Da ist ein ganz schnöder O-Ring aus NBR drinnen.
In der Mitte siehst du einen kleinen Messingtrichter auf dem die Kugel schlussendlich zum stoppen kommt.
Dieser Trichter ist also so eine Art Wiederlager für die Kugel.
Rein von der Funktion her, mal für diejenigen die das interessiert oder die es noch nicht so genau wussten.
Aus dem Tank kommt die zusammengequetschte Luft und strömt über ein paar Umwege in die Regelbuchse.
Durch die Feder hindurch und an der Kugel vorbei, dann durch den kleinen Kanal und in Richtung Regelbolzen.
Der Regelbolzen liegt hinten ja gegen die Tellerfedern an.
Durch den Druck der Pressluft wird nun der Regelbolzen nach hinten geschoben.
Der kleine lustige Knubbel der auf dem Regelbolzen ist, liegt an der Kugel an.
Wenn der Regelbolzen weit genug nach hinten geschoben wurde, dann legt sich die kleine Kugel in ihr kuscheliges Bettchen.
Im Idealfall kann dann keine Luft mehr nachströmen und der Druck in der kleinen Arbeitskammer ist Fix auf seinen 65-68 Bar.
Ich selbst habe allerdings schon oft erlebt, dass durch zu viel oder auch zu wenig Pflege oder Schmutzpartikel oder wenn der
Weichmacher aus dem kleinen O-Ring gelutscht ist oder aus dem Tank, Kondenswasser oder Flugrost da hin gelangt,
dann haben wir da sowas wie einen schleichenden Platten.
Dadurch funktioniert erstmal alles so wie sonst auch, allerdings schließt die Kugel nicht mehr sauber und langsam aber beständig
steigt der Druck in der Arbeitskammer.
Oftmals aber eben nicht bis auf Tankdruck, sondern halt einfach nur ein Stück weiter als die 65-68 Bar und wird dann irgendwann dicht.
Kann bei 70 oder auch 80 Bar sein, kann auch 10 Schuss normal bleiben und dann eben wieder ein Ausreißer dabei mit mehr Druck.
Der nächste Kackhaufen lauert aber hierbei auch schon hinter der Ecke, denn nun kommt es auch noch darauf an wie wir Zeitlich den Abzug betätigen.
Die erste Stufe des Druckaufbaus geht recht schnell, wenn die Kugel am Messingtrichter anliegt und da was nicht 100%tig ist dann gehts nur noch langsam.
Da reden wir so grob von einem Bereich zwischen 10-30 Sekunden oder auch mehr.
Nun bestimmt quasi der Moment wo der Abzug betätigt wird, welcher Druck da tatsächlich am Diabolo hinten anklopft.
Die Keramikkugel aus einem Hochgeschwindigkeitskugellager ist einfach noch ein ganzes Ende runder als andere.
Die Keramikkugel hat ein ganz anderes Dehnungsverhalten bei wechselnden Temperaturen als eine aus Stahl.
Auch ist die Oberfläche um einiges glatter.
Ein ähnliches Verhalten ist eben auch bei dem O-Ring aus NBR zu beobachten.
Kommen irgendwelche Öle oder sowas an den Ring oder Feuchtigkeit oder wechselnde Temperaturen,
ändert sich das Maß oder die relative Härte dieses O-Ringes und dadurch verändert sich die Schließzeit der Kugel und somit auch der Druck im Regulator.
Das alles kann eintreffen, aber es muss nicht sein. Die einen nutzen ihre HW100 jahrelang ohne eines dieser Probleme zu haben und bei
anderen kommen eben viele Kleinigkeiten in Summe zusammen und da treten dann eben Schwankungen auf.
Nicht jede verbaute Kugel ist der Traum und nicht jeder verwendete O-Ring ist auf den 1000tel mm genau so wie er sein soll.
Der Tausch der Kugel und Verwendung eines weicheren O-Rings aus Silikon oder auf Maß gebrachtes Teflon, kann helfen und etwas verbessern.
Aber wenn da in der Regelbuchse schon vorher alles ok war, dann bringt das natürlich nichts.
Kugel und Dichtring sind für ein paar Cent zu haben und der Wechsel dauert nicht halb so lange, wie mein Geschreibe hier.
Wenns der Tausch etwas weiterhilft isses gut und wenn nicht sinds nur ein paar Cent und man weiß woran es nicht lag.