Beiträge von Technixx

    Kommt noch besser: Die Klickwerte der Türme sind nicht kalibriert, sondern variieren bei den allermeisten ZFs.
    Selbst bei meinem Kahles 624 Gen III, als LR Glas schon ein richtiges Brett, musste in den Klicks kalibriert werden, wenn man es genau haben will.
    Aber solche Dinge stehen erst zum Schluss an.
    "Musashi" hat eingangs auf die optische Sichtachse hingewiesen. Hiermit würde ich zunächst einmal anfangen und daran arbeiten, je nach Anschlagsart das Auge so zu positionieren, dass ich wiederholgenau präzise hinter die Okularlinse komme.
    Zwar ist der Winkelfehler relativ klein, ist jedoch der Multiplikator jedes weiteren noch so kleinen Fehlers.
    Die Frage des richtigen Einstellens des Okulars auf das Auge mal ganz außen vorgelassen.
    Das wäre der erste Punkt, an dem man zum Beginn anfangen sollte.
    Kompliziert wird es ohnehin noch genug.
    Tx

    ... der HW100 Lauf doch auch, oder liege ich damit falsch?

    Recht hast du.
    Korrigiere: Aber bei der Steyr ist er deutlich straffer. Das war damit gemeint.
    Ich hatte einstmals je ein JSB Exact Heavy 4,51 vorsichtig durchbohrt und mit einer Perlonschnur durch den HW100, bzw. Steyr Lauf durchgezogen.
    Der Unterschied war deutlich spürbar und auch sichtbar.

    Tx

    50m 7,5 Joule JSB Exact Heavy 4,51mm

    Schuss 1 ist aufgelegt auf Sandsack. Ein sogenannter Cold Bore Shot nach dem Auspacken.

    Weitere 30 Schuss stehend aufgelegt 50m

    Erste 5er Gruppe, dann der Rest als Gesamtstreukreis.

    Wenn man sich das Gesamtbild anschaut, dann ist es mit Ausnahme von zwei Fehlschüssen, relativ gleichmäßig über den 32mm Spiegel der ISSF 10m Scheibe verteilt.
    Das ist der Fehlerkreis des Schützen auf 50m, inclusive der Fehler aus Verkantung, Munitionsfehler, Gewehrfehler, V0 Streuung, etc.

    Das ist eine Trefferwahrscheinlichkeit auf den 32mm Spiegel bei 50m stehend aufgelegt von 93,33% unter idealen Bedingungen.
    Ganz ehrlich: An dem Gewehr liegt es wahrhaftig nicht, und an der Munitionssorte ganz sicher auch nicht.

    Was bleibt, ist üben, üben, üben....


    Es gibt da welche die nicht ansatzweise auf die Idee kämen auch nur einen Diabolo eines anderen Herstellers in ihr Gewehr zu stopfen.

    Aus gutem Grund tun jene das, die erfahren haben, was sich mit einer guten Charge über die Zeit hinweg vollzieht.
    Die Streukreise werden noch enger.
    Aber das ist ein offenes Geheimnis. Die Schwierigkeit besteht nur darin, eine konstante Charge zu finden.
    Da es am Ende nur noch um kleinste Unterschiede geht, liegt es schlussendlich am Bauchgefühl des Schützen, wofür er sich entscheidet.
    Umso wichtiger wird es danach sein, nicht mehr zu zweifeln und damit konsequent zu schießen.

    Kopfsache!

    Tx

    Kurze Unterbrechung der Winterruhe

    Die Steyr Challenge wurde kurz nach 3 Monaten Pause reaktiviert für einen kleinen Streukreistest.
    Eine Reinigung oder Wartung war nicht nötig.
    Kurz ausgepackt, zwei 3er Gruppen schießen, um festzustellen, dass nicht das Sportgerät, sondern der Schütze ziemlich eingerostet ist.
    Ein letzter Einzelschuss nochmals auf die 9 im 9er Kreis, um zu wissen, woran es gelegen hat ( an mir ;) ) um alles wieder einzupacken.

    Eine Steyr braucht kein großes Wartungsgedöns, um gleich loszulegen.

    Gruß, Technixx

    ...und mittlerweile hat der Internethandel ganz andere Dimensionen angenommen. Die Frage des Threaderstellers stammt von Anfang 2010. ;)

    Hat deshalb aber nichts an Aktualität verloren, sondern eher das Gegenteil ist der Fall.

    Übertragen auf das nun zu Ende gehende Jahr 2020 kann ich, auf mehr als 30 Jahre Selbständigkeit zurück blickend, jedem nur eindringlich davor warnen, allzu blauäugig in eine Unternehmensgründung hineinzugehen.
    Ohne schlüssges Unternehmenskonzept, einer realistischen Bedarfsanalyse und einem realistischen Finanzierungskonzept, ist es heute nicht mehr möglich, erfolgreich zu agieren.
    Das war auch früher nicht anders, ist allerdings zur Zeit noch um ein vielfaches risikovoller als je zuvor.

