Diana 35 "restauration"

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 2.465 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. August 2011 um 21:43) ist von Papa Fett.

  • Hallo alle miteinander,
    mein vorhergegangener Thread war (Welche Schmierstoffe). Haette ich das gewusst welche Ausmasse meine Aktion annimmt wuerde ich dieses anders nennen. Deswegen hoffe ich der liebe Moderator wird es schon regeln. Ich habe naehmlich beschlossen das Gewehr nach meinen technischen und theoretischen Moeglichkeiten zu restaurieren.
    Wie schon erwaehnt ist es eine Diana 35 von 1977.
    In diesen Teil wollte ich um ein paar Tips bezoeglich des Schaftes bitten.
    Habe mir als Beispiel Musahis Schaft in seinem phenomenalen Beitrag angeschaut.
    Habe mein Schaft genauso muehselig mit dem Sandpapier abgeschliffen. Die Fischhaut und die Rillen im Bereich des Griffes habe ich unbehandelt gelassen. Nachdem ich den Schaft noch mal mit sehr feinem Sanpapier gruendlich abgeschliffen habe, habe ich es mit Beize braungemacht.
    Schoen Dunkel wie ich es haben wollte. Die Beize ist auf Wasserbasis. Jetzt will ich es Lackieren.
    Meine Frage jetzt ist.
    Welches Lack kann mir jemand empfehlen. Wasserbasis oder Verduennerbasis.
    Auf was muss ich achten.
    Wieviel Schichten Lack.
    Womit auftragen damit es schoen ist.

    Dann kommt noch was dazu.
    Ich brauche noch ein Zielfernrohr fuer das Gewehr. Kann vieleicht sein dass einer von den Lesern eines guenstig zu verkaufen hat?
    Da die Diana einen relativ starken Prellschlag hat ist es mir wichtig dass das ZF damit klarkommt. Es muss keinesfalls Optisch im Topzustand sein.
    Hauptsache es erledigt ordnungsgemaess seine Aufgabe.

    PS: Habe jetzt auch noch ein Haenel-Suhl 300 geschenkt bekommen. Feder oder Kolben beschaedeigt. Kein Rost. Der Lauf noch relativ in Ordnung.
    Das wird mein naechstes Projekt. Aber dazu Spaeter, und werde bestimmt Hilfe brauchen.

    Aber um bei der Diana zu bleiben, hoffe ich auf Hilfe.

    Gruss.

  • Zitat

    Jetzt will ich es Lackieren.

    Schon mal über Leinöl nachgedacht?
    Habe ich bei meinem Anschütz 275 nach dem Beizen gemacht, sieht m.M.n. besser aus als Lack.

  • Leinoel?
    Noch nie gehoert. Danke.
    Ich goockle mal.
    Habe gegoogelt und rausgefunden das dieses Leinoel wirklich die beste wahl ist. Aber da durch die Chemischen reaktionen die in zusammenhang mit Holz entstehen (im positiven Sinne) dauert es ohne nachhilfe (Abkochen oder Vakum) sogar Jahre bis der erwuenschte Effekt zustandekommt.
    Deswege bevorzuge ich lieber Lack.
    Danke fuer den guten Tip Hubert.

    Noch eine Frage bezoeglich der Lackierung/Oelung.
    Muss ich das gebeizte Schaft noch mal mit feinstem Sandpapier anschleifen? Oder wird direckt die Lack-Oelschicht draufgemacht.

    Sonst noch jemand mit gutem Rat?

    2 Mal editiert, zuletzt von Papa Fett (5. August 2011 um 16:14)

  • Mein Tipp wäre Birchwood True Oil

    http://www.waffenpflege-shop.de/p163/Schaftoel…l-Naturoel.html

    Das ist quasi Leinöl mit Härter drin , wenn man es nur aufträgt , muss man in mehreren Arbeitsgängen machen, bekommt man einen glänzenden Schaft. Wer es Seidenmatt liebt, der schleift den Schaft nach jedem trocknen wieder mit ganz feiner Stahlwolle (0000) ab. Das gläzende und das seidenmatte, beides sieht klasse aus und versiegelt das Holz.

