.

- Die Sicherung trennt zwar den Schlagbolzen vom Hahn, blockiert aber nicht den Schlagbolzen an sich, macht die Pistole also nicht fallsicher.

Ich hatte beim Kauf wohl die Röhm RG 800 im Kopf, die ich früher mal besessen habe, und die über die o.g. Merkmale verfügte.

Meine Frage: sind ältere Erma-Waffen (Z. B. die EGP 75S) genauso wie die 790 konstruiert, oder hat man bei der 790 versucht auf Kosten der Qualität zu sparen?

Ist die Verwendung einer Röhm RG 800 mit heutiger 8mmK-Munition sinnvoll oder sind zu Störungen zu erwarten?

Im voraus vielen Dank für Eure Antworten!

M.

Vogelspinne

Erma´s haben eine sehr einfache Technik, wie die von dir erworbene.
Die RG 800 mit PTB 414 funktioniert mit heutiger Munition.

HW94

Ich hatte mal eine EGP 45 und war von der Verarbeitung und Ausstattung nicht begeistert.
Da ist die RG 88 oder Mauser HSC besser.
Mit Entspannsicherung, verdecktem Schlittenfang und obenliegendem Magazinknopf haben diese schon eine Ausstattung wie eine Scharfe.
Also greif lieber zur Röhm!

Alex

Agent Kohn

Hi,

ich muss jetzt mal Erma verteidigen....
Keine (SSW) Waffe ist so gut wie die Ermas!!! Auch wenn sie eine sehr einfache Technik haben (was für eine lange Lebensdauer spricht) sind sie sehr gut verarbeitet und haben im neuen Zustand eine super Oberflächenverarbeitung
Ich bin mit meiner Erma (und der IWC ) sehr zufrieden und kann sie nur empfehlen...
Aber auch die Röhm sind sehr gut!
Erma für Sammler, Röhm für Sammler und Gebraucher! Ich habe beides

lG und viel Spaß mit deiner Erma (wenn sie dir nicht gefällt, schick sie mir! ;-))

Rambo

Zitat

Original von Agent Kohn
Keine (SSW) Waffe ist so gut wie die Ermas!!!

Doch, die Busch und CDS PP/K´s und die Webley&Scott Mk. IV, welche auch aus einer scharfen umgebaut wurden. Sagen wir sie sind gleich gut wie Erna, damit mich nicht die Ermafetischisten kaputtschlagen

Agent Kohn

NEIN...sagen wir lieber keine SSW, die vorher keine scharfe war, ist so gut, wie die Ermas!!!!!

lG

P.S.: Und der EGR 66x ist besser als die CDS/Busch Umbauten, weil er auf jeden Fall funktioniert unnd besser als der Webley Revolver, weil er besser verarbeitet ist...

Rambo

Besser verarbeitet, geht das denn noch ?

Dafür hat meiner Originalstempel :p

Agent Kohn

Rden wir über was anderes....
Der Trommelspalt des EGR 66x ist wohl der beste!!!
lG

hyperdeath

Zitat

Original von Agent Kohn
Rden wir über was anderes....
Der Trommelspalt des EGR 66x ist wohl der beste!!!
lG

Und der Trommelspalt des EGR 77 mit der PTB 233, älteren Baujahrs!

Es gibt nämlich zwei Ausführungen mit der PTB 233, die ältere Ausführung dieser PTB hat weniger als 1/10 mm Trommelspalt und die neuere WESENTLICH mehr. Wie gesagt, bei gleicher PTB, Woher ich das weiß? Ich habe beide Ausführungen besessen. Eine frühe 80er Jahre Ausführung und eine frühe 90er Jahre. Irgendwann, leider kann ich das Jahr nicht nennen, hat ERMA bei der 233er PTB "heimlich" den Trommelspalt vergrößert

Von der 601er PTB mit Ihrer versetzten Laufbohrung möchte ich hier gar nicht reden

Gruß,
hyperdeath

Xiphogonium

Der in Abzugsnähe befindliche Magazinknopf kann im übrigen auch Nachteile haben, speziell bei besagter RG88 / Mod. 90 Hsc. Wenn man die Waffe in einem Gürtelholster führt, wie er reguläre für PPK-Größen angeboten wird, kann sich durch den seitlichen Druck das Magazin lösen und sich davonmachen. Das habe ich bereits mehrere Male beobachtet.

Da ist dann ein Magazinhaltestück am Magazinboden deutlich unanfälliger.

Die Verarbeitung der EGP45 als vergleichsweise schlechter zu bewerten halte ich allerdings für einen Witz. Ich habe nie SSWs gesehen die von ihrer Oberfläche her näher an ihre Stahlvorbilder gelangen als die ERMAs. Sieht man sich manche Oberfläche - speziell am Griffstück - genau an, sieht man daß diese nochmals manuell nachbearbeitet und geschliffen wurden, jedenfalls bei den älteren Modellen.

Gruß

Mike

(PS: Ich habe so einige ERMAs, ich weiß also wovon ich rede)

Xiphogonium

hyperdeath

Interessant daß du dieses Thema ansprichst, ich habe neulich noch darüber sinniert:

Ich habe hier

1 EGR77 in 2'5 von 1992 bei der der Trommelspalt sehr klein ist
1 EGR77 in 2,5 von 1992 bei der der Trommelspalt auch sehr klein ist
1 EGR77 in 4 von 1989 bei der der Trommelspalt größer ist
1 EGR77 in 4 von 1987 bei der Trommelspalt ebenfalls größer ist

Mir scheint es eher so als ob die 4-Zoll-Varianten einen größeren als die 2,5-Zöller haben .......

Vielleicht können Holger oder Alfred dazu was sagen .....

Mike

HW94

Wer glücklich mit seiner Erma Pistole ist, nur zu!
Ich war mit der Qualität nicht zufrieden und habe auch schon einige SSWs zum Vergleich gehabt.

Alex

hyperdeath

Zitat

Original von Xiphogonium
Mir scheint es eher so als ob die 4-Zoll-Varianten einen größeren als die 2,5-Zöller haben .......
Vielleicht können Holger oder Alfred dazu was sagen .....
Mike

Hi Mike,

schön, dass ich nicht der einzige bin, der das mal anspricht. Ich habe mich lange Zeit nicht getraut, da ich fürchterlich Angst davor gehabt habe, dass Ihr mich für verrückt erklärt

Es hat aber wohl nichts mit der Lauflänge zu tun, meine EGR 77 hatten alle den 2,5" Lauf und trotzdem unterschiedlich große Trommelspalte. Wie gesagt, zwei waren aus ~ '82 -> kleiner Trommelspalt. Einer aus den 90ern (ich glaube '92) -> Trommelspalt groß. Habe sie leider alle verkauft und kann jetzt nicht mehr das genaue Baujahr sagen.

Gruß,
hyperdeath

€: Nur, um das nochmal klarzustellen, ich rede hier nicht von Fertigungstoleranzen. Die Unterschiede waren sehr deutlich sichbar, also definitiv gewollt. Und die Waffen waren nummerngleich und unverbastelt!

Vogelspinne

Es stimmt schon, daß Erma Revolver sehr gut in der Verarbeitung und Haltbarkeit sind, aber auf Grund der heutzutage schwierigen Ersatzteilversorgung sind sie eher etwas für Sammler.
Wenn ich einen Revolver in gleich guter Verarbeitung und Haltbarkeit zum Benutzen benötige, kaufe ich mir einen HW 37 oder HW 88. Bei denen ist die Ersatzteilversorgung gesichert. Ich habe einen HW 37 mit einem EGR 66 vergleichen und konnte keinen großen Unterschied feststellen. Beim Erma war das Oberflächenfinish etwas besser und die Laufsperre war unauffälliger, aber das war es auch. Auf beide Modelle passen die original S&W-Griffschalen und die der Zubehörlieferanten wie Pachmayr.

