Diana 50 Wartung - Feder- und Kolbendichtungszustand - Ersatz notwendig?

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.208 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. März 2022 um 14:39) ist von Jan_.

  • Guten Abend,

    vor einigen Jahren habe ich eine Diana Mod. 50 (eingeschlagen ist 06 66 - heißt das gefertigt im Juni 1966?) ohne F.

    Am Wochenende habe ich damit ein paar Tests durchgeführt und hatte das Gefühl, sie würde nicht sonderlich konstant schiessen.

    Je nach Diabolo lag sie zwischen 6.5 - 9 Joule laut HT-X3006 Chrony.

    Da Sgt Elias hier (suche infos zu diana50) sagte das zerlegen sei leicht - und da sie vermutlich schon ewig nicht mehr gewartet wurde, wenn überhaupt - habe ich sie also mal auseinander genommen (ist so ähnlich wie mit Fahrrädern, aber doch meine erste OP an einem Luftgewehr).

    Explosionszeichnung

    Hilfreiches Video (nicht von mir)

    Hier meine Fragen:

    1. Soll ich die Feder austauschen?

    Die Feder ist leicht krumm, aber nur dort wo auch die Federführung (Bauteil 23) eingeschoben wird - das begradigt das ganze ein wenig.

    Aber wenn ich die Waffe schon offen habe lohnt sich das vermutlich.

    1.2 Welche Feder ist denn die richtige? Die Diana ist ja ohne F. Bedeutet das Exportfeder? Die Maße der verbauten Feder sind ca 267mm x 20mm, 38 Windungen (wenn ich richtig gezählt habe)

    Mit der F-Feder kann ich das LG vermutlich mit langsamen Diabolos im Haus schießen, mit der Export Feder dann nur noch auf dem Schießstand. Aber würde die Export Feder überhaupt funktionieren oder schießt das LG dann möglicherweise nicht mehr sauber?

    Code
    22 30323500 15,90 Druckfeder (Mod. 50 F) Kolbenfeder
    22 30153400 17,90 Druckfeder (Mod. 50 Export) Kolbenfeder

    2. Soll ich die Kolbendichtung austauschen?

    2.2 Wenn nicht, kann ich die in Ballistol einlegen? Hier wird Motoröl empfohlen. Kann ich da irgendeins verwenden, egal welche Zusätze?

    An der Dichtung seitlich war recht viel Dreck/Abrieb, den habe ich entfernt. Es scheint, als wären auch ein paar feine Metallsplitter seitlich in der Dichtung.

    Der Zylinderstift (Bauteil 20/6) ist noch drin. Falls ihr sagt, die Dichtung sollte getauscht werden, dann suche ich für das Ausbohren/Gewinde Schneiden/Made einen Büchsenmacher - damit habe ich zu wenig Erfahrung.

    3. Kann ich zum Fetten der Feder und der Kugeln des Abzugs Fahrrad-Kugellagerfett verwenden? Wenn nicht, welches wäre empfehlenswert?

    4. Wie reinige ich den Bereich vom System vor dem Lauf, in dem sich die Feder befindet, am besten? Lappen an ein Seil und dann hin und her? Mit etwas Ballistol drauf?

    Ganz herzlichen Dank im Voraus schon ein Mal für eure Hilfe, Wissen und Tipps :)

    Grüße aus Dorsten,

    Jan_

    PS: Der Zusammenbau wird noch spannend! Hoffentlich kriege ich das hin...

    Edit: Noch eine Frage: Der Abzug funktioniert wie immer, wenn die Waffe ungespannt ist. Beim schießen hingegen verhält er sich manchmal sehr seltsam - dann lässt sich der Druckpunkt kaum/gar nicht erfühlen und er wirkt auch etwas anstrengender/schleifender beim abziehen. Habt ihr da eine Idee, was dahinter stecken könnte?

    Edit2: Und noch eine:

    2.3 Wenn austauschen der Dichtung: Gegen eine Lederdichtung oder gibts da moderneres? Treffnix schrieb zur Diana 27"moderne Dichtung zeigen können, aus Kunststoff, kostet auch nicht mehr, dichtet besser und prellt weicher."

  • Jan_ 8. März 2022 um 10:33

    Hat den Titel des Themas von „Diana 50 Wartung - Feder- und Kolbenzustand - Ersatz notwendig?“ zu „Diana 50 Wartung - Feder- und Kolbendichtungszustand - Ersatz notwendig?“ geändert.
  • Letztendlich habe ich mich dafür entschieden, erst ein Mal keine Teile auszutauschen und das System nur etwas zu säubern.

    In englischen Foren fand ich die Empfehlung, die Dichtung mit Neatsfoodoil (Ochsenklauenöl) zu behandeln. Das habe ich gemacht und danach die Feder grob begradigt, alles gesäubert und leicht mit Weldtite TF2 All Purpose Bike Grease eingerieben.

    Um gegen die Feder zusammenzudrücken habe ich einen Ast passend gesägt und von Hand das System drauf gedrückt, bis ich mit einem Stift das System blockieren konnte (wie im oben verlinkten Video). Danach konnte die Hülse mit der Feder (umwickelt mit etwas Nähgarn, damit sie nicht rausspringt) und den 3 Kugeln eingesetzt werden, die beiden Stifte eingesetzt und das System wieder entspannt werden.

    Mit einer Pinzette habe ich dann den Bindfaden entfernt.

    Dann hab ich festgestellt, dass die Abzugsfeder so stark ist, dass man den Stift für den Abzug nur mit viel Mühe wieder gesetzt bekommt. Nach vielem hin und her klappte das dann doch. Tipp: Abzug danach nur vorsichtig betätigen wenn der Bügel noch nicht wieder drum ist, der ihn stoppt. Sonst geht er so weit nach hinten, dass die Feder rausspringt. Das ist mir natürlich beim ausprobieren des Abzugs passiert. Um die Feder wieder hineinzubekommen habe ich das Gewehr gespannt, den Abzug mit Tape gesichert und dann die Feder mit einem Schraubendreher vorpositioniert. Als nächstes die Feder mit einem Opinel angehoben und über die Kante des Systems geschoben und letztendlich in Position bekommen. Das ganze ist mir natürlich mehrmals passiert...

    Fix den Rest wieder angebracht und ausprobiert.

    Beim ersten Schuss hätte ich schon Ohrstöpsel drin haben sollen, das war ziemlich laut und ein paar Funken kamen vorne auch raus. Mit Chrony war der erste Schuss sehr stark, das ganze Pendelte sich aber schnell ein und nach insgesamt 70 Schuss mit verschiedenen Diabolos läuft das LG wieder sehr konstant.

    Mit den H&N Sport 4,50mm 0,53g hatte ich auf den letzten 15 Schuss eine Abweichung von +/- 1,75m/s. Und mit den H&N FTT 4,51 0,56g liegt sie auch gerade so unter der 7,5J Grenze.

    Da die bisherigen Tests nur ohne Visier durchgeführt wurden, muss ich die Treffgenauigkeit später noch ein Mal testen.

    Etwas Hilfe könnte ich aber noch gebrauchen. Der Abzug benimmt sich meines Ermessens nach merkwürdig.

    Wenn der Abzug im ungespannten Zustand betätigt wird hat das Züngel erst einen leichten widerstand. Der wird dann ab einer Stelle deutlich größer.

    Wenn ich mich richtig erinnere, war früher beim schießen genau das der Punkt, an dem der Schuss sich löste. Also ein Druckpunktabzug.

    Jetzt ist es eher so, als würde der Abzug kriechen. Es gibt eine Schraube am Züngel. Wenn ich die Verstelle, wird aus dem Abzug entweder ein Direktabzug (wenn man die Schraube noch weiter rein dreht rastet die Waffe beim Spannen gar nicht mehr ein) oder - wenn komplett rausgedreht - ein sehr schwergängiger, kriechender Abzug.

    Vielleicht wisst ihr ja, wie ich das Problem diagnostizieren kann.