Leichte oder schwere Diabolos

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 6.238 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Januar 2008 um 16:31) ist von Moordruide.

  • Hallo,
    welchen Unterschied gibt es zwischen leichten und schweren Diabolos.
    Welche sind genauer, für Luftgewehr mit F Zeichen, und welche für Waffen ohne F( Altgewehre).

    ( HW 50 ohne F, Diana 35 mit F , HW 25 mit F )

  • Hallo Moordruide.

    Leichte Dias ( <0,5g ) haben eine höhere V0 und somit eine flachere Flugbahn. Sie sind aber aufgrund des geringen Gewichtes windanfälliger als schwere.
    Leichte und mittelschwere Dias eignen sich somit für F-Luftgewehre.

    Schwere Dias ( >0,6g ) sind aufgrund ihres Gewichtes sehr flugstabil, eignen sich aber eher für Luftgewehre die mehr als 7,5 Joule haben.

    Gruß
    Holger

  • 100% korrekt.

    Im Prinzip reichen für ein normales Federdruckluftgewehr immer Standart 0,5 Gramm Diabolos.

    Es gab mal einen Thread hier im Forum, in dem es darum ging, dass bei schwereren Diabolos die Effektivität sinkt.
    Andererseits könnte es auch sein, das mit schwereren Diabolos die Effektivität steigt. Das hängt jeweils vom Luftgewehr ab.
    Den Thread find ich leider nicht mehr.

    Also, wie oben geschrieben, Standartdiabolos reichen für 98% aller Fälle und sind die billigsten.

  • Ach schau an! Noch so ein Spänemacher!! ;) *lol*

    Ja es kann sein, dass man mit schwereren Dias näher an die Nennenergie herankommt. Ich hab hier mal im Forum gelesen, dass die Luftpistole HW45 erst nach dem Umbau von 4,5mm auf 5,5mm an die 7,5 Joule herankommt.
    Man muss aber beim Einsatz von schwereren Dias darauf achten, dass die Flugbahn nicht zu sehr gekrümmt wird. Sonst ist es problematisch auf verschiedene Distanzen genau zu treffen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Techniker (2. Januar 2008 um 13:25)

  • Wieviel macht die Windstabilität, ( Seitenabdrift) eigentlich aus.
    Normalerweise schieße ich auf dem Dachboden, selten nur draußen wo Wind ist.
    Gibt es da genaue Meßergebnisse oder nur Erfahrung?

  • Wenn du auf dem Dachboden schießt, hast du mit der Einwirkung von Querwinden auf dein Diabolo nichts zu tun.
    Ich wüsste jetzt auch nicht, ob es drüber Messreihen gibt. Aber ich denke eher nicht. Es kommt halt immer auf die gegenwärtige Situation an. Der Wind weht ja auch nicht immer gleich stark aus derselben Richtung.
    Man kann das sicherlich auch ausrechnen, aber da spielen so viele Faktoren eine Rolle ( Windrichtung und Windgeschwindigkeit, Geschossgewicht, kontinuierliche Verlangsamung des Geschosses und und und ), dass das mit Sicherheit ziemlich kompliziert wird. Mal abgesehen davon hätte ich auch keinen blassen Schimmer wie man darangeht. :crazy2:

    PS: ,,Spänemacher'' bezog sich auf James 18! Ich hab in seinem Profil gesehen, dass er den gleichen Beruf hat wie ich. Zerspanungsmechaniker. :lol:

    Einmal editiert, zuletzt von Techniker (2. Januar 2008 um 15:14)

  • Bei Luftdruckwaffen mit Feder konnte ich bisher beobachten, daß die Energieeffizienz bei schweren Geschossen schlechter ist, wie bei Normalgewichtigen.
    Ich vermute die Ursache liegt bei diesen Waffen daran, daß die Kugel noch nicht ganz aus dem Lauf ist, wenn der Kolben vom Luftpolster zurückgeworfen wird. Den letzten Teil seines Weges legt der Kolben ja praktisch hauptsächlich mit gespeicherter Bewegungsenergie zurück und nur noch teilweise mit der, gegen Ende des Hubvorganges immer weiter schwindenden, Antriebskraft der Feder. Wenn der Kolben kurz davor ist den Boden der Kompressionskammer zu erreichen, entsteht eine kurze sehr starke Druckspitze, die das Geschoß stark beschleunigt und den Kolben enorm schnell abbremst. Wenige Augenblicke später sinkt der Druck jedoch nach meinem Wissen wieder, da der Kolben von dem Luftpolster wieder ein winziges Stück zurückgeworfen wird, bevor er dann im zweiten Anlauf relativ gut gebremst vorne aufsetzt. Ein schweres Geschoß könnte – so meine Vermutung – durch seine erhöhte Masseträgheit lange genug im Lauf verbleiben, um die Nachteile des bereits sinkenden Antriebsdruckes zu erfahren, bzw kann zusätzlich durch seine erhöhte Trägheit den Moment des maximalen Drucks unter Umständen nicht so gut ausnutzen.

