Breite der Führungsnut bei AB

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.533 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Oktober 2011 um 10:05) ist von devastator1973.

  • Hallo Leute

    Hallo,

    ich möchte mich heute mal mit einer Frage über die Führungsschiene an Euch wenden.

    Nach meiner Meinung sollte ein verwendeter Pfeil auf die breite der Nut in der Führungschiene angepaßt sein.

    Bei meiner Recurve liegt die Sehne mit leichtem Druck auf der Schiene auf.

    Da die Sehne (Durchmesser mit Wicklung ca.4,2mm) mittig am Pfeil anliegen soll, müßte die Nut bei verwendung eines 8,8mm Pfeiles ungefähr 7,5mm breit sein (Dann läge die Pfeilmitte ca. auf Sehnenhöhe....).

    Die Nut meiner Führungsschiene beträgt aber nur ca.6,3mm und der Pfeil liegt daher mittig gut 1mm oberhalb der Sehne.

    Hat dieses Auswirkungen auf das Schußverhalten? Hätte eine breitere Nut nicht ein besseres Führungsverhalten, da der Pfeil mehr "seitlich" geführt wird?

    Wenn Jemand eine Meinung zu diesem Thema hat.... Immer her damit! Vielen Dank!

  • Im Prinzip hast du völlig Recht.Im Idealfall befinden sich die Pfeilmittelachse und Sehnenmitte auf gleicher Höhe.Liegt der Pfeil zu stark über der Sehnenmitte wird er beim Abschuss leicht nach oben von der Pfeilbahn abheben.Du könntes das ausgleichen indem du die Mittenwicklung doppelt machst.Dann würde die Sehnenmitte höher uber der Pfeilbahn liegen.Ich hoffe ich konnte helfen.

  • Bei meiner Ten-Point knappe 6mm.Aber die Kanten sind leicht angefasst.Wäre bei dir eigentlich die zweite Möglichkeit.Das habe ich bei einer "Man Kung" Compoundarmbrust gemacht.Seitdem geht sie besser.Hast du denn Probleme mit deiner AB?Was für ein Modell ist das?


    Mfg Steven

  • Ich habe eine Man Kung93 Recurve und eine Man Kung102 Compount. Beide sind zum spielen bis 50mtr und zum Basteln ganz in Ordnung. Selbstverständlich nur, wenn man keine allzu hohen Erwartungen an die Reichweite und den Streukreis stellt. Da ich Feinmechaniker bin, reizt es mich natürlich das ganze ein wenig zu optimieren.Ich werde die Führungsnut ein wenig breiter machen, und damit der Pfeil flächig aufliegt ein wenig anfasen. So bekomme ich eine bessere Höhe und auch die Pfeilführung sollte ein wenig besser werden.Die 93er macht richtig Spaß.... Sie liegt gut in der Hand, und auf 40mtr.liegt der Streukreis bei gut 25cm Die 102Compount ist mir ein wenig zu schwer... Und ich finde sie hat einen wesentlich stärkeren Prellschlag. Da sie noch "so gut wie Neu" ist, werd ich sie wohl wieder verkaufen....


  • Hallo Ragnaroek!

