Spine-Wert bei Armbrust-Pfeilen

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 4.560 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Juli 2007 um 08:03) ist von four-point-five.

  • Da die Frage in dem anderen Thread etwas untergegangen ist und das Thema bestimmt für alle Armbrust-Schützen interessant ist und bleibt, erstelle ich deshalb diesen extra Thread:

    Wie wichtig ist denn bei Armbrust-Pfeilen der Spine-Wert (Maß für die Steifigkeit)?
    Beim Bogenschießen ist ja die Wahl des richtigen Spine, abhängig von dem Auszugsgewicht des Bogens, unabdingbar für einen präzisen Pfeilflug. Vor allem beim Fingerlösen, wodurch der Pfeil einen starken seitlichen Impuls bekommt, den er eben kompensieren muß. Aber selbst beim Lösen mit dem Release muß man anscheinend auf den richtigen Spine-Wert achten, obwohl dort kaum noch der Pfeil seitlich zu seiner Bewegungsrichtung beeinflußt wird.
    Beim Lösen der Armbrustsehne treten wenn auch, nur minimale, seitliche Kräfte auf den Pfeil auf (minimal unterschiedlicher Tiller der Wurfarme, minimal abweichende Synchronisation der Cams/-Rollen, mögliches "Hupfen" der Sehne beim Lösen).
    Zudem ist auf der AiA-Seite zu lesen: "höhere Energieaufnahme trotz geringerem Gewicht (durch höhere Steifigkeit des Schaftes beim Abschuss)", was ja denken lässt, je steifer der Armbrust-Pfeil, desto besser.
    Was meint ihr; welchen Einfluß hat der Spine bei Armbrust-Pfeilen?

  • Zitat

    Original von kahn
    Was meint ihr; welchen Einfluß hat der Spine bei Armbrust-Pfeilen?

    Hallo,


    die Bedeutung der Steiffigkeit eines Pfeiles für die Armbrust ist ähnlich wie beim Bogen:

    Nur wenn der Pfeil den optimalen Spine hat, läßt er sich sicher abschießen und fliegt gut.

    Ist der Spine-Wert zu gering für die Konfiguration, kann der Pfeil brechen, oder, Aluminiumpfeile können sich verbiegen.

    Ist der Spine-Wert zu hoch, beeinflußt das die Balance und das Gewicht des Pfeiles und er wird nicht mehr so gut fliegen. Außerdem wird auch eine gewisse Elastizität benötigt, um die hohe Anfangsenergie abzubauen. Ein spröder Pfeil kann einen tollen Spine-Wert haben, aber trotzdem brechen.

    Nach meinem Verständnis kann "je steifer, desto besser" nicht richtig sein: Der Wert muß einfach zur Gesamtkonfiguration passen.

    Faktoren, die den Spine-Wert beeinflussen sind:

    1. Schaftmaterial: Aluminium XX75 oder XX78, Carbon, Verbundwerkstoffe, je nach Materialqualität wird mehr oder weniger Spine benötigt.

    (Die Aussagen von AiA beziehen vermutlich auf die AiA-Pfeile, die eine bessere Aluminiumlegierung haben als die handelsüblichen XX75-Pfeile.)

    2. Schaftlänge: je länger der Schaft, desto höher muß der Spine-Wert sein,

    3. Pfeilspitze: je schwerer die Spitze, desto höher muß der Spine-Wert sein,

    4. Auszuggewicht, Let-Off und Wirkungsgrad: je höher die effektiv auf den Pfeil übertragene Energie, desto höher muß der Spine-Wert sein.

    Es gibt Tabellen und Rechner für die Bestimmung des Spine, aber wenn es um einen Serienarmbrust geht, folgst Du einfach den Herstellerangaben.


    viele Grüße

    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von kreuzbogen (5. Juli 2007 um 18:29)

  • Hallo Andreas,
    danke dir für deine ausführliche Antwort.
    Ich habe mir jetzt Carbonröhrchen mit zwei verschieden Wandstärken besorgt, und werde dann mal versuchen den Pfeil mit dem richtigen Spine zu ermitteln...
    Gruß, Martin

  • Zitat

    Original von kahn
    Ich habe mir jetzt Carbonröhrchen mit zwei verschieden Wandstärken besorgt, und werde dann mal versuchen den Pfeil mit dem richtigen Spine zu ermitteln...

    Hallo Martin,


    bei Deiner Mini-Armbrust werden die Unterschiede nicht so dramatisch sein.

    Natürlich kannst Du just for fun den exakten Spine berechnen, aber vermutlich gibt es kaum zu dünne Carbonröhrchen, und in der Größe wird auch etwas zuviel Spine nicht schaden.


    viele Grüße

    Andreas

  • Zitat

    Original von kreuzbogen
    ...Natürlich kannst Du just for fun den exakten Spine berechnen, aber vermutlich gibt es kaum zu dünne Carbonröhrchen, und in der Größe wird auch etwas zuviel Spine nicht schaden.


    viele Grüße

    Andreas

    Hallo Andreas,

    da würd ich mal in einem Laden für Lenkdrachenzubehör nachfragen.

    Da gibts Leichtgewichte, die ohne Wind indoor fliegen.

    Gruß
    Roland

    Gruß
    Roland

  • Hallo Roland,

    vielen Dank für deinen Tip mit den Drachenzubehör-Shops. Nach kurzer Suche habe ich sogar einen Laden gefunden der sogar passend dimensionierte CFK-Flachprofile für meine Wurfarme im Angebot hat. Wieviel Stunden, ach was Tage, war ich schon im Internet verzweifelt auf der Suche um solche Profile zu finden...^^
    Außerdem ist dort das Angebot an verschiedenen CFK-Röhrchen sehr groß, so dass ich bestimmt das richtige finden werde...
    Tausend Dank von mir.

    Gruß, Martin

    PS: Dort gibt es auch Flachprofile, die ich zum Wurfarmbau für die kleinen MiniAB's verwenden könnte ;)

    Einmal editiert, zuletzt von kahn (6. Juli 2007 um 01:00)

  • Hallo Martin,

    gern geschehen.

    ;-)Wenn du mal eine Miniarmbrust "übrig hast" -- Du weist ja, wie du mich dann erreichen kannst.

    ;D hierbei handelt es nicht um ein Kaufgesuch sondern um eine Schenkungsaufforderung :))

    Gruß
    Roland

    Gruß
    Roland