    Ist aber schon eine etwas mühselige Prozedur. Bei den ersten Durchgängen verdünne ich das Tru Oil mit Leinenöl. Danach pur. Den Tipp habe ich von einem Büchsenmacher, die nehmen das Zeug oft.

    Grüße

    Dampf

  • Gern geschehen :^)

    Die ganze Sache ist wie beim nassschleifen. Nach dem ölen stellen sich die Fasern wieder auf, welche , wenn es getrocknet ist dann wieder mit Stahlwolle entfernt werden.

    Irgendwann ist es fertig :^)

    Wenn nach dem trocknen , der Schaft glänzt dann jedesmal, matte Stellen zusehen ist, weis man das das Holz dort noch nicht gesättigt ist. Also wieder schleifen und wieder neu einölen. Usw.

    Das schöne daran, Du siehst jedesmal wie der Schaft glänzend aussieht und kannst dann entscheiden ob Du es lieber glänzend oder aber matt magst. Ich glaube das kann man dann "unendlich" oft wiederholen :^)

    Grüße

    Dampf

  • Ist aber schon eine etwas mühselige Prozedur. Bei den ersten Durchgängen verdünne ich das Tru Oil mit Leinenöl. Danach pur. Den Tipp habe ich von einem Büchsenmacher, die nehmen das Zeug oft.

    Grüße

    Dampf


    Ich erwärme das Tru Oil immer erst im Wasserbad bevor ich es benutze ich finde es lässt sich dann besser verarbeiten und zieht schneller ein. Man sollte den Schaft nach jedem auftragen 24h trocknen lassen bei den letzten 5 Schichten trage ich das Öl dann nurnoch ganz dünn auf und lasse es 48h trockenen zwischen den einzelnen Schichten poliere ich den Schaft mit einem Stoffballen.
    Wenn es ganz edel werden soll kann man auch Alkanaöl benutzen ;^) das kommmt aber bei einem gebeizten Schaft nicht so gut zur gelltung.

    Buche ist Brennholz und kein Schaftholz :!:

  • Ich verwende wenn dann Leinölfirnis und Terpentinersatz 1:1, dringt tief ein, trocknet schnell und hat sich seit ewigen Zeiten schon immer bestens als Holzschutz bewährt.

    Bei mir bis jetzt an einem Haenel 303 Super und einer Diana 34, beide mit Buchenschaft und nicht gebeizt. Bei einem Kumpel, hier unter dem Usernamen Lobo, wurde das Walther LGR mit Nussschaft geölt, Bilder sind hier auch irgendwo zu finden.
    Momentan bin ich dabei einen abgegrabbelten FWB 300S Universalschaft wieder auf Vordermann zu bringen, wird auch wieder das altbewährte bbeschriebene Anwendung finden.

    Denk auf jeden Fall mal über Öl nach, ist im Vergleich zum Lack eine ganz ganz klare optische und haptische Aufwertung.

    „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant“
    Hoffmann von Fallersleben

  • Denk auf jeden Fall mal über Öl nach, ist im Vergleich zum Lack eine ganz ganz klare optische und haptische Aufwertung.


    Unbestritten, ein lackierter Schaft ist auch viel anfälliger gegen Macken und Kratzer.

    Grüße

    Dampf

  • Danke Leute.

    Habe mit meinem Nachbar gesprochen. Wie der Zufall so wollte hatte er tatsaechlich Leinoel. Habe erst auf einem Stueck furztrockenem Stueck Buche ausprobiert. Und Terpentin hatte ich auf Lager. Mir sagt 2 Teile Oel und 1 Teil Terpentin zu.
    Ist ne gute Sache. Da ich das Produkt von Dampf nicht auf die schnelle gekriegt habe habe ich mich fuer die Variante von rs2000 entschieden.
    Sollte kein grosser Unterschied sein.
    Das Ergebniss sieht auf jeden fall vielversprechend aus. Wird ein schoener Schaft.
    Ich werde die einzelnen Schichten halt 48 Stunden trocknen lassen. Des Mischverhaeltnisses wegen.

    Sobald mein Toechterchen aus Lorett zurueck ist. Werde ich ein Bild reinsetzen.
    Zu bloede dafuer 8|

    Dann noch mal damit es nicht hinten verschwindet.
    Wer hat fuer mich ein gebrauchtes aber noch funktionsfaehiges ZF. Hole es auch gerne gegen bares ab. Raum Hamburg.

