Leupold ZF's für FT

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.439 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Januar 2005 um 13:44) ist von Astanase.

  • Wer hat schon Erfahrungen mit Leupold ZF’s sammeln können?

    Bei der WM hatten grade sehr viele Engländer diese ZF, fast immer verfeinert vom Premier (größeres Zoom, statt max. 20fach auf 40x).
    Beim betrachten der Glaser, fallen vor allem die hohe Lichtstärke sowie die brillante Sicht auf.
    Leider hatte ich keine Gelegenheit den Parallaxeausgleich wirklich auszuprobieren.
    Seit einiger Zeit gibt es die Leupold ZFs auch mit Seitenrad, das wäre doch eine Alternative für FT, oder?

    Gib den Zecken keine Chance!

  • Leupold fertigt schon seit Jahren ZFs mit drittem Turm. Das bekannteste ist das 8,5 - 25 x 50 LR. Dies wird auch gerne, wie du schon sagtest, von einigen englischen FT-Schützen genommen. Premier "bootet" das ganze auf 20 - 50 x 50.


    Premier beläst es bei der Originalskalierung auf der Zoomverstellung. Man kann die Vergrösserungsangaben in etwa x 2 nehmen, dann weiss der Schütze, mit welcher Vergrösserung er schiesst.

    =>Hier<= ist wohl das erste Premier zu sehen, welches in der FT-Szene bekannt wurde.

    I. d. R. kosten gebrauchte Leupold / Premier wie oben aufgeführt um die 700,- Pfund. Mich hat der Spass mit dem speziellen Dot-Absehen mal runde 1200,- Euro gekostet.
    Ausser diesen beiden gibt es noch mindestens 2 Personen die ebenfalls ein Leupold / Premier haben.

  • Asta - gibt es einen erklärbaren Grund, wieso viele der besten BFTA Schützen den Leupold gegen Deben gatauscht haben?
    (Hancox, T.Wiliams, N.Reeve..... )
    Ich habe wirklich keine Vorurteile im Thema Leupold -Deben . Würde aber gerne wissen - warum ..

    kein FWR Mitglied

  • Neben diesen umgebauten Leupolds gibt es jetzt wohl auch ein Leupold, das speziell für das FT-Schießen gebaut wurde. Ich kenne es nur vom Hörensagen. Es soll ein 36fache fixe Vergrößerung haben. Auf der WM soll eins vertreten gewesen sein. Ich habs aber nicht gesehen.
    Gruß
    Gerald

    collector

  • Frediee:
    Die Leupold sind ohne Frage Spitzengläser. Der erfahrene Schütze (jetzt nicht auf FT bezogen!) kontrolliert vor jedem Schiessen die PA. Danach ist das weitere Schiessen kein Problem und man kann die vernünftige Qualität der Optik, der Mechanik geniessen.
    Am Rande: ich nutze zwei 36x40 und ein 8,5-25x50LR auf Zentralfeuerbüchsen bzw. das 20-50x50 auf einer speziellen KK-Büchse. Letzteres aber nur, weil es ansonsten rumliegen würde. :cry:Die Klickverstellungen sind bei allen ZFs perfekt. Ich weiss das, da ich oft nur einen, zwei Klicks verstellen muss und auch diesen einen wieder retour gehe und dort lande wo ich herkam.

    Leupold soll aber temperaturempfindlicher reagieren als manch andere ZFs. Das heisst, das sich u. U. bei der PA-Verstellung nicht immer der gleiche Punkt bei der PA-Verstellung (= dritter Turm) reproduzierbar wiederfinden lässt. Aus diesem Grunde sollte sich der Leupold / Premier - Besitzer mit seinem ZF ausgiebig bei allen auftretenden Temperaturlagen beschäftigen um Erfahrung zu sammeln. Ich habe die Erfahrung gemacht, das ab ca. 30 Grad das Material "arbeitet" und die PA-Punkte sich verschieben.
    Man sollte es halt wissen! ;)

    Der Vorteil bei einem Premier liegt aber auch darin, das der Schütze sich ein Absehen nach seinen Vorstellungen anfertigen lassen kann. Solche Spezialabsehen können gut dazu dienen, das man mit diesen Dots (kein Mildot!) oder Strichen die Entfernungen unterstützend messen, ermitteln kann.

