Haenel 303-8 Super

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 9.496 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Mai 2005 um 16:16) ist von germi.

  • Habe vor kurzem ein 303-8 Super ersteigert und der schaft ist, naja, relativ unschön.
    Nun wollte ich wissen wie ich mit einfachsten Mitteln (weder deltaschleifer noch sonst irgendwelche sachen ausser einem Dremel verschnitt" den Schaft restaurieren kann.
    Also erst abschmirgeln, dann Beizen und dann Lackieren?
    Welche sachen sollte ich zum Beizen und Lackieren benutzen? Ich würde gerne alle sachen beim WaffenExpress kaufen da er bei mir um die Ecke ist.

    Schonmal Danke

  • Hallo,

    habe gerade für einen Freund ein Haenel 312 restauriert - den alten Lack habe ich mit einem Skalpell "abgezogen" - eine andere scharfe Klinge tut es auch - dazu stellst Du die Klinge mit der Schneide gerade auf den Schaft und schabst in Richtung der Maserung den Lack ab. Wichtig ist, daß die Klinge senkrecht zum Holz steht, damit Du nicht mit ihr schneidest. Danach mit 100er Schleifpapier nachglätten, anfeuchten - wenn man will, mit Beize - trocknen lassen (so richten sich feine Fasern auf) und wieder mit feinem Schleifpapier glätten. Ich persönlich bevorzuge Ölschafte, dazu mische ich Leinölfirnis und Terpentinersatz 1:1 und trage es mit einem Pinsel in Abständen auf, bis nix mehr einzieht. Dann poliere ich das Holz mit feiner Stahlwolle, bis es einen matten Seidenglanz erhält. Das Buchenholz erhält (ohne Beize) einen hellen rötlich - braunen Farbton. Der Ölschaft ist wesentlich robuster und widerstandsfähiger als ein lackierter, fässt sich auch besser an, da auch feuchte Hände nicht abrutschen. Außerdem verkratzt er nicht und kann bei Bedarf immer wieder mit etwas Leinöfirnis aufgefrischt werden.

  • Das mit dem Leinöl höhrt sich Interessant an, wo kriege ich die sachen denn?
    Terpentinersatz kriege ich ja bestimmt im Baumarkt aber Leinölfirnis?
    Und mit welchem Feinen Schleifpapier nachschleifen?

    Und noch eine Frage, wie kriege ich mein System genau wie das im Haenel Testbericht Blank ohne das es Rostet?

  • Leinölfirnis gibt es ebenfalls im Baumarkt. Beim Schleifpapier nehme ich mindestens 100er Körnung (je höher die Zahl, desto feiner) - mehr als 200 macht bei Holz wenig Sinn. Je nachdem wie verrostet das Teil ist, kann man die Mittel wählen. Bei Flugrost ohne tiefere Narben entweder mit feiner Stahlwolle polieren (dauert etwas, ist aber schonender) oder feinen Schmirgelleinen (hält länger als Sandpapier, 200er Korn oder feiner). Dann Entfetten mit Aceton (Baumarkt) und Brünieren mit Brüniercreme oder Streichbrünierung (Waffenhandel). Man kann auch chemisch entrosten, jedoch ist die Oberfläche danach - je nachdem wieviel Rost drauf war - rauh. Und gegen Rost hilft dann ein dünner Ölfilm - Waffe regelmässig mit einem leicht geölten Lappen abwischen.

  • Naja, rost ist fast Garkeiner auf dem Gewehr, nur lecihter Flugrost hier und da

    Also gehe ich mir Kaufen:
    Leinölfirnis, Terpentinersatz, Schleifpapier 100 und 150,Feine Stahlwolle, je nachdem Streichbrünierung und dann hab ich alles oder seh ich das falsch?
    Gibt es für Terpentin ersatz einen Besonderen Namen?


    //EDIT: Das Gewehr stand schon Ordentlich lange im Schrank, das Öl im Federkasten scheint schon etwas trocken zu sein, ist es Schwierig den Federkasten zu Öffenen, zu Säubern, mit WD40 zu schmieren und das Ganze wieder Zusammen zu setzen oder ist das Eingetrocknete Öl nicht schlimm und wird irgendwann wieder FLüssig wenn ich neues Öl dazugebe?
    Weil es höhrt sich schon so an als Ob Sand im Syste währe ;D

    2 Mal editiert, zuletzt von Janax (25. April 2005 um 22:11)

  • Zitat

    Original von Janax
    Naja, rost ist fast Garkeiner auf dem Gewehr, nur lecihter Flugrost hier und da

    Also gehe ich mir Kaufen:
    Leinölfirnis, Terpentinersatz, Schleifpapier 100 und 150,Feine Stahlwolle, je nachdem Streichbrünierung und dann hab ich alles oder seh ich das falsch?

    Schleifleinen darf auch nen bischen feiner sein, nen 100/150er ist zwar zum Vorarbeiten geeignet, aber für das Finish darf's ruhig nen bischen feiner sein.
    Wenn du das System schön glänzend haben willst, dann würde ich wirklich die feinste Stahlwolle (00 oder 000) empfehlen. Event. auch noch eine Politur und anschließend Klarlack. Oder eben neu bünieren, wobei die Selbstbünierungen oft fleckig werden, da sollte man event. besser den Fachmann ranlassen, kostet wohl auch nicht die Welt.

    Zitat

    Gibt es für Terpentin ersatz einen Besonderen Namen?

    Ja, "Terpentinersatz" :crazy2:

  • Ok mit dem feinen Schleifpapier klappt das.
    Weis dann noch jemand wie ich den alten Lack vom System abkriege?
    Einfach abschmirgeln? Und wie Schütze ich das Blacke system gegen Rost?
    Und wie kriege ich den KornTunnel Runter?

  • Zitat

    Original von Janax
    Ok mit dem feinen Schleifpapier klappt das.
    Weis dann noch jemand wie ich den alten Lack vom System abkriege?
    Einfach abschmirgeln? Und wie Schütze ich das Blacke system gegen Rost?

    Im Idealfall Perlstrahlen (lassen). Ansonsten kannst du es auch mit Stahlwolle probieren.
    Ist das System denn Lackiert oder Brüniert? Davon hängt auch ab, wie man's möglichst schonend abbekommt ...

    Das Planke System kann man durch regelmäßiges Abwischen mit einem geölten Lappen (nebelfeucht) einigermaßen rostfrei halten können. Wenn du's aber ohnehin zerlegst und herrichtest würde es sie wie bereits geschrieben anbieten, gleich ein paar dünne Schichten Klarlack aufzubringen, das sollte das System dauerhaft schützen ...

  • Das System ist leider Lackiert.
    Und ich hätte auch gerne ein Mattes Finish auf dem Gewehr. Der einfache Klarlack aus der Sprühdose wirds da ja leider nicht tuhn :( (den hätte ich nämlih hier).
    Der Lack auf dem Gewehr ist so Lustlos, der fällt schon fast beim angucken ab.

  • Also ich würde es ja brünieren ... aber es gibt von Beltona mattschwarzen Ofenlack, der bei 240° eingebrannt wird. Gewehr komplett auseinandernehmen, Teile lackieren, trocknen lassen, Familie evakuieren (oder Gasmasken verteilen ;) )und die Teile im Backofen einbrennen. Der Lack ist sehr kratzfest, venn er eingebrannt ist. Habe meine PP ( war aus britischen Beständen und original lackiert ) so behandelt, wird top!

  • Mit Einbrennlack wird das wohl nichts, ich will das System lieber doch nicht Brünieren.

    Noch eine frage, steht die feder unter Starkem druck oder kann man diese auch ohne Zuhilfenahme von irgendwelchem Spezielwerkzeug und einrichtungen rausnehmen um den Kolben (?) zu schmieren mit Teflonöl.

    MfG
    Janax

    Einmal editiert, zuletzt von Janax (26. April 2005 um 14:41)

  • Einbrennlack und Brünieren sind zwei völlig unterschiedliche Dinge ... Brünieren ist eine chemische Oxidation, bei der das Metall mit einer blauschwarz schimmernden Schicht überzogen wird. Das kann mit handelsüblichen Beizen auch kalt erfolgen. Beim Einbrennlackieren wird eine Polymerschicht aufgebracht, die durch Hitze aushärtet.
    Auseinanderbauen kannst Du das System, allerdings steht die Feder unter gewissem Druck. Teflonöl kannst Du auch über den Lauf in den Kompressionsraum laufen lassen - nimm nicht zuviel.

  • Leider ist im Kompressionsraum noch das alte, leicht Trockene Öl, Löst Teflon öl diese wieder und macht es weich oder ist das Öl nicht schlimm.
    Von der Schussleistung kann es mit dem HW30 noch locker mithalten.

  • Mit Ballistol lässt sich das alte Fett lösen, hab damit eine jahrzehnte alte Bohrleier, bei der nichts mehr ging, wieder fit gemacht.
    Bevor ein Glaubenskrieg ausbricht - WD 40 geht wohl auch, hab ich nur noch nicht ausprobiert.
    Gruß

  • So ich habe jetzt den Schaft mit 120er Abgeschliffen und noch 180 u 220 Schleifleinen gekauft sowie Leinölfirnis und Verdünner.
    Muss ich jetzt den schaft zuerst mit 180er SPapier abschleifen, nochmal befeuchten, trocknen lassen und dann mit 220er drüber und dann Leinölfirnis drauf oder habe ich die reihenfolge jetzt durcheinander gebracht

  • perfekt - wie schon erwähnt, durch das Anfeuchten und trocknen richten sich feine holzfasern auf, die nach dem Trocknen abgeschliffen werden können. Das perfekte Finish bekommt man, wenn man nach dem Auftragen der Firnis nach 2 oder 3 Tagen feine Stahlwolle mit unverdünnter Firnis befeuchtet und den Schaft IN FASERRICHTUNG damit abreibt. Wenn man fertig ist, mit einem sauberen Lappen nachpolieren.

  • Hab jetzt schonmal etwas Firnis auf das ende wo die Schaftkappe draukommt gepackt, sieht Klasse aus, genialer Tipp.

    Weis zufällig noch jemand wie ich das Korn abkriege? Irgendwie kriege ich den Splint nicht rausgetrieben, scheint etwas fest zu hängen. Und wie krige ich den Lack vom System runter und mit was schütze ich das System vor Rost, ich hätte nämlich gerne ein Matte Finish.

    Einmal editiert, zuletzt von Janax (26. April 2005 um 21:01)