Hy Pharos,
danke, werd Dein Kompliment mal an meine Eltern weitergeben als maßgeblich Beteiligte beim Erziehungsprozess
Aaaalso, versuchen wir's mal der Reihe nach :
ein Leerschuß wird (fast) jede Armbrust zerstören, egal ob Compound oder Recurve. Grund hierfür ist einfach die große Kraft des Bogens, der keine Gegenkraft in Form eines aufgelegten Pfeiles hat.
Vorteil der GLC's : einen wirklichen Leerschuß kriegst Du nicht hin, da vor dem Abzugsschloß sich die automatische Leerschußsicherung befindent; dies ist eine kleine Metallklappe, die mittels Federmachnismus schräg nach unten gedrückt wird. diese drückst Du durch das Einlegen des Pfeils nach oben.
Legst Du keinen Pfeil ein, wird die Sehne höchstens einen halben Zentimeter nach vorne bewegt, leer abschießen geht also nicht. Du könnetst höchstens den Pfeil nicht ganz an die Sehne andrücken, dadurch aber die Leersicherung aushebeln; aber auch hier isses kein wirklicher Leerschuß.
Sowas gibt's bei den Excalibur nicht, dafür wird natürlich ein eventueller Bogendefekt deutlich günstiger .. gefährlich für den Schützen und Umstehende bleibt's trotzdem !
Sollte es mal zum Sehnentausch kommen, wirst Du vielleicht die Armbrust doch einschicken müssen, ohne Bogenpresse wird das -selbst mit Helfer- doch ne ganz schöne Fummelei, aber die mußt Du auch nicht alle 200 Schuß wechseln, gute Sehnenpflege vorausgesetzt.
Das Abschätzen von Entfernungen mußt Du üben, ich denke, der Einsatz eines Laser-Entfernungsmessers ist nirgends (weder bei 3D-Turnieren noch bei normalen Veranstaltungen) gestattet, das muß der Schütze selbst hinbekommen. Bei der Sierra (der Durango sowieso) ist aber der Pfeilabfall zwischen 25 und 45 Meter recht gering (geschätzt 12 cm), wobei ich denke, daß das bei den meistern Armbrüsten dieser Leistungsklasse (also auch bei den großen Excaliburs) der Fall sein wird.
Nach wie vor gilt : die Armbrust ist eine Kurzstreckenwaffe bis ca. 50m, treffen wirst Du danach auch immer noch (und bei längerer Übung sicher auch auf 8-cm-FITA-Niveau), aber Du mußt deutlich über das Ziel halten. Die geschieht entweder mit den zielstacheln, oder mit den Entfernungseinteilungen auf dem ZF; ein RedDor halte ich beim Schiessen auf unterschiedliche Entfernungen für ungeignet.
Die BSA "AR"-Serie ist eigentlich für AirRifles (daher AR) gedacht, wenn die Jungs von Arrowinapple das aber anbieten, wird's den Prellschlag des Bogens schon aushalten. Wobei sie eigentlich gerner das 4x32 empfehlen, da man das mit dem Duplex-Absehen prima auf Entfernungen von 20-45m einschießen kann. Größere Distanzen dann mittels der Höhenverstellungen ....
Auf Entfernungen über 60m zu schießen und dann auch noch den besagten Apfel zu treffen wird -ähnlich dem FT auf 25/50m- auch bei Wind möglich sein. Dazu gehört allerdings jede Menge Erfahrung und üben, üben, üben
Ich kann's nicht, da ein geeignetes Gelände und damit die Übung fehlt.
Da sind wir auch schon bei einem öfters auftretenden Problem :
bei den Bogensportlern sind die Amrbrustschützen nicht sooo gern gesehen, und auch Gewehr-Schießständen sind die Blenden im Weg (bei Entfernungen ab 70m wirst Du wohl locker 1 1/2 Meter über das Zeil anhalten müssen, demzufolge fällt die Flugkurve aus).
Das ist auch der Grund, weshalb zum einen ne Armbrustvereinigung im Raum NRW (zu weit für mich) gesucht wird, zum andren u.a. ich kaum mehr zum Schiessen komme.
Aber frei nach Wilhelm Busch gilt :
"... ich brauch es nicht, so sprach der Rabe, es ist nur schön, wenn ich es habe ..."
Viele Grüße,
Ingo
P.S.: das Problem beim jagdlichen Schiessen (USA, Canada) ist weniger die fehlende Präzision auf größere Entfernungen (8 cm Streukreis bei 6 Pfeilen auf 90m find ich schon i.O.), sondern daß auch dort Jagdgesetze gelten, die besagen, daß ein Tier möglichst wenig Qualen erleiden soll/darf, und ab Entfernungen größer 40/50m hat eine Armbrust gut die Hälfte ihrer Anfangsenergie verloren.