    Ähnlich spezieller Scharfschützengläser mit Strichplatte oder ähnlich.

    Ob nun alle nahmhaften FT'ler, die mal ein Leupold/Premier hatten, auf das Deben gewechselt haben, weiss ich nicht. Da bist du näher dran! Ich weiss nur, das der Engländer von dem ich das 20-50x50 damals gekauft habe, ein grosses Deben mehr o. weniger gesponsert bekam (zumindest habe ich ihn so verstanden) und er wenige Monate später wieder ein Leupold anstelle des Deben hatte.

    Kann mir aber gut vorstellen das gerade gute Schützen ihre kleinen Sponsoren, Verträge u.s.w. haben. ;) Somit ist bei denen zumindest die Serienstreuung ausgeschlossen. Läufe kann man aussuchen, Optiken ggf. nacharbeiten, gute Munitionslose (Patronen) kommen oft garnicht in den Handel ...... etc.

  • Servus Leute,

    Die Mechanik der Leupold ZF soll in der Tat hervorragend sein. Was sehr verlockend ist , Astanase hat schon paarmal zugegriffen.
    Was mich aber stutzig macht ist die ominöse Temperaturempfindlichkeit.
    Vor zwar Jahren war in Ebern ein Engländer der auch einen Thermometer am seinen ZF(ich glaube mich zu erinnern, das es ein Leupold) montiert hatte.

    Astanase kannst Du bißchen ausführliche Deine Beobachtungen bezüglich der Temperaturempfindlichkeit beschreiben?
    Was ändert sich? Wandert der PA nach oben unten seitlich? Was ist mit Parallaxe, werden die Entfernungen weiter richtig gemessen?
    Wie hast Du die Temp. gemessen? War das die Luft- oder ZF-Temperatur.
    Es erstaunt mich, daß so gutes ZF solche driften schon bei dieser Temperatur aufweist. Ich werde schon nichts sagen bei 60-70°C aber bei 30°C.
    Ich hatte versuche gemacht mit zwei ZFs vom Bushnell -Thophy 6-18x40 und Elite 8-32x40, dabei
    hatte ich das Gewehr abgedeckt und nur das ZF in der Sonne gelassen. Bei ZF-Temperatur von 40-50°C konnte ich keine nennenswerten Änderungen feststellen.
    Seit dem hatte ich das Thema à al acta gelegt. Aber wie ich sehe ist nicht so.
    Hat jemand noch mit anderen ZF's vom Tasco, Walther, Deben; Simalux usw. ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Gib den Zecken keine Chance!

  • Ja, hat einer. Bislang ist mir noch kein ZF untegekommen, dass bei unterschiedlichen Temparaturen absolut gleichbleibend trifft.
    Zuerst fallen solche Treffpunktänderungen aufgrund Temparaturschwankungen aber nur besseren Schützen auf, wodurch man bei der Auswertung allgemeiner Erfahrungen achten sollte.
    Man darf auch nicht vergessen, dass es unmöglich ist ein ZF so zu konstruieren dass z.B. die Parallaxe bei jeder Temparatur und jedem Druck, sowie Feuchtigkeitsgehalt immer exakt die selbe Entfernung anzeigt. Insbesondere dann, wenn die Parallaxe sehr scharf stellt. Dies liegt an der unterschiedlichen Dichte der Luft und dem somit unterschiedlichen Lichtbrechwinkel der Linsen. Die Folgen kann sich jeder ausmahlen.

