Greift Getriebeöl Dichtungen an?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.155 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. September 2008 um 00:59) ist von Lt. Columbo.

  • Hallo Forum,

    weil ich meine Diana48 ja rundüberhole möchte ich sie innen schön ölen. Nachem mir aufgefallen ist, dass mein Fett alle ist, habe ich gesehen, dass ich noch ein LIQUIMOLY Hypoid-Getriebeöl SAE 85W-90 GL5 über habe. Kann ich das bedenkenlos nehmen? Es ist noch genügend da und ich müsste es eh aufbrauchen. Ich habe nur Angst, dass es mir die Dichtungen angreift oder so.

    Viele Grüße,
    Johannes

    Einmal editiert, zuletzt von Foobar (15. September 2008 um 15:04)

  • In den Kolbenraum gehört meines Wissens kein Öl...

    Es könnte sich bei der Kompression entzünden (siehe Dieseln) und somit Teile beschädigen.

    Ich würde ein gut haftendes Fett mit Molybdändisulfid (MoS2) Anteil empfehlen.

    Den Kolben und den Aussenrand der Dichtung (nicht die Stirnseite) hauchdünn mit Fett bestreichen.

  • Hypoidöl kann schon gerne mal aggresiv gegenüber Kunststoffen und Elastomeren sein, ich würde es nicht machen. Wenn dann nimm ein normales (Mineral)-Motorenöl oder Pneumatiköl (gibt's im Baumarkt).

  • Foobar
    Für ein LG ist Motorenöl meiner Meinung nach nicht das wahre. Es ist zu dünn und bei den hohen Kolbenbeschleunigungen wird es wohl auch nicht lange dort bleiben wo es hingehört.
    Daher würde ich Dir empfehlen wenigstens ein Mehrzweckfett zu verwenden. Besser noch ein MoS2 haltiges (wie zb bereits von El barto empfohlen) oder eines mit PTFE Zusatz - zwingend erforderlich ist das aber nicht, hauptsache Fett. Auch wenn es verlockend sein mag noch das alte Automatiköl zu recyclen, so sollte man es hier wegen zwei, drei Euro für ein halbwegs geeignetes Fett doch nicht übertreiben.

    Die Dichtungen sind meist aus PUR (Polyurethan) oder Nitril. Beide Werkstoffe überstehen den Kontakt mit Ölen und auch anderen aggressiven Chemikalien sehr gut.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

    Einmal editiert, zuletzt von Lt. Columbo (16. September 2008 um 00:23)

  • Zitat

    Original von Lt. Columbo
    Die Dichtungen sind meist aus PUR (Polyurethan) oder Nitril. Beide Werkstoffe überstehen den Kontakt mit Ölen und auch anderen aggressiven Chemikalien sehr gut.

    Was verstehst Du unter "sehr gut"? Ich beschäftige mich beruflich mit Dichtungen und finde Deine Aussage fahrlässig.

    Ebenso das MoS und PTFE Gedöns, das mag zwar alles schmieren, aber bei Dichtungen hab ich auf unseren Prüfständen kaum was davon messen können. Gummi/Metall funktioniert halt anders als Metall/Metall wo MoS viel leisten kann.

  • Zitat

    Original von Lothman
    Was verstehst Du unter "sehr gut"? Ich beschäftige mich beruflich mit Dichtungen und finde Deine Aussage fahrlässig.


    Unter "sehr gut" verstehe ich sehr gut, das bedeutet: Ein Ausfall oder Defekt ist extrem unwahrscheinlich. Es gibt leider verschiedenste Nitril-Polymere, welche alle etwas andere Einsatzschwerpunkte und damit auch andere Widerstandsfähigkeiten haben. Gute Nitril Dichtungen sind nicht nur Öl und Fett beständig, sondern können auch leichten Säuren oder Laugen widerstehen. Auch die PUR Dichtungen welche häufig in LG’s "Made in Germany" verwendet werden kommen mit Ölen und Fetten hervorragend klar.

    Wieso ist meine Aussage fahrlässig? Ich habe nur gesagt, daß er sich ein geignetes Fett für sein Vorhaben besorgen soll. Öl ist nämlich nicht gerade geeignet um ein LG zu schmieren. Viele (mich eingeschlossen) haben halt sehr gute Erfahrungen mit MoS2 haltigen Fetten gemacht, auch mit PTFE haltigen sind die meisten durchaus zufrieden. Ich habe auch gesagt, daß diese Zusätze nicht zwingend nötig sind, aber schaden tut’s wohl nicht.

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    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )