Co2 Matchwaffen

Thanatos
Daß bei leistungsorientierten Schützen Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund stehen müssen, ist nicht zu leugnen, es handelt sich ja schließlich um eine Sportart mit eingebauter Materialschlacht. Das ist in der Formel 1 genauso wie bei fast allen Sportarten die mit irgendwelchen spezialisierten Werkzeugen betrieben werden. Ich nehme mit meiner Vorliebe für Co2-Waffen ja auch bis zu einem gewissen Grad am Wettrüsten teil, weil mich das Spannen einer guten alten Lupi stört. Für meinen Geiz was die Kosten betrifft und für mein ästetisches Empfinden muß ich eben die bekannten Nachteile von Co2 in Kauf nehmen. Und wo kämen wir da hin, wenn wir schlechte Leistungen nicht auf das billige Werkzeug schieben könnten.

Immer locker bleiben,

Jürgen

Ach ich hab übrigens gestern Abend, obwohl ich es hätte wissen müssen, mit der Temperaturempfindlichkeit von Co2 Bekanntschaft gemacht. Ich hab meine Waffen um 19:30 Uhr im Schützenhaus in den ungeheizten Raum mit den Schießständen gestellt und nebenan im warmen Stübchen ein Mineralwasser getrunken. Dann hab ich erstmal eine konzentrierte Runde Spaßschießen mit der Walther Lever Action gemacht. 48 Schuß, davon 40 Wertungsschüsse mit dem Kolbenhalsdiopter und Balkenkorn auf LG-Scheiben. Natürlich ohne Schießjacke, denn das währe ja ein Stilbruch. Beim Auszählen hat die Maschine tatsächlich 277 Ringe angezeigt und ich hab mich riesig gefreut, weil ich bisher mit dem WLA nur selten mehr als diese 277 Ringe geschafft habe.

Weil mittlerweile ordentlich was los war auf den Ständen hab ich mit den Kameraden von der LUPI-Fraktion noch was getrunken und gewartet, bis die Wettkampfschützen die Stände wieder geräumt hatten. Gegen 21:30 hab ich dann die DU10 aus der kleinen Flasche getankt und angefangen zu schießen. Das Ding hat eigentlich nicht geschossen sondern nur Co2 versprüht. Sie hat die Diabolos gerade so bis auf die Scheibe werfen können und zum Spannen des Schlagstücks hat der Druck schon nicht mehr gereicht.
Auf den Ständen hatte es nur 14 Grad Celsius und die Waffe samt Flasche hatte zweieinhalb Stunden Zeit auf diese Temperatur abzukühlen.

Ich hab mit der DU10 innerhalb von 45 Minuten auch schon 60 Schuß bei -4 Grad Celsius gemacht, ohne dass es zu Problemen gekommen ist. Da hatte ich die Waffe samt Flasche vor dem Schießen allerdings im warmen Zimmer gelagert. Wenn man die warme Waffe dann zum Schießen mit in die Kälte nimmt, funktioniert sie prima, weil man den Tank im Griffstück sie ja immer schön mit der Hand wärmt.

Jetzt weiß ich aus eigener Erfahrung, was ich mit der DU10 auf keinen Fall machen darf.

Immer locker bleiben,

Jürgen