Diana 52 Fragen zur Technik

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 909 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Juli 2017 um 04:24) ist von seniorgunner.

  • Hallo liebe Kollegen,
    durch den Bau einer Glasvitrine für eines meiner Luftgewehre mit Eigenbau-Schaft ist ein Platz
    in meinem Gewehrschrank frei geworden, den ich gerne wieder besetzt hätte und zwar nach
    Möglichkeit mit einem Seitenspanner - LG. Zwar besitze ich auch einige z. T. sehr gute Knicker,
    aber, nachdem ich auch 2 FWB 300 S und ein Haenel 312 habe, finde ich den Ladevorgang bei
    diesen Gewehren einfach irgendwie ästhetischer, das fühlt sich irgendwie edler an.

    Da ich mit einer Norica Europa, die durch die Ladewalze eigentlich den bisher besten Ladevorgang
    hatte, eine herbe Enttäuschung erlebt habe, das Ding streute wie eine Gießkanne, habe ich einige
    Zeit überlegt, was ich mir noch anschaffen sollte. Einige der wirklich guten Seitenspanner bewegen
    sich leider auch im gebrauchten Zustand außerhalb meiner Möglichkeiten.

    Manchmal lösen sich solche "Luxusprobleme" aber ganz von selbst, beim Aufenthalt auf einem
    Campingplatz hier an der Ostsee schenkte mir ein Campingkollege nach einigen Gesprächen seine
    Diana 52 mit den Worten, er sei jetzt zu alt für sowas und wolle sie loswerden. Ihr könnt Euch vorstellen,
    dass ich vor Freude fast in die Luft gegangen wäre.

    Kurz und gut, die Diana ist abgesehen vom Schaft, in einem nicht mehr so tollen Zustand, macht nix, ist
    nicht das erste ältere Gewehr, dass ich restauriere. Der Spannhebel war mal gebrochen und von einem
    Spezialisten geschweißt worden, der sonst wohl nur Mistgabeln und ähnliches repariert, da muss also
    ein neuer ran, kein Problem, gibt`s bei den Gothaern zu kaufen. Der Spannhebel sitzt nach dem Spannen
    auch nicht fest am System, sondern schlackert gute 10 cm zur Seite weg, meine Frage: Wird der Hebel
    durch ein Feder gehalten, vielleicht gar durch die Vorspannung der Kolbenfeder, oder wie? Ich habe keinen
    Rasthaken oder ähnliches am System gefunden.

    Bei einem Probeschuß im Keller habe ich zudem festgestellt, dass das Gewehr zwar fürchterlich laut knallt,
    das Diabolo aber Mühe hat, eine Zielscheibe zu lochen. Vermutlich eine viel zu starke Feder, die auf jeden
    Fall rausfliegt, verbunden mit einer höchst wahrscheinlich defekten Kolbenmanschette. Das Gewehr ist
    nicht mit einem "F" gekennzeichnet, hatte also vermutlich eine 16 J - Feder oder stärker im Original verbaut,
    da ich es aber auch zuhause schießen möchte, werde ich wohl eine 7,5 J .- Feder einbauen.

    Noch eine Frage: beim Spannen ist mir aufgefallen, dass die seitliche Sicherung mehrfach einrastet, ist das
    eine reine Ladesicherung, oder hat das noch irgend eine andere Bewandnis?
    Hier sind doch sicher einige Kollegen, die so ein Teil besitzen und meine beiden Fragen beantworten
    können, würde mich sehr freuen. In diesem Sinne.....

    Herzliche Grüße
    Kurt

  • Moin Kurt,
    eine 52ger befindet sich nicht in meinem Besitz, dafür aber einige andere Unterhebel- und Seitenspanner von Diana.

    Zu deinen Fragen:

    - schau dir mal die Explosionszeichnung von der Diana 52 an, findest du bei Diana unter "Download Technik":
    https://www.diana-airguns.de/index.php?id=20&L=0

    - die "Bear-Trap"-Sicherung hat mehrer Raststellungen, völlig normal

    - die Zugstange wird meines Wissens durch das Verdrehen der Gewinde eingestellt, im eingeklappten Zustand
    drückt sie den Kompressionszylinder gegen die Laufdichtung und hält sich selbst in Position (Kniehebel-Effekt).
    Manche LGs besitzen zur besseren Wirkung noch Federscheiben an der Zugstange,
    die kann ich aber bei der 52ger Zeichnung nicht finden.

