Haenel 303 Super Federwechsel

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 13.079 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. März 2021 um 14:32) ist von Wissenswert_96.

  • Guten Tag liebe Gemeinde,

    ich habe vorkurzem ein Haenel 303 Super für wenig Geld bekommen. Das Problem an diesem Gerät ist die Feder.

    Ich möchte da gerne die Feder tauschen. Leider weiß ich nicht, wie es geht.

    Gibt es irgendwo eine Anleitung? Auf Youtube finde ich immer nur Videos von Russen. Das bringt mir aber leider nichts.
    Dabei handelt es sich aber auch immer um das 310

    Ich habe Angst, da was kaputtzumachen. Ich brauche wirklich eure Hilfe oder eine Anleitung, wie der Ausbau vonstatten geht.

    Eine weitere Frage ist, wo kann man eine Feder kaufen?

    Würde mich sehr freuen, wenn mir einer weiterhelfen kann. ?(

  • 1. Schaft abschrauben.
    2. Sicherung demontieren durch a) Querstift aus Hülse treiben b) Sicherungsdrücker ca. 90 Grad drehen und Sicherungseinheit nach hinten herausziehen. Dabei ggf. mit der gesamten Abzugseinheit nach hinten drücken. Achtung: Gummistopfen nicht verlieren und Rastkugel hinter dem Kellerregal rausholen.
    3. Abzugseinheit herausnehmen
    4. Federgegenlagerschraube mit 10er Schlüssel entfernen
    5. mit Hammerstiel von hinten in das System Kolbengegenlager anpressen
    6. Gegenlagerplatte entnehmen
    7. Hammerstiel Druck nachlassen
    8. Federgegenlager nach hinten herausziehen.

    Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge. Verbaue nur Original Teile, stärkere Federn verursachen beim Mod. 303 Super Abzugsdefekte.

    Gruß, Micha.

    Einmal editiert, zuletzt von Bockaufblock (8. März 2021 um 08:29)

  • Zweifelhaft. Laut Einheitsvertrag sind die DDR Luftgewehre frei, aber der Einbau von nicht originalen Teilen lässt dieses Recht erlöschen. Darüber hinaus bewegt man sich schnell Richtung unerlaubter Waffenherstellung.

    Gruß, Micha.

  • Moin!

    Darüber hinaus bewegt man sich schnell Richtung unerlaubter Waffenherstellung.

    Dafür hätte ich gerne eine verlässliche Quelle.
    Lt. WaffG ist ein LG Erlaubnisfrei: die vor dem 1. Januar 1970 oder in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet vor dem 2. April 1991 hergestellt und entsprechend den zu diesem Zeitpunkt geltenden Bestimmungen in den Handel gebracht worden sind;
    Das bedeutet das ich zB eine Diana 35 welches 12 Joule hatte auch wieder in diesen Zustand bringen darf. WO steht da dies ein Original Teil sein muss?
    Im Umkehrschluss heißt das allerdings auch, das ich ein LG welches 1968 nur 7,5 Joule hatte, auch 2021 nur 7,5 Joule haben darf.

    Danke und viele Grüße,
    Thorsten

  • Ich habe noch einen alten Knicker 302 aus DDR-Zeiten. Sogar mit einer originalen Feder. So wie es früher hergestellt wurde. Da wurde nie was verändert.
    Das Luftgewehr schießt noch ordentlich und hat sicherlich mehr als 7,5 Joule.

    Da ist der Besitz doch auch völlig legal.

  • Eine 12j Feder ist auch ein original Teil, wenn diese original verbaut war. Und wenn es der DDR Knicker auf 8 Joule bringt und dieser nicht verändert wird ist ebenfalls Alles gut. Der Besitz beider Waffen ist frei. Kritisch wird es beim Schießen, denn da sind nur 7,5 Joule im umfriedeten Grundstück erlaubt.

    Gruß, Micha.

  • Moin!

    Eine 12j Feder ist auch ein original Teil, wenn diese original verbaut war. Und wenn es der DDR Knicker auf 8 Joule bringt und dieser nicht verändert wird ist ebenfalls Alles gut. Der Besitz beider Waffen ist frei. Kritisch wird es beim Schießen, denn da sind nur 7,5 Joule im umfriedeten Grundstück erlaubt.

    Genauso! Und alles über 7,5J, auch ohne F, nur auf zugelassenen Schießstätten.

    Wie verhält sich das dann eigentlich mit der Tuning Kolbendichtung aus Gotha?

    Was meinst Du?
    Wegen eventueller Leistungssteigerung oder Arbeiten an dem System?

  • An der Stelle wird es unter Umständen kritisch. Unzweifelhaft nicht original und leistungsfördernd. Es kommt darauf an was man damit anstellt. Wenn es niemand interessiert kann man jahrelang im Garten mit einen 16 Joule LG rumballern. Wenn aber jemand aus einen unschönen Zusammenhang heraus das genauer nachprüft, kann sowas bereits das Zünglein an der Waage sein. LG ist weg und der Prozess am Hals.