  • Freut mich das ich helfen konnte, aber eine ganz bedeutene Frage? Leinöl oder Leinölfirnis?? Der Unterschied ist erheblich.

    „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant“
    Hoffmann von Fallersleben

  • Mag ja sein. Die Zusammensetzung der Firnis habe ich mir ehrlich gesagt nicht durchgelesen. Auf doof habe ich gesagt der Unterschied kann ja nicht so gross sein. Da beide die Bezeihnung Leinoel enthielten. hehe
    Aber in Anbetracht dessen, dass ich nichts anderes auf die schnelle hatte, ich bin mit der Terpentin Geschichte zufrieden.
    Oder laeuft hier was falsch?
    Also die Mischung sieht huebsch aus. Und das holz sieht auch gut aus.
    Sag schon. Nicht das ich hier was falschgemacht habe.

    Einmal editiert, zuletzt von Papa Fett (5. August 2011 um 23:05)

  • Aber kein reines Leinöl nehmen, das härtet ewig nicht aus wenn du Pech hast.

    Unbedingt Leinölfirnis nehmen zum mischen. Denn im Leinölfirnis sind Trockenmittel drin und deshalb härtet das so innerhalb von 24 Stunden aus.

    Kannst ja mal ein Bild von deinem fertigen Projekt einstellen, würde mich freuen.

    „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant“
    Hoffmann von Fallersleben

  • Ich mach sowas immer klein wenig anders als unsere lieben Kollegen.
    So hab ich ernsthaft 2 Schäfte schon mit Schellack-Schleiflak endbehandelt.
    Kannst dir auch das Finnish nach Wunsch erstellen.
    Aber Achtung
    Schellack und der Verdünner ist der blanke Alkohol !
    Also, wenn der große Appetiet kommt, VOR der Arbeit nen richtigen Schluck aus der Lackpulle (daher auch der Spruch: Man, war ich im Lacke ! )
    denn nach Fertigstellung ist diese Beschichtung alkoholempfindlich !

    Aber ernsthaft, wer mal nen alten Flügel o. ä. gesehen hat, und diesen Glanz bewundern komnnte- Das ist Schellack/Schleiflack.

    Es grüßt lackfrei
    iwan

  • Hallo!
    Schellack sind kleine Läuse in Wodka. Sehr empfindlich. Nicht ganz leicht zu verarbeiten, weil es immer wieder angelöst wird. Schweiß und Alkohol, aber auch Hitze versauen es blitzschnell.

    Auch wenn es irgendwie aus der Mode gekommen ist, Klarlack auf Beize sieht auch gut aus. Wobei wasserverdünnbare aus dem Baumarkt eher nicht für Schäfte taugen. Bei Obi gibt es z.B. eine Hausmarke, die Lösungsmittel reduziert ist. Drei bis fünf mal dünn streichen, über Nacht nicht mehr als 24 Stunden trocknen lassen und zwischen den Schichten sehr sorgfältig und vorsichtig anschleifen. Hält ewig und ist echt strapazierfähig. Nach der letzten Schicht sollte es allerdings eine Woche warm (Heizungskeller?) hängen. Richtig trocken erst nach vielen Wochen.

    Theoretisch gehen auch 2-K Lacke, die in kurzer Zeit durchhärten, z.B. für Fußböden. Wie die aber vom Verlauf auf unregelmäßigen Teilen sind, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall sind sie durch eine chemische Reaktion schnell komplett hart und unverwüstlich.

    Gruß!

  • Hallo Mille,

    ...gut das hier schon ähnlich disskutiert iwrd, so nrauche ich keinen neuen Thread aufmachen.

    Ich habe vor wenigen Tagen ein Baikal 512 gekauft, so als einstig in Federdruckwaffen.
    ...

    OT
    das passt ja wunderbar zum Thema Diana 35 "restauration".

    Da wäre ein eigener Thread schon die bessere Lösung gewesen.

    Was meinst du wie verwirrt jemand ist, wenn er nach Baikal 512 sucht und in einem Diana 35 landet.

    Nur mal so zum drüber nachdenken.

    Gruß
    Roland