Aus der Neck Knife Reihe von Wolfgangs möchte ich das Veriti vorstellen. Dieses ist in acht Farbkombinationen erhältlich von denen mir zum Test drei vorliegen.
Gesamtlänge: 135mm
Klingenlänge: 59mm
Grifflänge: 77mm
Griffhöhe: 10 bis 15mm
Griffmaterial: nach Wahl G10 oder Holz
Griffstärke: 8mm
Klingenstärke: 3mm
Klingenstahl: 440C
Gewicht: 45g
Preis: 24,90€ (Stand November 2023, Odenwolf.shop)
Neben den hier gezeigten matt glänzenden Klingen gibt es das Finish auch noch in schwarz matt und schwarz stonewashed. Die Griffe gibt es mit hellem oder dunklem Holz oder G10 in schwarz oder olivgrün. Die Holzvarianten kommen mit einer Lederscheide, die G10-Varianten mit Kydex. Jedem Messer liegt ein Paracordlanyard passend zur Grifffarbe bei.
Wer dieses Messer führen und benutzen möchte, sollte sich eher für eine Kydex-Scheide entscheiden. Nur diese hält das Messer auch wirklich fest. Die Lederscheiden sind nicht eng genug das schlanke Messer festzuhalten. Trotz verschlossener Scheide lässt sich das Messer sehr leicht heraus ziehen. Hier besteht vielleicht die Gefahr das Messer zu verlieren. Einzig das kleine Gewicht von lediglich 45g sorgt dafür dass das Messer nicht eigenständig aus der Scheide rutscht. Mit Nadel und Faden ließe sich das Problem eventuell beheben.
Bei den Grifffarben möchte ich vom dunklen Holz abraten. Das ist so dunkel, da ist gar kein Holz mehr erkennbar. Das helle Holz hingegen sieht gut aus. Qualitativ würde ich die G10-Griffschalen bevorzugen. Diese sind gleichmäßiger geformt und wirken dadurch hochwertiger.
Während es beim Holz minimale Lücken und Überstände geben kann, wirkt der G10-Griff wie aus einem Stück. Das ist aber schon Meckern auf hohem Niveau, die Unregelmäßigkeiten beim Holz fallen in der Hand nicht auf.
Insgesamt muss man den Messern eine gute Verarbeitung für ihre Preisklasse bescheinigen.
Durch die kompakten Maße die ein Neck Knife nun mal mit sich bringt, füllt der Griff die Hand natürlich nicht aus. Das wird hier teilweise mit der Biegung des Griffes kompensiert. Drei Finger umschließen den Griff und der Daumen findet fast automatisch seinen Weg zum Klingenrücken. Die optimale Haltung für feine Schneidarbeiten.
Der Klingenrücken bietet dem Daumen mithilfe eines Chimpings guten halten. Dieses ist recht scharfkantig gearbeitet, was durch die geringe Größe aber auch gut so ist und sich nicht unangenehm anfühlt. Es greift hervorragend in den Daumen.
Die Klingenform ist das optische Highlight des Messers. Dank der Recurve-Form haben wir eine 59mm Klinge mit einer Scheide von 75mm. Einziger Nachteil ist, dass sich Recurveklingen formbedingt nicht so leicht schärfen lassen wie andere. In diesem Maßstab sollte sich das aber noch nicht so stark auswirken.
Die Schärfe ist out of the box absolut brauchbar, es ist aber noch deutlich Luft nach oben. Die 440C Klinge gleitet meist sauber durch Papier, neigt an manchen Stellen aber zum Reißen. Bei genauer Betrachtung zeigt sich ein relativ grober Schliff mit leichten Unregelmäßigkeiten. Was in dieser Preisklasse aber auch keine Seltenheit ist. Mit etwas Nachbearbeitung lässt sich hier eine sehr gute Schärfe erreichen. An den Schneiden lässt sich die Serienstreuung bei diesem Messer am besten erkennen. Bei allen drei Exemplaren sieht die Schneide anders aus, bei einem ist sie sogar deutlich länger ausgeschliffen.
Das Finish der Klingen ist makellos, der leicht matte Glanz wirkt edel.
Die Mitgelieferten Lanyards sind nicht ganz optimal für dieses kleine Messer, aber dennoch eine nette Dreingabe.
Abschließen kann man sagen, für 25€ bekommt man hier ein brauchbares Neck Knife mit netten Möglichkeiten zur Individualisierung, das man mit ein paar Handgriffen noch optimieren kann. Für guten Halt und mehr Befestigungsmöglichkeiten, empfiehlt sich eine Version mit Kydex-Scheide. Die Klapper-Kette würde ich dort natürlich durch Paracord ersetzen oder einen Tek Lok anbringen um das Messer an Gürtel oder Rucksack zu tragen. Insgesamt ein gutes Messer für kleines Geld.