Gibts hier auch Vorderlader Schützen?

Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 9.952 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Februar 2007 um 17:05) ist von tomba.

  • Die Firma Armi Sport baut meiner Meinung nach gute Waffen.
    Viele Vorderladerschützen sagen sogar, sie wären besser als die von Pedersoli.

    Cal. .58 ist aber nur etwas für 50m.
    Die Kugeln haben zu viel Gewicht für weite Entfernungen.
    Mein Gallager (Cal .54) schiesst auch nur auf 50m wirklich genau.

  • Interessant, Frankonia bietet sie explizit als Waffe für den 100m-Schützen an! ;)

    Wenn man aber bedenkt auf welche Entfernungen seinerzeit geschossen wurde .....

    Was die Qualität angeht, so ist zumindest die Verarbeitung wirklich sehr gut. Kaum ein Spalt zwischen Schaft und System oder Lauf und alles in allem wirklich sehr "pässig". Ich habe mir die Waffe seinerzeit mit 15% Nachlass bei Frankonia Darmstadt gekauft (an dem Tag gab es auf fast alles 15% <g>).

    Da ich kein Schütze bin dient sie mir als sehr schöne Deko.

    Mike

  • LOL - Naja, so weit ist es nicht, vielleicht 2 Stunden gemütliche Autofahrt. Allerdings paßt das Teil nur quer nach oben in mein kleines Auto, ich fahre nämlich nur einen 106er Peugeot und das Gewehr hat satte 1,42 m Länge. ;)

    Mike

    P.S. - Ich wusste doch daß ich sie schon mal vorgestellt hatte ...

  • Die Springfield-Muskete gehört zu den sogenannten Minie´-Rifles. Das sind Armee-Perkussionsvorderlader, mit denen Perkussions-Dienstgewehr geschossen wird. Diese Disziplin wird auf 100 m und 200 m geschossen. Dafür sind aber 2-Band-Rifles wie die Navy-Enfield oder Zouave ( mit Matchlauf ) besser geeignet. Die 3-Band-Rifles, wie die Springfield oder die 3-Band-Enfield streuen auf Grund ihres längeren Laufes wesentlich stärker. Die Standard-Armeeladung ( US-Civil-War ) war 60 grain. Zum Schiessen auf dem Stand sollte man sich von 50 grain beginnend auf niedrigere Grainwerte heruntertasten, jede Minie´-Rifle braucht da ihre eigene Ladungsmenge, auch abhängig vom Geschoßgewicht.
    Ich schiesse mit einer Zouave-Rifle mit Dikar-Matchlauf ( qualitativ unteres Mittelfeld! ) mit 42 grain auf 100 m und mit 47 grain auf 200 m am besten. Allerdings schiesse ich mit "historischen" Minie´-Geschossen, was der Zielgenauigkeit etwas abträglich ist. Ich will auch keine Wettkämpfe gewinnen, sondern habe Spaß am "historischen" Schiessen.
    In meiner aktiven Zeit bei der Bundeswehr habe ich mit der Waffe und Munition bei einem freien Schiessen der Dienstgrade ( jede private Waffe war zugelassen ) auf 250 m genauer mit meiner Zouave-Rifle geschossen als alle G 3-Schützen auf die gleiche Entfernung.

  • Danke für die Infos!

    Wenn ich richtig informiert bin werden bei diesem Kaliber (.58) wohl unterkalibrige Projektile (.577 ?) geschossen? Ich habe mich vor dem Kauf da ein bißchen eingelesen. Die Minies werden ja wohl durch den Gasdruck und ihre "hohle" Form erst bei Zündung richtig in die Felder und Züge gepresst ... ?

    Mike

  • Arnd, du bist ja ´n Lappen...."der Schütze leider nicht. *lol* "
    Ok, also wir sprechen hier von der Ardesa Ranger im Kaliber .45 aus dem letzten Frankonia Preistreffer .... 159€ normal 199€
    Zur Sache.
    Ich habe mir dieses Gewehr(chen) gekauft.
    Bin damit auf den Stand.
    Hab mal je 40gr. CH4 und Wano pp geladen.
    445er Kugel mit 25er Patch und Maxiball in 451.
    Aufgelegt deswegen weil ich davon ausging das ich die Visierung einstellen müsste. Brauchte ich aber nicht, das Gewehr war nahezu perfekt eingestellt.
    Fazit:
    passt !
    Das Gewehr hält lockerst die 9, und zwar mit der oben angesprochenen Laborierung und Geschossen.
    Montag auf dem Kreis hab ich bloss 110 geschossen weil ich vergessen hatte Pulver zu laden und dann wurde ich nervös weil mir die Zeit im Nacken saß. Lacht nicht, kann passieren.
    Das hat mir drei Treffer im weissen eingebracht und damit den Kreismeister Titel .... was ja nu nicht sonderlich erwähnenswert ist.
    Will sagen ... für unter 200€ gibt es VL Gewehre die besser schiessen als ihre Schützen.
    Xiphogonium
    Minies sind interessant ab .58
    für ein "normales" .45 Rifle nimm Plasterkugeln oder Maxiballs.
    Das ist dann noch abhängig von einigen anderen Dingen wie Laufbeschaffenheit, Zugtiefe, Feldmaß usw.
    Wenn du was passendes gefunden hast brauchst du dich mit einem VL nicht zu verstecken. Auf Landesebene sind 147-150 Ringe keine Seltenheit.

