Nachdem sich der Thread ja zunehmend zu einem
“ Play verteidigt die Vorteile der weltbesten Vorkompromierer“ entwickelt ,möchte ich mal meine persönlichen Erfahrungen mit dem System hier nochmals kundtun.
Diese kann jeder der sich schon ernsthaft mit den Dingern beschäftigt hat bestätigen.
Ich habe mich über ein Jahr mit der FWB601 sehr intensiv auseinander gesetzt. Dieses Gewehr erschien mir als kostengünstige und präzise Basis für eine Klasse 3 Field Target Waffe. Kurz nach dem Erwerb waren an der 30 Jahre alten Waffe die Dichtungen fällig, da ich damit langfristig schießen wollte beschloß ich eine komplett Restauration. Die Teile waren alle bei FWB für relativ schmale 90 Euro verfügbar und so tauschte ich alle systemrelevanten Teile aus. Im Zuge der arbeiten wurde ausserdem der Schaft geschliffen ,gebeizt und geölt.
Ladeklappe, Zielfernrohrmontagen und Schaftanbauteile wurden auf modernen CNC Maschinen gefertig und verbaut.
Warnungen von Field Target Kollegen die bereits Erfahrungen mit diesem oder ähnlichen Systemen gemacht hatten habe ich ignoriert und gedacht das es an unsachgemäß gefertigen Teile bei Ihnen gelegen hätte.
Nach Abschluß der Umbauten hatte ich eine unglaublich präzise Waffe die auf meiner heimischen Testrange nach dem Einmetern Zuckerwürfel auf unterschiedlichen Entfernungen auf bis zu 45m Wiederholungsgenau traf.
Die ersten Einsätze im Frühjahr 2015 waren vielversprechend, Einschießlane ,korrigiert und ab in die Lanes.
Die Ergebnisse entsprachen meinen Erwartungen und waren besser als mit dem Vorgänger FWB300 .
Die ersten Zweifel kamen dann Daheim, eine vor zwei Tagen eingeschossene Waffe hatte Treffpunktverlagerungen, korrigiert,getroffen und nach ca.30 Schuss wieder Verlagerung,erneut korrigiert und wieder bei den alten Einstellung angekommen.
Komisch gelle!
Es reagiert auf Temperatur und vor allem auf Luftdruckveränderungen.
Um den eh schon ellenlangen Beitrag abzukürzen, den Supergau erlebte ich bei und nach einem Regentraining.
Das Ding schoß wie es wollte nur nicht dahin wohin ich wollte.
Die Problematik ist das diese Systeme mit Umgebungsluft arbeiten und ganz toll wird es wenn die Teile regenfeuchte Luft ansaugen.
Zack! Und da ist ein weitere Vorteil von Pressluftgewehren, eine gleichbleibende Qualität des Antriebsmediums.
Ähnliche Erfahrungen habe ich von Sportschützen die in den 90er damit unterwegs waren gehört.
Waffe auf dem Stand erstmal akklimatisiert, geschossen,und wenn es konstant wurde korrigiert.
Und die Moral von der Geschicht, Erfahrung liest man nicht, die macht man Praktisch.
Und nun lieber Play, ab in die freie Wildbahn
bei Wind und Wetter.
Fazit : die Dinger taugen nicht und sind wohl zu Recht ausgestorben.
Gruß Stefan