Härten einer Klinge?

Es gibt 46 Antworten in diesem Thema, welches 5.628 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. September 2006 um 19:44) ist von Thommy82.

  • Man, ich Dusel *lol* :n17: hab in unserem Stahlwerk gelehrnt und weiß das nicht mehr.....Alzheimer lässt grüßen.
    Zu meiner Entschuldigung kann ich nur sagen, das mein Gebiet die Metallurgie(Stahlwerk und Hochofenschlosser) und nicht die Umformung(Walzwerkschlosser) war :ngrins:.
    Härten kann man fast jeden Stahl(Stahl entsteht erst durch zugeben von Kohlenstoff in das Roheisen)
    Baustähle wie die früheren ST37 haben bis zu 0,3%Kohlenstoff und sind zwar begrenzt härtbar, aber für eine richtige Messerklinge zu weich(Schneide legt sich sehr fix um).
    Ab einem Kohlenstoffgehalt von ca. 0,45%(z.B. C45) wird es erst interessant, denn damit kann man schon mal eine Klinge machen, die auch einigermaßen lange den Schnitt hällt.
    Baustahl ist zwar recht günstig und zum üben nicht schlecht, aber ein richtiges Gebrauchsmesser wird daraus nicht.
    Probier es aus, dann sehen wir weiter.
    Viele Grüße, karsten

    Kein Stahl kann so hart sein, wie das Leben...es sei denn, er hat eine Schneide und einen Griff...

  • Ja, ST37 ließe sich härten, wenn man zusätzlich Kohlenstoff ins Material einbringt. Aber wie bekommt man das tief genug hinein?
    Meine Kasenit Idee mag ja keiner :cry:

    Naja, nichts desto trotz, hab mal ein bisschen gegoogelt, und folgende Links gefunden (wenn du dem englischen mächtig bist):

    Klick 1

    Klick 2

    Klick 3

    Ich hab die Seiten nur mal so überflogen, ob die Infos so super sind kann ich nicht sagen... aber vieleicht hilft es ein bisschen.

    MFG Thommy

    Sollte ich mich in einer meiner Behauptungen irren,
    nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

  • Ich habe natürlich auch schon Versuche mit st37 gemacht und kam zu einem erstaunlichen Ergebnis.
    Flachstahl,Güte st37, 5 mal 50 mal 100mm,erwärmt auf ca. 850 Grad, 4 Minuten gehalten und anschließend in lauwarmen Öl(olivenöl) abgeschreckt.Habe das Stück dann einem Bekannten von mir (Werkstoffprüfer in einem Metall verarbeitenden Betrieb)zur Härteprüfung mitgegeben und er kam auf 47 HRC!!!
    Natürlich kam ein wenig Kohlenstoff durch das Schmiedefeuer in das Werkstück und es war natürlich noch nicht angelassen, aber gestaunt habe ich trotzdem.
    Bei meinen Messern kommen nur Werkstoffe von einer Güte C60 aufwärts(ausser bei den Damastmessern) zum Einsatz, aber wie gesagt,zum üben reicht Baustahl....nur ist es sehr ärgerlich, wenn man dann ein Top Messer gebaut hat und es nicht einsetzen kann.
    Viele Grüße, Karsten

    Kein Stahl kann so hart sein, wie das Leben...es sei denn, er hat eine Schneide und einen Griff...

  • Deiner ausagen zufolge gehe ich mal davon aus das du sehr erstaunt warst über die 37HRC.Sagt mir zwar nicht wirklich viel aber gut, also kann ich sie sowweit härten das ich es einigermassen benutzen kann.Und was das Öl angeht, wie sieht es mit dem Abschreckdauer aus? Wie lange?

    :n5: Die Welt ist nicht nett, deswegen bin ich es auch nicht. :n5:

  • Es waren 47 HRC...nicht 37!!
    Gute Klingen haben ab 56- ca.60.
    Die Klinge bis zur völligen erkaltung(sprich Öltemperatur) abkühlen.
    Viele Grüße, Karsten

    Kein Stahl kann so hart sein, wie das Leben...es sei denn, er hat eine Schneide und einen Griff...

  • Ich danke dir mal Karsten, und hoffe das mein Projekt nicht schief geht, und dann hätte ich noch eine Frage: Wie kann man die Härte von HRC beschreiben, wie hart sind 47HRC, in Wiki habe ich auch schon reingeschaut, habe ich aber nicht verstanden.

    :n5: Die Welt ist nicht nett, deswegen bin ich es auch nicht. :n5:

  • 47 sind schon ganz gut. Wir haben in der Berufsschule sowas mal getestet. Es gibt ja mehrere Härteprüfungsverfahren, mir fallen da Brinell, Vickers und Rockwell ein. Bei allen wird eigentlich ein harter Körper mit einer bestimmten Kraft in den zu testenden Stoff gepresst, welcher dann einen Abdruck hinterlässt. Dieser Abdruck wird dann vermessen... Also eigentlich nix für den Heimgebrauch. Da sind Knifemakers Testmethoden wesentlich besser geeignet...
    (PS: Alle Angaben ohne Gewähr, Berufsschule ist schon lange lange her)

    MFG Thommy

    Sollte ich mich in einer meiner Behauptungen irren,
    nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.