    Gruß

    Spy

    Ich hab da mal einen getroffen ... FWR / BDMP / BDS / DSB

    Einmal editiert, zuletzt von theSpy (17. Januar 2007 um 00:45)

  • Na da buddel ich doch mal mit, es hat sich ja was getan an der kleinen Ranger ...
    Ich bin nun bei 40gr CH2 gelandet und Maxiballs aus einer Hensel Kokille.
    Das ganze mit Nivea oder irgend einer Handcreme gefettet und die 10 ist weg ... jo, ein grosses Loch in der Mitte. Aufgelegt natürlich !
    Das kracht zwar ordentlich und die Schulter motzt nach 20 Schuss aber ... ach wie geil :nuts:
    Ach ja, aus der Buckhornkimme habe ich mir einen Diopter gebaut und das Korn musste einem Korntunnel mit 2,4mm Perlkorn weichen.

    Arnd sag du auch mal was, du brauchst doch auch kein weisses Schusspflaster mehr mit deiner TC.

    Markus

    Ich hab da mal einen getroffen ... FWR / BDMP / BDS / DSB

  • Meine Schulter motzt auch. :))
    Aber ich brauche 50gn Schweizer 2, sonst kann ich das Maxiball auch werfen.
    Die T/C hat einen ganz ordentlichen Choke und benötigt viel Pulver.
    Dafür ist die Präzision auch erste Sahne und das Gewehr ist sehr gut ausgewogen.
    Gestern habe ich 130 von 150 geschossen (stehend und nicht aufgelegt).
    Wenn ich mich noch um 5-6 Ringe steigere, bin ich ganz zufrieden.

  • Zitat

    Original von Xiphogonium
    Danke für die Infos!

    Wenn ich richtig informiert bin werden bei diesem Kaliber (.58) wohl unterkalibrige Projektile (.577 ?) geschossen? Ich habe mich vor dem Kauf da ein bißchen eingelesen. Die Minies werden ja wohl durch den Gasdruck und ihre "hohle" Form erst bei Zündung richtig in die Felder und Züge gepresst ... ?

    Mike

    .58 ist die amerikanische Bezeichnung und .577 die englische Bezeichnung für das gleiche Kaliber = beides .58 Minie´, wobei die englischen Minie´s drei Rillen und die amerikanischen zwei Rillen haben. Die untere Rille ist die Stauchrille, damit sich der Hohlboden beim Schuß in die Züge presst, die obere Rille ist die Fettrille ( historisch war amerikanisch Schweineschmalz / englisch Rindertalg ). Die Engländer hatten die dritte Rille in der Mitte zur besseren Reinigung des Laufs beim Schuß.
    Indische Soldaten weigerten sich standhaft, Munition mit dem Fett ihrer heiligen Kühe zu benutzen, daher wurden die meisten indischen Regimenter damals mit der Brown Bess, erst noch mit Steinschloß, später adaptiert auf Perkussion, und mit der cal. .75 Rundkugel ausgerüstet.
    In der Waffenfabrik in Dum-Dum werden noch heute die Brown Bess Indian Pattern und die Enfield Mod. 1851 gefertigt.

    Kleines Histörchen:
    In Indien haben die Engländer in Kalkutta / Ortsteil Dum-Dum die Enfield-Rifle, cal. 577 Minie´, und die dazugehörige Munition gefertigt. Da die Engländer Rindertalg zum fetten der Geschosse verwendeten und diese gefetteten Geschosse mit dem Hohlboden nach oben in die Papierpatronen wickelten, nahmen aufständische Afghanen an, diese würden auch mit dem Hohlboden voran verschossen.
    Und da Minie´-Geschosse riesige Gewebezerstörungen verursachen, nannten sie die Geschosse nach ihrem Herstellungsort Dum-Dum-Geschoß.

    Einmal editiert, zuletzt von Vogelspinne (27. Februar 2007 um 11:01)