Hallo, heute möchte ich mal
eine Variante der Kalaschnikow vorstellen, von der man in letzter
Zeit immer weniger hört. Gleichzeitig möchte ich mit der Annahme
aufräumen das AK Teile immer untereinander austauschbar sind.
Meine Objekte für diese
Übersicht sind eine 1982er M70B1 gebaut bei Zastava in Kragujevac in
Jugoslawien (heute Serbien) und eine in den 1970er Jahren gebaute
Misr (AKM) gefertigt in der Fabrik 54 in Maadi (Ägypten).
Das erste Bild zeigt beide
AK Varianten komplett. Übereinander zeigen sich schon die ersten
Unterschiede beider Waffen. Ich habe die Maadi AKM zum Vergleich
ausgewählt, da sie mit der sowjetischen, polnischen, rumänischen,
DDR usw. Variante technisch baugleich ist und somit die bekannte
"standart" Variante wiederspiegelt.
Auf diesem Foto sind
deutlich die abweichende Form des Pistolengriffes, der verkleinerte
Radius der Sicherungshebelrasten und das vom LMG bekannte ausgewölbte
Gehäuse zu erkennen. Dazu besteht das Blechgehäuse der AKM aus 1mm
dickem Stahlblech, das der Jugoversionen aus 1,5mm Stahlblech.
Auf diesem Foto sind die
verschiedenen Kornträger, Riemenösen und Gasabnahmen zu sehen,
diesmal zum Vergleich noch eine polnische PMKS als Vertreter der AK
47 Baureihe. An die Jugo Versionen passen alle auf dem Markt
befindlichen AK Trageriemen, die Jugotrageriemen wiederum passen nur
an Jugoslawische AK's, wie auf dem Foto zu erkennen, ist die Aufnahme
für den Haken breiter als beim AK 47 und viel breiter wie beim AKM.
Das obere Foto zeigt eine
weitere Besonderheit der Jugos. Es zeigt das blanke Visierblatt
zusammen mit dem fest an ihm gelagerten, klappbaren
Nacht/Zusatzkimme.
Am Kornträger ist ebenfalls
eine klappbare Zieleinrichtung zum Nachtschießen angebracht, dies
erklärt auch die Breite des Teiles (Foto unten).
Hier erkennt man weitere
Besonderheiten, zum einen das aufgestellte Granatvisier das in dieser
Stellung die Gasabnahme schließt, um den Druck der Treibpatrone voll
ausnutzen zu können. Die Granaten werden vorn auf das
Granatführungs/abschußrohr aufgesteckt. Gezielt wird über das
Granatvisier und die Oberkante der Gewehrgranate. Eine weitere
Besonderheit sind die Magazine die den Verschluss bei leerem Magazin in
der Stellung „offen“ halten. Dies funktioniert mit diesen
Magazinen bei allen AK's – bei Dekos allerdings nur, wenn die
abschrägung auf 45° sehr vorsichtig durchgeführt wurde und nicht
zu viel des Stoßbodens weggeschnitten wurde.
Bild unten: Jugo Magazin und
DDR (Standard 30er Stahblech) Magazin im Vergleich.
Ebenfalls ist die
Befestigung des Kolbens anders ausgeführt als bei den Versionen mit
sowjetischem Vorbild. Die drei unteren Bilder bezeugen dies.
Beim AKM ist der Kolben mit
2 Schrauben, die von oben in den Kolben geschraubt werden gesichert.
Bei den Zastava's wird er von hinten mit einer durchgehenden Schraube
im Gehäuseabschlußblock verschraubt.
Dieser Befestigungsart ist
es verschuldet, dass das Putzzeug nicht im Schaft verstaut werden
kann. Anstelle der Blechkappe ist hier nun eine dicke
Gummischaftkappe angebracht, die die Belastung für den Schützen bei
der Verwendung von Gewehrgranaten minimieren soll.
Die Abnahme des
Gehäusedeckels erfolgt etwas anders, als bei den bekannten Gewehren.
Man drückt den Knopf
oberhalb der 2 Nieten auf der linken Gehäuseseite und schiebt das
Schließfederwiederlager nach vorn, nun lässt man den Knopf wieder
los.
Auf dem unteren Bild sieht
man, dass, das Wiederlager nun in eingerückter Stellung stehen
bleibt und man kann den Gehäusedeckel abnehmen. Baut man die Waffe
wieder zusammen, führt man das Wiederlager in die Nut ein, setzt den
Deckel auf und drückt den Knopf. Schon rastet alles wieder ein.
Deutliche Abweichungen zum
„Original“ zeigen sich auch bei diesen Teilen: die Jugo Teile
(die oberen) Gasrohr, oberer und unterer Handschutz sind länger und
der Gehäusedeckel ist kürzer als bei AK's aus anderen Ländern.
Nun noch ein Paar
abschließende Bilder und ein bisschen Zubehör:
Auf die Jugo AK's passen
alle bekannten AKM, AK 74 und AK 100er Bajonette.
(Bei gefrästen Jugos alle
AK 47er)
Das originale Zubehör:
Magazintasche und Bajonett.
Der Inhalt der Magazintasche.
4 Magazine, ein Gewehrgranatgerät, Dose mit Putzzeug, Platzpatronendüse, Putzwerg, Öler und Bajonett.
Ich hoffe ich konnte euch
mit meinem Vergleich ein bisschen weiterhelfen.
Abschließend kann ich nur
nochmal sagen; außer der Abzugsteile und dem Verschluß + Träger
sowie dem Zubehör ist an einer Jugo AK nichts mit anderen Ländern
kompatibel.
gruß Haenel Hanni
(Alle hier abgebildeten
Waffen sind selbstverständlich nach geltendem Recht deaktiviert.)