SSW Revolver Kauf - Bitte um Beratung

Zitat von Schrotty

Ich möchte keineswegs ein Spielverderber sein,aber mir fällt auf, dass die Chiefs Special regelmässig defekt bei eGun auftauchen.
Und jedes Mal sind es Probleme mit dem Trommelmechanismus.
Weiß jemand mehr - Tipps und Tricks ?

Stimmt. Hab ich mir auf egun angeguckt. Hätte aber auch ein Weihrauch HW oder Zoraki R1 sein können. Der Freund eines Freundes hatte sogar zwei Zoraki R1, bei denen die Trommel links und rechts herum drehbar war, wenn sie eingerastet war.

Da steckst beim SSW einfach nicht nicht, Schrotty, aber das weiß Du mit über 1.700 Beiträgen hier im Forum selbst ja sicher noch weit besser als ich Anfänger...

Ich hab Garantie auf meinen Chiefs Special und ich kenne den Händler, wenn was ist, wirds repariert oder gleich umgetauscht.

Hab bis jetzt testhalber fünf Schuß Pfeffer und 15 Schuß Platzpatronen verschossen, und das geht reibungslos. Schaun mer mal...

Zitat von kai

@Ferenc :

wärs möglich, irgendwann nochmal den Lauf-Innendurchmesser zu messen ? (vorne UND hinten vllt. sicherheitshalber ...) das würde mich mal interessieren ... würde ich gern mal mit den älteren Revolvern bei mir vergleichen ...

dazu noch - wo Du ja dann sowieso schon dabei bist - die Dicke des Steges, sprich der Laufsperre ?

(die Trommelbohrungen sind 6,5 mm ??)

danke !

Also ich kann das nur grob mit dem Lineal messen: Laufinnendurchmesser etwa 8mm vorn und hinten, und die Sperre, also der Steg, geht senkrecht von oben nach unten und ist etwa 1 bis 1.5 mm stark.

Der Lauf ist wirklich sehr offen, und da die Trommel geradezu am Lauf klebt, wenn eingeklappt, dürfte die Ladung voll aus dem Lauf rausgehen, und das bischen Sperre dürfte da kaum stören.

Die Trommelbohrungen dürften zwischen 6.5 und 7mm liegen. Da der Revolver fünfschüßig ist, sieht das von vorne her mit 6.5mm Gewindeschoner (M10x1 Gewinde) auch recht authentisch aus, wie ein Kleinkaliber in etwa. Sage nicht ich, sondern der Kumpel, der mich zum SSW-Kauf genötigt hat...

kai:
Da sieht man, daß ich noch ein echtes Greenhorn bin

Das Thema Zündhütchen gabs ja hier auch schon zur Genüge - und meinereiner achtet nicht drauf...

In der Aschtrommel wühlen bringt nix, weil wir in einem verlassenen Steinbruch geschossen haben... und ich nun auch noch eingestehen muß, die Hülsen umweltfrevelig dort im Staub gelassen zu haben...

Ich scheute mich aber, die Pfefferhülsen in die Tasche zu stecken... anderer Waffenkollege von mir hat das Zeug nämlich abgekriegt... soll nicht lecker gewesen sein

Die Tage hole ich nochmal Munition, dann achte ich auf die Zündhütchen.

Lachnummer:

Zu Deiner Beruhigung:

a.) hab nicht ich den Kollegen mit Pfeffer traktiert, sondern wohl er sich selbst, weil er wissen bzw. testen wollte, ob das auch wirklich wirkt. Hat es, dem Vernehmen nach...

b.) bin ich Deutscher

c.) habe ich seit zwei Monaten den Kws.

Hallo kai,

da ich nicht auf jemanden geschossen habe, sondern nur die Waffe und die Munition testete, kann ich Dir nicht exakt sagen, wie weit der Pfeffer ging... 3-4 Meter, denke ich. Kann auch weniger gewesen sein. Eine heftige Wolke war es aber schon.
Vor allem wenn man zweidrei Schuß hintereinander abgibt.

Jedenfalls ist alles vorn zum Lauf raus gekommen, nichts durch den eh marginalen Trommelspalt.
Zwar bin ich Anfänger, aber ich nutze die Zeit und lese hier viel und kenne die teils hitzigen Diskussionen über Laufsperren und Lauföffnungen... und meine, nun nach dem Schußtest doch sagen zu dürfen, daß ein weitgehend offener Lauf den Pfeffer besser rausläßt, als wenn der Lauf so zu ist, wie zB. bei den Zoraki Revolvern und Pistolen.

Mag es sich um Gas handeln, was da vorn raus kommt, ist der Eindruck, daß offener Lauf besser rausläßt, doch stark.
Kann mich natürlich auch irren... aber wenn ich nochmal eine SSW kaufe, werde ich sehr genau gerade darauf achten. Zoraki kommt daher für mich eher nicht in Frage, solange deren Läufe so verengt und die Laufsperren so klobig sind.
Und mit Pistolen werd ich auch nicht warm werden. Ich denke, ich spare jetzt auf einen guten alten Erma EGR 66. Die Fünfschüsser sind mein Ding. Klar wäre eine 15-schüßige Pistole u.U. sinnvoller, aber ich werd hoffentlich nicht so blöde sein, mich in eine Situation zu bringen, wo das nötig wäre...

Na, Ihr geht ja mal wieder in die Tiefe...

Ok.

