Abgleich der Mündungsgeschwindigkeit mit der Trefferlage am Beispiel der HW100

  • Im Januar 2013 habe ich die V0 meiner HW100 über 200 Schuss gemessen. Das Ergebnis ist in Abbildung 1 dargestellt. Auffällig war das die 'Ausreißer' aus ganzen Gruppen bestanden. Die Ursache der Schwankungen konnten somit eindeutig der Waffe zugeschrieben werden und nicht den verwendeten Geschossen. Rechnerisch (Chairgun) sollen die im Januar gemessenen Schwankungen der V0 auf 25 Meter einen Unterschied von ca. 6mm in der Trefferlage ausmachen.



    Abbildung 1
    : Mündungsgeschwindigkeiten im Vergleich

    Ich wollte im Folgenden mal wissen, ob man verschiedenen Mündungsgeschwindigkeiten wirklich unterschiedlichen Trefferlagen zuordnen kann. 6mm Unterschied ist gemessen zu einer 20mm Hitzone dann doch schon recht viel, wenn man bedenkt, was noch alles so dazu kommt. Ich habe daher knapp 100 einzelne Spiegel beschossen und zu jedem Schuss die Mündungsgeschwindigkeit gemessen.

    Der Rahmen:
    • Halle (kein Wind)
    • Zimmertemperatur,
    • Distanz: 25 Meter
    • HW100 Carbine, 7,5J, 31 cm Lauf, Kaufjahr 2012, Weihrauchschalldämpfer, Laufgummi entfernt
    • Lagerung der Waffe im Einschießbock
    • Optik: Nikko Targetmaster 6-24 x56 auf 'Erwinschiene'
    • Wasserwaage an der Waffe
    • Dias: JSB Exact Express 4,52, gewaschen und geölt mit LT1
    • Lauf frisch geputzt (VFG-Filze) und mit ca. 100 Schuss wieder eingeschossen
    • V0 gemessen mit Combro
    • Der Ladehebel wurde, wie immer, vorsichtig nach vorne geschoben.
    • Die Einzelschussvorrichtung wurde verwendet.

    Die einzelnen Scheiben sind im vierten und fünften Bild zu sehen. Für die Auswertung wurden die Koordinaten der Treffer abgelesen. Es war Interessant zu sehen, dass die Mündungsgeschwindigkeit im Mittel gegenüber Januar um etwa 3m/s gesungen war, obwohl die Bedingungen bei beiden Messungen exakt gleich waren. Die Standartabweichung ist zwar leicht gestiegen (ohne das Streichen der Ausreißer) aber es war für mich sehr erfreulich zu sehen, dass die 'Gruppen von Ausreißern' nicht mehr vorhanden waren. Es gab nur noch einzelne Ausreißer, was vermutlich einigen Dias geschuldet war.
    Ich konnte nicht feststellen, dass die Schwankungen der Mündungsgeschwindigkeit direkt die Trefferlage beeinflusst. In Abbildung 2 sind die vertikalen Abweichungen vom Haltepunkt auf der gemessenen Mündungsgeschwindigkeit aufgetragen. Bei einer Abhängigkeit hätte sich eine Gerade von linksunten nach rechtsoben ergeben müssen. Es ist jedoch nur eine Punktewolke. Somit ist in diesem Fall eindeutig nachgewiesen, dass die Trefferlage hier nicht wesentlich durch die V0 beeinflusst ist, sondern andere Faktoren das Trefferbild beeinflussen.


    Abbildung 2:Trefferlage in Abhängigkeit der Mündungsgeschwindigkeit

    Die Trefferlage ist in Abbildung 3 zusammengefasst. Die Werte der Standartabweichung sind minimal schlechter als die im Januar gemessenen Werte >> siehe hier << Für mich kommt zusätzlich noch die Erkenntnis hinzu, dass ich meine Seitenkorrektur 2mm weiter nach links stellen muss. Obwohl die V0 um 3 m/s runter gegangen ist, ist der Mittelwert der vertikalen Trefferabweichung fast null. Warum die V0 sich um 3 m/s verringert hat ist natürlich fraglich. Vielleicht lag es am Licht und der Combro hat unterschiedlich gemessen. Der Combro ist soweit in Ordnung. Ich habe die Messwerte mehrmals mit unserem Vereinschrony verglichen. Vielleicht hat sich das Schmiermittel am Schlagbolzen ein wenig verfestigt und er schlägt mit weniger Energie auf. Die Bedingungen waren wie gesagt, genau die gleichen. Es wurde sogar die gleich Charge Mumpeln benutzt. Auf jeden Fall lohnt es nicht, die HW dahingehend zu tunen, dass die V0 auf +-1 m/s konstant ist.


    Abbildung 3: Trefferlage der einzelnen Schüsse