    Wer hier doch Anderes berichtet muß sich die Frage gefallen lassen, wie sein ZF es schafft diese physikalischen Unterschiede auszugleichen.

    Übrigends haben nicht nur Leupold-Schützen an ihren ZFs diese Klebethermometer, den Grund dafür habe ich oben beschrieben.

    Gruß MOA

  • Es ist was anders, wenn man von Lichtdurchlässigkeit der Luft in Abhängigkeit von Temperatur, Druck und Luftfeuchtigkeit sprich und was anderes wenn, man von mechanische Prozessen im Inneren des ZF spricht.
    Meine Versuche wurden Durchgeführt bei einer und der selben Außentemperatur und nur das ZF hatte eine erhöhte Temp. Hier ging mir nur um die Mechanik und nicht um optische Prozesse.

    Zurück aber zu Deinen Ausführungen, es ist schon interessant.
    Mir ist es noch nie so direkt aufgefallen, ich bin aber auch eher ein mäßiger Schütze vielleicht deswegen.
    Was für Erfahrungen mit verschiedenen Luftkonditionen hast Du schon gemacht?
    Wie viel Drift konntest Du maximal feststellen? +/-1m bei 50m oder sind das +/-5m bei 50m?
    Warum grade ZF die sich nicht so scharf stellen lassen, sind weniger empfindlich auf diese Effekte?
    Warum reicht nur ein Thermometer, eigentlich bräuchte man noch auch ein Barometer und einen Feuchtigkeitsmesser oder?

    Gruß
    Templer

    Gib den Zecken keine Chance!

  • Hallo,
    es geht ja auch nicht um die Lichtdurchlässigkeit der Luft, sondern um das Brechungsverhalten der Linsen bei unterschiedlichen Temparaturen und die unterschiedliche Ausdehnung verschiedener Materialien. Die Mechanik macht also nur einen Teil der möglichen Fehlerquellen aus. Natürlich kann die Mechanik auch zur Hauptfehlerquelle werden, wenn z.B. Materialien mit unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten verbaut werden.

    Das man bei einigen Gläsern relativ leicht eine Abweichung in der Parallaxenmessung oder der Treffpunktlage erkennen kann liegt an deren optischen Qualität sowie der Lichtbrechungskraft der Linsen (insbesondere bei relativ kurzen Gläsern mit hoher Vergrößerung).

    Das bei hoher optischer Qualität eine Abweichung leichter Feststellbar ist, das ist leicht zu erklären. So ist bei einem sehr guten Glas mit entspreched feiner Skala das ausmessen von Entfernungen sehr präzise. Je nach Größe des Seitenrades kann man gerade im Bereich unter 20m jeden Dezimeter genau abtragen und wiederfinden. Eine Abweichung von einem halben Meter fällt also schnell auf.
    Welche Abweichung ich selber maximal erlebt habe, kann ich aus dem Kopf nicht sagen, aber meine Listen differieren je nach Temparatur um bis zu 8m bei einer Entfernung von 37m-45m und einem Temparaturunterschied von knapp 30 Grad Celsius. Dies ist allerdings ein ziemlich extremes Beispiel, was daran liegt, dass ich mir einen Ziemlich blöden Ort (mit ziemlich blöden Umgebungsbedingungen) zum ausmessen der Skala gesucht habe. Die Folge war, dass ich dazu übergegangen bin nurnoch mit kleinem Seitenrad zu arbeiten (fand die großen eh dämlich und zu empfindlich).

    Zitat

    Warum reicht nur ein Thermometer, eigentlich bräuchte man noch auch ein Barometer und einen Feuchtigkeitsmesser oder?


    Ja, beim FT bräuchte man sogar einen kompletten Rechner usw. aber das führt dann zu weit, jedenfalls meiner Meinung nach. In diese Leistungsregionen stossen sowieso nur die wenigsten vor und die kompensieren dann meist mit Erfahrung.