    - ist die Zugstange NICHT richtig eingestellt bzw. fehlt oder ist die Laufdichtung defekt, dann drückt der Zylinder auch nirgends
    gegen, der Hebel schlackert lose, und es knallt fürchterlich weil der Kolben dank fehlender Kompression fast ungebremst gegen
    den Boden des Kompressionszylinders schlägt.
    Übrigens - der sicherste Weg so ein gutes Stück in die ewigen Jagdgründe zu schicken.
    Deshalb: KEINE "PROBESCHÜSSE" BEI ALTEN AUFGEFUNDENEN FEDERDRUCKGEWEHREN!
    Erst das System komplett zerlegen, ALLE Dichtungen komplett ersetzen, ebenso alle verschlissenen Teile.
    System moderat abschmieren, DANN ERST BENUTZEN.
    ES GIBT KEINE POLYMERDICHTUNG DIE JAHRE/JAHRZEHNTELANG EINGEBAUT NOCH DICHT HÄLT!

    - die Seitenspanner/Unterhebelspanner von Diana sind nicht nur mit einer schwächeren Feder auf <F>-Leistung gebracht,
    sondern vor dem Transferport sitzt noch eine Reduzier-Scheibe (<F>-Scheibe).

    Hast du einen Federkompressor?? Sonst wird die Sache ziemlich gefährlich.
    Vielleicht ist es in deinem Falle sinnvoll, das gute Stück nach Gotha zu schicken, komplett überholen
    und instandsetzen zu lassen, und anschließen noch den <F>-Stempel aufdrücken zu lassen.
    Mein persönlicher Tipp: lass dir auch gleich das System auf den T06-Abzug umbauen,
    der ist wesentlich besser als die alten Abzüge.
    Können die bestimmt in einem Rutsch erledigen:

    Jagd- & Sportwaffencenter Gotha GbR
    Große Fahnenstr. 1
    99867 Gotha
    Telefon: 03621 - 401343
    Telefax: 03621 - 401344
    E - Mail: info@waffencenter-gotha.de


    LG

    3 Mal editiert, zuletzt von NOWONDER (29. Juli 2017 um 10:27)

  • Hallo NOWONDER;
    Freut mich, dass wenigstens einer hier den Schneid hat zu antworten, hat mir schon ein
    ganzes Stück weiter geholfen.
    Dass der Spannhebel über die Vorspannung am System anliegt hatte ich so schon vermutet,
    probegeschossen habe ich die Knifte allerdings nur (einmal), weil der ehemalige Besitzer
    vollmundig behauptet hatte, sie sei bis auf die Optik in Ordnung und würde souverän laufen,
    ich hätte es besser wissen müssen,
    Nun, was die Überholung angeht finde ich den Tip mit den Gothaern durchaus okay, ich weiß,
    dass dort gute Arbeit geleistet wird, aber zum einen könnte ich mir mein Hobby garnicht leisten,
    wenn ich solche Arbeiten nicht selbst erledigen würde, zum Anderen würde mir das viel zu lange
    dauern, denn Enricorudi und seine Mannschaft schieben meist einen ziemlichen Berg an Arbeit vor
    sich her und es dauert womöglich Wochen, wenn nicht Monate, bis man das dann sicherlich
    perfektere Ergebnis wieder in Empfang nehmen kann.

    Bin aber schon einige Zeit Kunde dort und bestelle mir hin und wieder die Ersatzteile, die ich benötige,
    über deren Versand.
    Irgend wann im Herbst bekomme ich Besuch von einem Freund, der als FT-Schütze einiges mehr an
    Erfahrung mit der Technik von Seitenspannern hat, dann können wir das gemeinsam erledigen, einen
    Federspanner hatte ich mir übrigens schon gebaut, bevor ich mein erstes LG zerlegt habe, solche
    Spielchen mit "Brett vor dem Bauch" oder "Besenstiel-Vorspannung" sind nicht mein Ding.

    Zusammen mit meinem Kumpel habe ich ohnehin geplant, meine beiden FWB 300 S wieder mit neuen
    Federn und Dichtungen in Schwung zu bringen, dann können wir das mit der Diana gleich mit angreifen,
    muss mir halt vorher die Teile besorgen, dann klappt das schon. Bin auch schon am Überlegen, ob ich
    mir den Winter über nicht einen Lochschaft für das Teil bauen sollte, der Originalschaft ist zwar noch in
    einigermaßen gutem Zustand und passt ja optisch auch durchaus zu der "Flinte", aber jagdliche Schäfte
    sind einfach von der Ergonomie her, nicht mein Ding.

    Danke nochmal und viel Spaß mit dem Hobby.
    Herzliche Grüße
    Kurt