Stress im Wettkampf - FT bezogen

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 990 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. November 2005 um 20:30) ist von uxor.

  • ich habe vor einiger Zeit meine Gandanken in Worte gefasst. Bin gespannt, wie es in dem Bereich bei euch läuft


    Wettkampfstress und Konzentration von Matchschützen und Field Target Schützen im Vergleich.Was man wie bewältigen kann und was anders ist...

    Fangen wir bei dem 10 Meter LG Wettkampf an. Es gibt inzwischen mehrere Bücher, die dieses Thema behandeln. Von Yoga-Übungen bis spezielle Diät vor dem Wettkampf. Es häufen sich Beschreibungen von speziellen Diäten und Musikeinfluss während der Vorbereitungsphase. All die Maßnahmen führen dazu den Körper und Geist für die Stunde des Wettkamps vorzubereiten. Der Schütze zelebriert seine Vorbereitungen, alles muss stimmen, jeder Schuss gleicht dem anderen und der Rhythmus stimmt, die Kleidung passt genau, das Licht wird mit entsprechendem Filter auf das nötigste begrenzt und von den Störenden Quellen getrennt. Alles für den perfekten Kampf des Körpers mit dem Geist.

    So denke ich wäre die perfekte Vorbereitung…… aber leider nicht für Field Target brauchbar. Fast alle Merkmale des Scheibenschießens fehlen hier im Feld und gleichzeitig auf irgendwelche Weise sind sie doch da.

    Alleine die Beschaffenheit des Terrains und der zeitliche Ablauf des Schießens bringen jeden gewohnten Schießrhythmus durcheinander. Jedes Ziel ist eine neue Herausforderung und die Position und Visierungseinstellung kann kaum noch mal benutzt werden. Wenn noch dazu eine nette Windböe uns das Anvisieren des Zieles erschwert grade in dem Moment, wo der Schießpartner die letzten 10 Sekunden angekündigt hat, braucht man sehr starke Nerven, um den Schuss nicht zu verreisen.

    Man könnte sagen, dass FT Wettkampfschießen eine ausgewogene Balance zwischen Konzentration und Familien-Waldspaziergang beinhalten soll. Die Nerven den ganzen Parcours stramm zu halten (manchmal 4 Stunden) ist sehr schwer wenn nicht unmöglich. Dabei ist es sehr wichtig an genügend Wasser und Gehirnnahrung (etwas süßes) zu verfügen zu haben. Natürlich gibt es keine Schablone, mit der man alle Schützen vergleichen kann. Der Eine braucht mehr Konzentration, der Andere braucht mehr Familienstimmung. Dies herauszufinden kann man nur selbst in einem der unseren Wettkämpfe. Ich freue mich euch auf der Lane wieder zu sehen."

    kein FWR Mitglied

    Einmal editiert, zuletzt von Frediee (19. November 2005 um 17:50)

  • Hi Adrian

    Ich muss dir hierbei zustimmen. Selbst wenn man versucht mit der Atemtechnik der 10m Schützen zu schießen mag das manchmal gelingen, aber wenn dan im Moment eine Windböe auftaucht und dennoch den Schuss abgibt weil es eben Zeit dafür ist kan man den Treffer vergessen. Der Streß dabei ist natürlich nicht zu vergessen, ebenso die Ermüdung des Schießauges wen man den ganzen tag in den Wald durch das ZF starrt um das Ziel zu finden und dan zu messen. Durch die Ermüdung des Auges kommt es dabei schnell zu messfehlern. Für mich ist das A und das O die richtge Sitzhaltung, sitze ich nicht richtig auf meinem Kissen oder ist da zu viel oder zu wenig drinnen kann ich es vergessen. Was den Streß sowie die Ermüdung noch verstärkt ist eine schlechte Optik. Wen man im Licht/Schattenspiel nur noch graue flächen sieht muss man sich umso mehr konzentrieren um das Ziel scharf zu stellen. Erst wen man mal eine gute Optik selbst geschossen hat bemerkt man dieses sehr schnell und erschrickt zugleich wenn man merkt daß das Bisherige Glas das man als gut befunden hat doch nicht so gut ist wie man selbst geglaubt hat.

    Jeder muss für sich herausfinden wie er sich am besten Konzentrieren kann, manch einer hat es schon mit Musik beim Schießen probiert und war damit erfolgreich. Ein anderer hat dafür wieder eine andere Methode dafür. Ich glaube auch nicht daß man für Ft ein solches Schema finden wird wie bei den "Scheibenlochern" auf dem 10m Stand.

    Gruß
    Thomas

  • Hi Frediee,

    die einzig vollständige Antwort könnte meines Wissens nach nur Willi oder Klaus liefern - für mich immer wieder bewunderungswürdig wie die Beiden eiskalt ihr Programm "abspulen", egal was um sie herum passiert. Es gibt noch viel zu lernen, gerade für ausgemachte Choleriker wie mich :huldige:.

    point

  • Am besten schieße ich, wenn man nicht auf Squadpartner warten muss und einfach im eigenen Rhythmus von Lane zu Lane wandern und die Ziele umlegen kann. Dann sind die Ergebnisse nochmal um ca. 20% besser.
    Stress, oder besser Aufregung empfinde ich vor großen, wichtigen Wettkämpfen auch, meist legt sich dieser Stress aber, wenn es gut läuft oder anfängt nach den ersten 2-3 Lanes Spass zu machen.
    Anhalten tut der Stress nur, wenn man die ganze Zeit unter Beobachtung steht, oder wenn etwas besonderes erwartet wird.
    Wenn ich keine eigenen Erwartungen an mein Ergebnis habe und mir nichts ausrechne, dann schieße ich um einiges unbekümmerter und dadurch meist auch besser.
    Je nach Schwierigkeitsgrad des Parcours rechne ich mir natürlich mein Wunschergebnis aus, das setzt mich dann auch ein wenig unter Druck, aber das schöne beim FT ist, dass im Prinzip jeder gewinnen kann, wenn er einen guten Tag hat und alles funktioniert.

    Bei niemandem läuft alles immer glatt, das Material ist zickig und man hat nicht immer einen guten Tag, da kann dann auch mal ein Anfänger gewinnen.
    Wichtig ist beim FT, eine gute konstante Leistung abzuliefern. Die muss nicht immer TOP sein, aber jeder kann so schießen, wie es ihm Spass macht. Und wenn es dann Spass macht, dann kommen auch gute Ergebnisse dabei heraus.

    So ist es jedenfalls bei mir...

    Gruß MOA

  • Wenn ich mich in Dorsten umgucke, scheint die Mischung aus Konzentration und Gelassenheit ganz gut zu funktionieren.

    Ich bin (noch) nicht so weit. Ich muß noch auf sooo viele Dinge achten, das entweder das eine oder das andere darunter leidet.