Xiphogonium

Beim Vergleich EGR66 zu HW37 ist zu sagen daß die Mündungsöffnung beim HW37 leider in keinem Verhältnis zur Trommelbohrung steht. Das Loch ist mir doch etwas groß. Beim EGR66 ist das besser gelöst.

matschka

Zitat

Original von HW94
Wer glücklich mit seiner Erma Pistole ist, nur zu!
Ich war mit der Qualität nicht zufrieden und habe auch schon einige SSWs zum Vergleich gehabt.
Alex

Bitte präzisier diese Aussage . Welches Erma-Produkt hast Du verglichen mit dem eines anderen Herstellers usw.

**germi**

Zitat

Original von HW94
Wer glücklich mit seiner Erma Pistole ist, nur zu!
Ich war mit der Qualität nicht zufrieden und habe auch schon einige SSWs zum Vergleich gehabt.
Alex

Tja, Alex. Das ist ganz einfach, die Technik einer Erma ist einfach robust. Die wurden so konstruiert, dass man ca. 10000 Schuss abgeben kann bevor ein nicht sicherheitsrelevantes Teil kaputt geht, und das ist die Qualität. Zeige mir mal andere Hersteller die das auch so konstruieren...

Die komplette innere Mechanik wurde aus Stahl hergestellt, und die Teile sind auch oft in den scharfen Schwestermodellen zu finden.

Und dann sei noch gesagt:

Ich habe mal von einem Member dieses Forums für einen Test eine Waffe zur Verfügung gestellt bekommen. Es handelte sich dabei um eine Erma EGP 881, also die EGP 88 im Kaliber .35K. Da ich bei meinen Tests ja auch immer die Funktionalität und Zuverlässigkeit teste, habe ich den Besitzer gefragt ob er das tatsächlich möchte, denn die Waffe wäre ja noch fabrikneu. Nun, Ende vom Lied, die Waffe sah zwar noch fabrikneu aus, hatte aber in Wirklichkeit schon über 1500 Schuss raus...

Ist übrigens die hier:

Pistole .35: ERMA EGP 881

ALFHA1802

Zitat

Original von germi
Ich habe mal von einem Member dieses Forums für einen Test eine Waffe zur Verfügung gestellt bekommen. Es handelte sich dabei um eine Erma EGP 881, also die EGP 88 im Kaliber .35K. Da ich bei meinen Tests ja auch immer die Funktionalität und Zuverlässigkeit teste, habe ich den Besitzer gefragt ob er das tatsächlich möchte, denn die Waffe wäre ja noch fabrikneu. Nun, Ende vom Lied, die Waffe sah zwar noch fabrikneu aus, hatte aber in Wirklichkeit schon über 1500 Schuss raus...
Ist übrigens die hier:
Pistole .35: ERMA EGP 881

Danke Marcel

die ganze Zeit überlege ich mit welchen Argumenten ich die Qualität der ERMA-Waffen rechtfertigen b.w. belegen kann. Als bekennender ERMA-Sammler würde vermutlich der Eindruck entstehen dass meine Hinweise subjektiv sind.

Du hast es mit dem Hinweis auf die erwiesene lange Lebensdauer der ERMA-Produkte auf den Punkt gebracht. Tatsachen wie in Deinem Test erwähnt sind überzeugender als subjektive Einschätzungen!

Gruss
Alfred

matschka

Da kann ich auch nur sagen: Danke germi, zu Alfred fühle ich mich nicht berufen.
Nichts für ungut Alfred, sollte natürlich Marcel heissen.

**germi**

Tja, ich kann dir mal ein paar Bilder von Erma's zeigen die älter sind als ich, aber trotzdem noch einwandfrei aussehen und auch funktionieren. Und das sind keine ungeschossenen Vitrinenexemplare, sondern Modelle die ausgiebig benutzt wurden, eine meiner 75S wurde auch im Holster mitgeschleppt und hat deswegen auch vorne leichte Spuren (Brünierung leicht abgewetzt an einer Stelle), aber ansonsten wie neu.