    Dazu gibt es ja bereits schon Themen hier im Forum.

  • Eher, weil es sich um eine Veränderung handelt die so nicht in den Handel gekommen ist

    So lange Du damit nicht über die Leistung unnatürlich (was nicht passieren wird) hochtreibst ist das egal.
    Das fällt mehr in die Kategorie Feinabstimmung. Mit solche Dichtungen wird eher eine Gleichmäßige V0 erreicht, als mehr Leistung.
    Wegen 2 -6 m/s wird Dir keiner den Hals abdrehen.

  • Wenn in einem Ermittlungsverfahren ermittelt wird weil mit dem Prügel Mist gebaut wurde und durch die bessere Dichtung die Leistung gesteigert wurde, kann das durchaus relevant werden. Stellen wir uns einen verirrten Schuss vor, der verlässt trotz ordentlicher Sicherheitsvorkehrung das Grundstück und verletzt jemand. Als Schütze hat man in der Jugend vielleicht Mal eine vorübergehende Fehlentwicklung gehabt oder man ist in letzter Zeit wg. Corona in Verschwörungstheorien verwickelt gewesen, so dass ein Aktenvermerk vorliegt, könnte das schon für gründliche Ermittlungen reichen. Und schwub, kommt zur fahrlässigen gefährlichen Körperverletzung unerlaubte Waffenherstellung, unerlaubter Waffenbesitz und unerlaubtes schießen mit einer über 7,5 Joule Waffe hinzu.
    Den Teufel an die Wand gemalt...

    Gruß, Micha.

    Einmal editiert, zuletzt von Bockaufblock (8. März 2021 um 19:08)

  • einen verirrten Schuss vor, der verlässt trotz ordentlicher Sicherheitsvorkehrung das Grundstück und verletzt jemand.

    Wenn ein Geschoss "versehentlich" das Grundstück verlassen kann, sind die Sicherheitsvorkehrungen alles andere als "ordentlich" gewesen.

    unerlaubte Waffenherstellung,

    Seit wann ist das verbauen einer Tuningfeder oder Tuningdichtung "unerlaubte Waffenherstellung"?
    Wenn ich beim Schiessen jemanden verletze weil das Geschoss das Grundstück verlassen konnte, sind die 2-6m/s mein kleinstes Problem.
    Und selbst wenn ich 7,7 Joule erreiche, bin ich immer noch innerhalb der Toleranzen der Vorgaben.
    Bei Vergabe des F sind nämlich durchaus Grenzen nach oben erlaubt.

  • Die Toleranz beträgt soweit ich mich erinnere 10%. Also könnte das LG vor der Manipulation 8,25 Joule gehabt haben. Nun die Expertendichtung + x Joule, nehmen wir an insgesamt 10 Joule. Da gucken die wo die herkommen.
    Und wie sieht es aus bei versehentlicher Schussabgabe, oder technischer Defekt und von selbst ausgelöst aus?
    Ich habe schon Pferde kotzen sehen. Was denkst Du wie der Gesetzgeber das Bearbeiten von Waffen in der Freizeit nennt?
    Es ist ja nicht so, dass ich nicht weiß wie unwahrscheinlich das ist, aber keinesfalls ist dieses Szenario unmöglich.

    Gruß, Micha.

  • Da hast du vielleicht recht, mir stellt sich ja gerade ein wenig die Frage ob überhaupt bekannt ist wie stark die Gewehre damals original waren.
    Ich finde da immer wieder andere Angaben, weiss der Gesetzgeber denn selbst wie stark die damals waren?
    Irgendwie muss ja zu erkennen sein, ob eine Leistungssteigerung durchgeführt wurde oder man auf dem Niveau bleibt, mit dem es ausgeliefert wurde

  • Also könnte das LG vor der Manipulation 8,25 Joule gehabt haben. Nun die Expertendichtung + x Joule, nehmen wir an insgesamt 10 Joule. Da gucken die wo die herkommen.

    So eine Dichtung bringt, wenn überhaupt, 2-6m/s. Das sind bei einem Diabolo von 0,56g in etwa 0,5 -0,65 Joule, wenn wir von 7,5 Joule 163m/s ausgehen.
    Wie kommst Du also von 8,25 auf 10 Joule?
    Wenn Du alles nur von der extremsten Seite anschaust und bewertest, solltest Du vielleicht gar nicht erst ein Luftgewehr in die Hand nehmen.
    Wie wahrscheinlich ist es, das ein 7,5 Joule Gewehr diese auch erreicht? Dann noch plötzlich 8,25 macht und dann auf 10 Joule springt. 8|:S
    1:10000000?
    Mach doch bitte nicht alle die das hier lesen verrückt mit solchen Horrorszenarien die wohl nie eintreten werden.