  • Servus,

    8m ist schon starker Tobak? Um was für ein ZF handelt es sich? Bei meinen ZFs Bushnell ( trophy, elite) und Walther, kann ich keine Änderung der eingetragnen Positionen im Temperaturbereich -5°C +25°C feststellen.

    Das Brechungsverhalten der Linsen ändert sich im Temperaturbereich zwischen -20+40°C kaum. Auf jeden Fall glaube ich nicht, dass die Ursache für die Probleme ist. Ich denke, daß die Klasse der Mechanik hier die entscheidende Rolle spielt.

    @Astanase
    kannst bitte näher Deine Erfahrungen mit Leupold ZF bei höheren Außentemperaturen. beschreiben

    Gib den Zecken keine Chance!

    Einmal editiert, zuletzt von templer (1. Januar 2005 um 18:18)

  • Sorry, lese das (28.12. / 14:53) jetzt erst.

    Ab ca. 28, 30 Grad Aussentemperatur im Schatten(!) hätte ich entweder mit einer zweiten PA-Skaleneinteilung bzw. mit einem Wechsel-Sideweel arbeiten oder die Höhenverstellung entsprechend anders nullen muessen. Ich habe letzeres gemacht.

    Damit habe ich schon gesagt, wo die Abweichung lag: ausschliesslich in der PA-Verstellung. Also in einem Bereich der ansich bei Zielfernrohren zu vernachlässigen ist, genauer i. d. R. nur einmal vor Beginn eines Schiessens durchgeführt werden sollte. Die meisten vergessen es. Nur nicht beim FT, da diese ja als "Entfernungsmesser" vergewaltigt wird.

    Die 50 m lagen im Hochsommer dann nicht mehr bei der entsprechenden Markierung, sondern bei ca. 55 m. Bis knapp 25 m Distanzen habe ich nichts gravierendes festgestellt.

    Da man ja vor dem Wettkampf die Einschiesslane nutzen kann, ist das noch vertretbar. Falls bewölkt und somit nicht heiss!

    Sollten aber die Lanes in der ständigen Sonne liegen, muesste man seine Waffe rechtzeitig aus dem Schatten / Koffer nehmen, diese ebenso frühzeitig in die Sonne verfrachten. Nach einiger Zeit dann auf die Einschiesslane gehen, sehr wahrscheinlich dort seine Aufzeichnungen korrigieren, ergänzen und danach in den Parcour. Ebenfalls muesste die Vo gemessen und korrigiert werden nachdem die Waffe besagte Zeit in der Sonne gelegen hat und nicht unmittelbar nach Auspacken aus dem Koffer.

    I. d. R. finden aber diese Waffenkontrollen vor dem Betreten der Einschieslane statt. Gut, jetzt kann der Schütze ja seinen Combro in Eigenregie zücken, messen und ggf. den Druckminderer korrigieren. Dies sollte aber am besten unter den Augen, mit Abstimmung des dafür Verantwortlichen erfolgen. Ansonsten könnte das schnell zu Mißverständnissen führen!!

    Leider habe ich nie die Muße gefunden, trotz Investition einer Sommersaison, die genaue "Sonnenzeit" zu ermitteln. Liegt wohl auch teilweise an der Art unserer Sommer. ;) Eine Stunde Aufheizung ok. Aber sicherlich sollte man auch mal die Waffe bis zu 2, 3 Stunden der Sonne aussetzen und jeweils auf unterschiedlichen Distanzen die Entfernungsmessungen durchführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Astanase (30. Dezember 2004 um 21:48)

  • Zitat

    Original von Astanase

    Der Vorteil bei einem Premier liegt aber auch darin, das der Schütze sich ein Absehen nach seinen Vorstellungen anfertigen lassen kann. Solche Spezialabsehen können gut dazu dienen, das man mit diesen Dots (kein Mildot!) oder Strichen die Entfernungen unterstützend messen, ermitteln kann.

    Ein Beispiel: