HW97k Spannhebel-Einrastung optimieren

  • Viele 97k Besitzer werden sich schon über den viel zu strammen Einrastmechanismus ihrer Waffe geärgert haben. Ich gehe noch einen Schritt weiter und befürchte, dass über diesen Mechanismus Zwangskräfte auf den Lauf ausgeübt werden, die zufällig und unregelmäßig sind. Mal wird der Lauf minimal nach oben rechts, mal nach oben links „verbogen“.

    Ich habe mal einen Kabelbinder für ein Windfähnchen am Laufgewicht befestigt. Der Kabelbinder saß zwischen Laufgewicht und Spannhebel. Ich habe mir nichts dabei gedacht, ist da doch ein kleiner Spalt zwischen Laufgewicht und Spannhebel. Mein Kabelbinder war wohl 0,2mm zu dick. Der Lauf wurde nach oben „verbogen“ und ich hatte Hochschüsse von etwa 2 Dot. Bis ich gemerkt habe, dass der dusselige Kabelbinder daran schuld war, war das halbe Training in Dorsten vorbei.

    Seitdem unterschätze ich niemals mehr kleinste Kleinigkeiten, die zu einer Verspannung des Laufs führen könnten.

    Und der Spannhebel kann es.

    Also muß verhindert werden, dass der Spannhebel Zwangskräfte auf den Lauf ausübt. Und außerdem sollte er „smooth“ einrasten.

    Wie macht man das?

    Zunächst muss der Mechanismus ausgebaut werden. Er ist durch eine Einprägung im Spannhebelrohr fixiert. Diese wird mit einem 3mm Bohrer gefühlvoll ausgebohrt. Man sprürt bei einem Handbohrer (den ich übrigens sehr schätze) wann man tief genug ist. Dann wird der komplette Mechanismus „herausgeschüttelt“. Vielleicht muss man ein wenig mit einem spitzen Gegenstand im Bohrloch nachhelfen.


    Das war der schwierige Teil. Der Sprengring wird entfernt und der Federmechanismus auseinandergenommen. Warum Weihrauch einen O-Ring dort einsetzt habe ich bis heute nicht verstanden...egal....


    Der Spanndorn selbst ist aus gehärtetem Stahl, er wird am kugelförmigen Ende etwas kleiner geschliffen, z.B. mit Dremel und Konsorten. Er sollte hinterher etwas Spiel in seiner Aufnahme am Laufgewicht besitzen.


    Nun brauchen wir noch eine weichere Feder. Im Baumarkt habe ich nur Federn mit einem etwas größeren Durchmesser und größerer Länge gefunden. Der Durchmesser ging noch gerade so. Die Länge nicht. Also wurde die Feder gekürzt und das gekürzte Federende mit einem Brenner erhitzt und wieder angelegt, dann geschliffen. Die neue Feder ist also weicher und auch etwa 3mm kürzer als die Originalfeder.

    Jetzt muss nur noch ein M4 Gewinde in die Bohrung am Spannhebel geschnitten werden und eine passenden Madenschraube gefunden oder hergestellt werden. Ich habe sie aus einer normalen M4 Schraube hergestellt.

    Der Mechanismus wird mit der neuen Feder wieder zusammengesetzt.

    Ich habe ihn vollständig mit Vaseline eingeschmiert.

    Eingesetzt......und die kleine Madenschraube mit Loctite eingedreht und für immer und ewig fixiert.

    Jetzt noch ein Stück Schrumpfschlauch über den Spannhebel geschoben und erwärmt...fertig.

    Der Schrumpfschlauch hat sich bestens bewährt. Erstens bietet mehr „Grip“ beim Spannen, zweitens ist es nahezu unmöglich, die Waffe an dieser Stelle durch Pflegemaßnahmen zu schützen. Zu oft wird der Spannhebel berührt und irgendwann ist die Brünierung hin.

    Übrigens, diese Aktion hat etwa eine Stunde gedauert, also eher eine kleine Tat.


    Viele Grüße

    Musashi

    Edit/ HIER kann gepostet werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Pellet (8. Juni 2006 um 00:06)