Luftgewehr-System fetten? Bitte um Erklärung

Syntax

Hallo zusammen,

ich habe momentan viel Zeit und lese im Netz alles, was ich zum Theme LG finden kann. Nun bin ich immer wieder auf Aussagen gestoßen wie:" ..das neue Gewehr erstmal zerlegt und neu gefetten." oder "... Sytem war knochentrocken..."

Nun besitze ich zwei wirklich schöne Weihrauch-LG, HW 97 und HW 98, beide schießen genau so, wie ich es will, ich schieße daheim und im Garten, kein FT oder so.

Bisher habe ich nicht den Eindruck, dass bei meinen Schätzen etwas "trocken läuft", bin aber durch obige Aussagen etwas ins Grübeln geraten.

Kann es sein, dass eine namhafte Firma wie Weihrauch ihre Waffen in ungeschmiertem Zustand verkauft und es dem neuen Besitzer überlässt, dieses zu tun?
Ich habe, da ich dafür echt kein Händchen habe(...), meine Gewehre daher natürlich bisher nicht zerlegt.

Muss ich dadurch nun einen Schaden an der Mechanik befürchrten?

Ich bitte euch um eure fachkundigen Tipps,

bis dann
Syntax

**HWJunkie**

Wenn ich mich gerade nicht täusche, so war gerade Weihrauch immer recht großzügig mit Schmierung.
Da ist also eher zuviel als zuwenig drin.

Stefan

TORENG

Zitat von Syntax

beide schießen genau so, wie ich es will

Dann geh davon aus, dass alles gut ist. Das Zerlegen ist zwar nicht sonderlich schwierig, die Beurteilung ob es an den zentralen Punkten zuviel oder zuwenig Fett ist hingegen schon, zumindest für einen Laien. Ich hab mich ein wenig schwergetan mit den Angaben "sparsam" und "großzügig". So hat mich jedenfalls tagelang ein "schlechtes Gewissen" geplagt . Man will ja dann auch für sich selbst wissen, ob man alles richtig gemacht hat...

stormi2

Starcraft.ch

Gut, dass Du das mal abgesprochen hast. Ich habe mir auch schon mal Gedanken gemacht, ob ich mein H77k zerlegen soll.

Bisher habe ich ab und zu etwas Waffenöl in die gespannte "Druckkammer" gesprayt.
Ist das OK oder mache ich da was komplett falsch?

TORENG

Zitat von Starcraft.ch

mache ich da was komplett falsch?

Ich würde mal grob sagen... ja. Der Bereich im Zylinder zwischen Transferport und Kolbendichtung sollte fettfrei sein (Stichwort Dieseleffekt). Daher hat auch Öl in dem Bereich sicher nichts zu suchen. Die eigentliche Schmierung findet im hinteren Teil des Systems statt, da wo die Feder sitzt.

Ladehemmung

Also meine erste HW 97 war in Fett nur so getränkt. Meine zweite hingegen war furztrocken. Die neue HW eines Schützenkollegen war ebenfalls trocken. Nun muss ich sagen, daß es sich bei den trockenen Waffen um die Nickelversionen handelte. Vielleicht werden die, warum auch immer, nur am Ölfäßchen vorbei gehalten.
Trotz alledem spricht nichts dagegen, mal die neue Waffe aufzumachen und reinzugucken. (Ich krieg jetzt bestimmt wieder schimpfe... :S)

Gruß Ralf

@ Starcraft.ch

Wenn du mit Druckkammer die Kompressionskammer meinst, dann machst du was falsch. Da würde nämlich zum sog. Dieseln führen, was wiederum die Dichtungen zerstören kann.

Syntax

Jungs,

ich danke Euch für die schnellen Antworten, bin beruhigt.
Ich finde es super, dass mir hier immer so gut und schnell geholfen wird.

Bis dann,

Syntax

jaques gustou

Zitat von Starcraft.ch

Bisher habe ich ab und zu etwas Waffenöl in die gespannte "Druckkammer" gesprayt.
Ist das OK oder mache ich da was komplett falsch?

Ja. Öl oder Fett gehört nicht vor die Dichtung. 1. sorgt es für eine stark schwankende VO (der sog. Dieseleffekt verläuft ja nicht gleichmäßig), 2. könnte durch die entstehende Hitze (auch wieder Dieseleffekt) die Kolbendichtung in Mitleidenschaft gezogen werden und im schlimmsten Falle 3. die Feder oder gleich das ganze Gewehr durch einen gehörigen Ölschuss. Wenn bis jetzt nichts passiert ist, ist gut, dann sprüh da einfach kein Öl mehr rein, irgendwann is es weg.

Ansonsten wird die Feder mit einem zähflüssigen Fett geschmiert (z.B. Quickpaste von Molduval), der Kolben und der Rand der Dichtung (nicht vorne) mit MonaLisa Sicherheitsfett von außen sparsam, außerdem das Kolbeninnere und die Federführung (auch von Mona Lisa, irgendein Kolbenfett geht aber auch). Dann wird das ganze bis zum Anschlag in die entfettete Systemhülse geschoben und diese hinter dem Kolben von innen großzügig gefettet. So ungefähr.