    Auch bei CO2 Waffen mit Magazin (zb 8er Trommel) lässt sich beobachten, daß der Wirkungsgrad mit schweren Geschossen mitunter erheblich fällt. Der Grund hierfür liegt nach meiner Einschätzung in der Konstruktion. Es steht pro Schuß nur eine begrenzte Menge an Gas zur Verfügung und es entstehen während des Schusses Druckverluste an den Übergangsstellen Ventil -> Trommel(spalt) -> Lauf. Je träger, und dadurch langsamer das Geschoß, desto mehr Druck geht schon an diversen Stellen flöten und steht nicht mehr zur Beschleunigung zur Verfügung. Was sich wiederum in einer gesenkten Enull bemerkbar macht.
    Ausnahme hier: Das Umarex Air-Magnum 850. Bei diesem Modell wird allerdings auch das Geschoß vor dem Schuß mittels Bolt-Action aus der Trommel in den Lauf befördert und der Lauf sehr gut abgedichtet. Es kann hier also quasi kein Antriebsgas entkommen.

    Preßluftwaffen und Waffen mit Vorkomprimierter Luft verhalten sich da wieder anders. Bei meiner HW40 erreicht ein schweres Baracuda Diabolo exakt die gleiche Enull wie ein leichteres Diabolo Sport. Bei der HW40 eines Freundes war jedoch der Wirkungsgrad mit Baracuda wieder deutlich gesenkt, was vermutlich auf ein Dichtungsproblem (Laufdichtung) zurückzuführen ist. Danke an Paramags für den Tip
    Die meisten Preßluftwaffen sind einschüssig wodurch der Lauf viel besser abgedichtet wird und keine Verluste durch Trommelspalte entstehen können. Oder sie sind von der Abdichtung her durch die Art ihrer Konstruktion vergleichbar mit den Einschüssigen wie beispielsweise das HW100, wo das Diabolo vor dem Schuß aus dem Magazin in den Lauf befördert wird.

    Wie immer habe ich aber auch ein paar selbstgemessene Werte um das Problem zu veranschaulichen:

    HW45 H&N Baracuda Match 0,69g – Mittlere Vnull/Enull: 105,07m/s -> 3,81J
    HW45 H&N Finale Match 0,53g - Mittlere Vnull/Enull: 141,47m/s -> 5,30J
    HW45 H&N Diabolo Sport 0,53g - Mittlere Vnull/Enull: 155,93m/s -> 6,44J

    Diana 35 alt ohne F H&N Baracuda Match – Mittlere Vnull/Enull: 170,66m/s -> 10,05J
    Daina 35 alt ohne F H&N Finale Match – Mittlere Vnull/Enull: 223,1m/s -> 13,19J

    HW40 H&N Baracuda Match – Mittlere Vnull/Enull: 100,0m/s -> 3,45J
    HW40 H&N Diabolo Sport– Mittlere Vnull/Enull: 115,4m/s -> 3,40J

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Techniker:
    Die Spänewirbelei hat leider seit September ein apruptes Ende genommen, da ich wieder die Schulbank drücke.... Dreh mir nen paar Gedenkspäne :ngrins:

    :new11: Lt. Columbo. Das war ne schöne, einleuchtende Beschreibung des Problems.

    Das seitliche "Abtreiben" der Diabolos in der Luft ist, wie techniker schon gesagt hat recht komplex.
    Am Dachboden dürfte dies kaum ein Problem sein, da hier kaum Winde vorhanden sind. Es sei den, du hast zu viele Bohnen gegessen :ngrins:. In geschlossenen Räumen dürften die Hauptverursacher von seitlichen Abtreiben am Schützen und an der Waffe liegen.
    Auserhalb, vorallem bei weiten Schüssen, gibt es durchaus ein seitliches "Abtreiben" durch den Wind. Es müsste von der Flugzeit, der durchschnittlichen WIndgeschwindigkeit, dem Diaboloquerschnitt und Form abhänig sein. Ob sich daraus genaue Ergebnisse errechnen lassen ist fragwürdig ???.
    Praktische Ergebnisse und Kniffe müssten die Fieldtarget Leute hier haben ;)

  • die Erklärung des Luftpolsters klingt recht schlüssig, aber ich glaube eher, daß der " Luftstau " eher durch die kleine Austrittsöffnung der Luft zum Lauf auftritt, da die beschleunigung des Geschosses ( Diabolo ) nur eine kleine Kraft benötigt, bzw sie sich ja über einen Großteil des Rohres hinzieht.
    auch die Masse der esamten Feder und der Hülse ist erheblich größer als die Masse von 0,53 gramm Blei.
    Aber nichts desto trotz, es lohnt sich also nicht schwere Diabolos wegen verbesserter Flugeigenschaften zu kaufe.
    Das spart mir viel geld.
    Danke für die tipps