Also nun mal im Ernst: ich habe mir, um die Wahrheit zu sagen, nicht nur einen Revolver Chief Special angeschafft, sondern insgesamt 10 Stück. Einen für mich, und drei für meine beiden volljährigen Kinder und meine Partnerin, der Rest für Nachbarn und zwei Arbeitskollegen. Wir alle haben KWS. Wir haben mit den Chiefs angefangen, werden wohl aber nach und nach neuwertige ERMA EGR 66 oder eben Weihrauch HWs anschaffen. Die Chiefs sind nicht schlecht, aber es gibt besseres.

Grund (Schilderung des Nachstehenden mit Erlaubnis meiner Familie): unsere Älteste und meine Partnerin wurden vor einem Jahr auf nächtlichem Heimweg massiv aus einer Männergruppe heraus äußerst brutal angegriffen mit dem Ziel, sie zu vergewaltigen.

Beide erlitten dabei schwere Verletzungen, schwere Schocks.

Da beide lauthals um Hilfe schrien, kamen Leute aus Häusern zu Hilfe und verhüteteten so schlimme Weiterungen.

Als ob das Geschehene aber nicht schon schlimm genug wäre.

Beide waren lange in psychiatrischer Betreuung. Unsere Familie stand lange Kopf.

Nachdem das alles einigermaßen verheilt, repariert und überwunden war, begannen unsere Jüngste, unsere Älteste und meine Partnerin, sich intensiv zu informieren, und zogen mich damit rein, der ich mich da anfangs sehr heraus hielt, weil ich nicht so recht wußte, was zu tun ist. Wir haben viele Stunden beratschlagt, schließlich auch mit (waffensachkundigen) Freunden, und uns auch vielfältig beraten lassen.

Überzeugung war auch notwendig, vor allem bei mir, daß wir uns bewaffnen. Dazu trug bei, daß zwei gute Nachbarn, Männer, ebenfalls von einer Männergruppe überfallen, schwer zusammengetreten und ausgeraubt wurden. Gleiches mit Kollegen bei mir auf Arbeit. Auch hier ein Gruppenüberfall.

Ergebnis ist bei meiner Familie und mir, aber auch bei den Nachbarn und den Arbeitskollegen, die wir uns alle mittlerweile gut kennen, die Anschaffung einer vielfältigen Bewaffnung, deren Benutzung wir unter sehr sachkundiger Anleitung ständig, das heißt jede Woche zweimal in Verbindung mit einem bestimmten Nahkampftraining trainieren, und die jeder von uns ständig mit sich führt, auch auf Arbeit (Chefs wissen Bescheid).

Ich habe hier ein wenig geflunkert: ich war nämlich mit Familie, den Nachbarn und meinen beiden Kollegen persönlich dabei, als einer meiner waffensachkundigen Bekannten sich mit Pfeffer und etwas anderem (Cs oder Cn?) beschießen ließ, weil wir alle live sehen wollten, wie das Zeug auf den Menschen wirkt. Das hat jeden von uns sehr beeindruckt und nachhaltig überzeugt.

Selbst wenn wir 100.000 Polizisten mehr in Deutschland hätten, ist es doch so, daß die rein physisch einfach nicht überall sein können, und keiner von uns will es jedenfalls nochmal erleben, so derartig angegriffen zu werden, wie geschehen, ohne sich adäquat wehren zu können.

Wir haben uns und unser Leben komplett umgestellt, gehen abends nicht mehr aus, nachts sowieso nicht, und tagsüber ist keiner von uns allein. Immer in Begleitung, immer vorsichtig, immer absichernd, immer bewaffnet. Ich könnte jammern, daß das alles die ganz große Gülle ist, aber es war absehbar, daß es so kommt, und ich halte es für gescheiter, sich darauf einzurichten.

Obwohl mir sehr, sehr schlimme Dinge durch den Kopf gehen, wenn ich an die Täter denke, die nie gefunden wurden, ist es aber so, daß wir seit den Überfällen alle allem sehr gründlich aus dem Wege gehen, was auch nur ansatzweise Ärger bedeuten könnte.

Wir sehen es als intelligent an, so vorzugehen. Wir suchen keinen Streit, wir gehen sowas gründlichst aus dem Wege. Und wir finden es alle gar nicht schick, bewaffnet zu sein. Es ist extrem lästig. Immer "das Gerödel" dabei. "Am Mann", wie es im Jargon heißt. Auch das Training ist lästig. Aber eben alles notwendig, um wehrhaft sein zu können.

Jetzt wißt Ihr die Gründe. Mehr sage ich dazu nicht, und beantworte auch keinerlei Fragen dazu, und gehe auch auf Kritik an diesen Zeilen nicht im geringsten ein. An jene, die das vorhaben: spart Euch die Mühe.

Aber eines ist gewiß: sobald es rechtlich erlaubt ist, und das wird auch hier in Deutschland recht bald der Fall sein, stellen wir unsere SSW-Bewaffnung auf scharf um, und werden in einem Schießverein Mitglied, wo wir mit den Waffen regelmäßig trainieren, und wir werden auch weiter Nahkampftraining machen. Wir bleiben wehrhaft. Geht nicht anders.

Deutschland 2017. Wehret den Anfängen.

Doch, eine Frage sei gestattet, und die Antwort kommt postwendend: haben wir alle Angst? Ja, haben wir. Alle. Gründlich. Wenn man so dermaßen brutal angegriffen wird, hat man ganz schlimm Angst. Ob als direktes Opfer oder Angehöriger.

Ich empfinde pandur's Hinweis auf das Medikament nicht als Verhöhnung.

Partnerin und Tochter erhielten zwei Monate lang Beruhigungsmittel. Ging nicht ohne. Die zwei mußten runter kommen, damit die Psychotherapie wirken konnte.

Versetzt Euch einfach mal in die Lage eines Menschen, egal, ob Mann oder Frau, dem brutale physische Gewalt durch andere widerfährt...