    Bezogen auf dieses Jahr sollte jedem klar geworden sein, dass man als Unternehmer keinerlei Sicherheit im Falle eines Scheiterns gibt, man vollumfänglich haftbar für alle Verluste ist.
    Hierzu gäbe es noch zahlreiche Anekdoten zu berichten, über vollmundige Ankündigungen stattlicher Soforthilfen ( die nie an jene geflossen sind, die sie sofort brauchten ), oder großzügiger Kredite, die die KFW gewähre, um laufende Kosten zahlen zu können (Betriebswirtschaftlicher Schwachsinn :wogaga: ) und vieles mehr.

    Die Botschaft dieses Jahres kann nur lauten: Macht euch nicht selbständig!!! Verlasst euch auf nichts und niemanden!

    Leider ist es so, dass in dieser Gesellschaft das Narrativ der Gleichmachung, der Umverteilung vorherrschend ist.

    Unternehmertum ist die Gegenprojektion in dieser Gesellschaft geworden und so ziemlich mit allen negativen Klischees behaftet, die man sich denken kann. Also keine erstrebenswerte Perspektive.

    Fiskalisch betrachtet, steht man zunächst unter Generalverdacht der Steuerhinterziehung; es sei denn, man beweist seine Unschuld! Das hört sich sehr ketzerisch an, ist allerdings bei genauerer Betrachtung gängiger Praxis der Steuerprüfung tägliche Realität. Viele schon recht kleine Unternehmen werden durchgängig und regelmäßig geprüft ( Lohnprüfungen, etc.), und an dieser Stelle werden tatsächlich "Erbsen gezählt".

    Jezt zum unternehmerischen Teil:
    Unternehmer sind Unternehmer und keine Unterlasser! Das liegt schon im Wortsinn begründet, was nichts anderes bedeutet, dass eine Unternehmung immer!!! mit Risiko behaftet ist.
    Dieses Risiko muss!!! sich immer mit der Aussicht auf einen adäquaten Gewinn wiederspiegeln.
    Diesem Prinzip wird in meien Augen von staatlicher Seite nicht die gebührende Anerkennung und Wertschätzung geschenkt, die es verdient hätte.

    Schlussendlich komme ich noch zu einem allzuoft vernachlässigten Thema, nämlich die leidigen "Überstunden" des Unternehmers und somit der oftmals tabuisierten unternehmerischen Selbstausbeutung.
    Das bedeutet: Wochenendarbeit, Verzicht auf Feierabend, Freundschaften und abendliche Treffen, oftmals auch das Risiko der Scheidung - gleichbedeutend mit Verschuldung und Liquidierung der Firma.

    Noch irgendwelche Fragen?

    Sicher, es kann auch gut gehen, wie bei mir. Aber ich habe sehr viele scheitern sehen - zu viele. Neben dem Können gehört auch eine Portion Glück dazu, etwas Bescheidenheit und ganz häufig ein starker Partner oder Partnerin.

    Gruß, Technixx

    Dass so etwas wunderbar funktionieren kann, beweist Steyr.
    Ob die gleiche Challenge mit 7,5 Joule mit kleinem Ventil, oder mit 16 Joule im offenen Ventil oder hochgedreht bis 24 Joule, sie läuft immer präzise wie ein Uhrwerk.
    Es geht also. Andere machen es vor.

    Tx

    Hm... ich verfolge schon lange aufmerksam diesen interessanten Thread.
    Insbesondere deshalb, weil ich schon etliche FX schießen durfte, wie Impact, Royale oder Crown. Allerdings im Leistungsbereich jenseits der 40 Joule bis hin zu 60 Joule im. 22er und .25er Kaliber. Allesamt liefern exzellente Trefferbilder.
    Umso mehr ist es befremdlich, was ich hier zu lesen bekomme. Mir kommt es fast so vor, als befände man sich in einer Bastelgruppe mit Versuch und Irrtum. Das kann es doch wiklich nicht sein.
    Das soll keineswegs das Können von Thiel, HW100SE, oder einigen anderen im Forum schmälern - im Gegenteil!
    Aber ein Gewehr mit solch einer PR im Vorfeld und aus einer solch renomierten Schmiede muss einfach laufen. Und das kann man auch erwarten, wenn man sich mit Steyr, Feinwerkbau oder Anschütz allein nur auf dem deutschen Markt messen will - und diese wissen genau, was sie tun! und können. Da muss man sich nichts vormachen.
    Nicht umsonst prüft man bei H&N alle Geschosse im LG-Bereich mit Feinwerkbau. Und die Konkurrenten haben sie alle im Blick.
    Das soll aber die Freude am Basteln nicht schmälern.
    Ich lese gespannt weiter.

    Liebe Grüße, Technixx