    Deine Weltansicht gefällt mir. Ich bin auch so ein Bastler und versuche jede meiner Armbrüste zu verbessern. Das macht auch einfach Spaß. Dabei sind mir auch so einige Erkenntnisse gekommen die dann aber durch die Praxis relativiert wurden. Selbstverständlich habe ich auch die Breite der Pfeilführungsschiene gemessen und festgestellt, dass die Pfeile nicht immer mittig gedrück werden. Bei meiner präzisesten Armbrust (Parker Tornado) werden die Pfeile auch etwas unterhalb der Mitte gefasst (ich schieße mit Flatnocks - immer!). Aber wie gesagt, das ist meine präziseste Armbrust (Streukreis auf 40m mit einem Pfeil ca. 3cm). Andere Faktoren beeinflussen die Präzision also anscheinend mehr. Bei meiner Excalibur Exocet200 ist die Bewegung im Schuss viel störender, so dass ich mit dem Gerät trotz mittiger Sehne am Pfeil keine so guten Streukreise schießen kann.
    Ich hatte übrigens auch mal zum Testen die Mankung compound besessen. Diese schießt aufgrund des ruhigeren Schussverhaltens deutlich präziser als deine Recurve. Ich hatte sofort nach dem Kauf die blöde Plastikzielfernrohrschiene bombenfest fixiert und ein sehr leichtes Zielfernrohr montiert. Damit konnte ich auf 40m ca. 10cm Streukreis schießen. Das Preis-Leistungsverhältnis war bei dem Teil vorzüglich!
    Wenn es um Präzision geht solltest du auch immer den Pfeil im Blick halten und auch bei Flatnocks eine Feder andersfarbig markieren, damit der Pfeil immer gleich in der Armbrust liegt. Streukreise kann man am besten mit nur einem Pfeil schießen. Ansonsten muss man viel probieren um zwei wirklich gleich fliegende Pfeile zu finden.
    Das auch immer wieder unterschätzte Problem ist der Abzug. Beim Armbrustschießen lasse ich mich bei Abzugswiderständen von ca. 1,5 kg nicht wie beim Stecherschießen vom Schuss überraschen. Ich ziehe den Abzug sehr schnell durch und achte darauf, dass das Fadenkreuz nach dem Schuss immer noch im Ziel steht. Steht es nicht mehr im Ziel war der Schuss verrissen.
    Diese Faktoren beeinflussen einen guten Streukreis meiner Meinung nach mehr als das mittige Drücken des Pfeiles. Prinzipiel ist jede Art der Symmetrie bei einer Armbrust aber gut. Ganz besonders sollten die Wurfarme gleich stark und die gleiche Masse haben. Die Sehne sollte mittig nach vorne schnellen. Ich glaube, dass Horton-Armbrüste (hatte ich auch mal gekauft, zum ausprobieren) aus diesem Grund nicht präzise schießen (meine auch nicht). Die hohlgeschliffene Schiene verlangt halt eine nach vorne schnellende Sehne ohne Seitenbewegung. Ich habe übrigens auch im Bekanntenkreis noch nie jemand mit einer präzise schießenden Horton gesehen.
    Meine neueste Idee ist übrigens eine Armbrust mit Stecher auszurüsten. Der Stecher ist schon bestellt und die Armbrust (Chinesen-Excalibur) liegt schon vor mir. Wenn das klappt, ist das die Endlösung in der Abzugsfrage. Winzeler kann das schließlich auch.

    Ich hoffe meine Ergüsse sind hilfreich.

    Thomas

  • Danke für deine Ergüsse.

    Die Idee mit dem Stecher finde ich hervorragend. Ich habe mir auch schon Gedanken dazu gemacht, wie ich das Abzugsgewicht minimieren kann. Mein erster Gedanke war es den Haltehebel für die Wippe mit einer kleinen Rolle zu versehen. Das wäre aber sehr kompliziert. Nun trage ich mich mit dem Gedanken die Hinterseite der Wippe mit einem Teflon oder Messingplätchen zu belegen.

    Aber nun nochmal zu meinem Problem...

    Auf das "mittig nach vorne schnellen" der Sehne habe ich außer durch genaues spannen ja kaum Einfluß. Und ich wüßte auch keine Möglichkeit es zu kontrollieren.

    Aber das eine Beschleunigung des Pfeiles unterhalb des Massenschwerpunktes nicht optimal ist, ist doch so gut wie sicher. Es führt zu einem anheben des Pfeiles, und ich kann mir auch vorstellen das der Pfeil dadurch leicht verbogen wird. Beides ist bestimmt nicht von Vorteil.

    Ich werde meine AB wie geplant nacharbeiten und mich vom Ergebnis überraschen lassen.

    Nun noch eine weitere Frage... Hat der Pfeilniederhalter NUR die Aufgabe den Pfeil bis zum Abschuß zu fixieren, oder hält er den Pfeil auch während des Abschusses in der Führung?

    Der Niederhalter der Man Kung ist im Vergleich zur Excalibur und anderen AB‘s sehr kurz, und ich könnte mir vorstellen, das ein längerer Niederhalter den Pfeil auch etwas länger in die Führung hält.

    Das hätte nach meiner Meinung nur Vorteile... Ist es So?

    Zu deinem Stecherumbau.... Die Meinungen über den Chinesennachbau der Excalibur gehen ja sehr weit auseinander. Warum hast Du dich für diese AB entschieden?

    Nun will ich noch versuchen ein Bild vom hinteren Teil einer meiner Pfeile anzuhängen. Da ist recht deutlich zu sehen, das ein sehr hoher Druck auf das Nockende einwirkt. Schon nach wenigen Schuß bilden sich tiefe Riefen an der Stelle wo der Pfeil mit dem Ende auf den Kanten der Führungsnut liegt.


    Gruß, Dirk

  • Also der Pfeilniederhalter(Feder) hat eigentlich nur die Aufgabe zu verhindern das der Pfeil vor der Schussabgabe von der Pfeilbahn runterfällt.Für die Pfeilführung hat er keinen Einfluss.Man stelle sich einen Schuss mit einem Bogen vor.Oder besser noch...Ich habe eine PSE Firefox.Das ist eine Trackeless-Armbrust.Das heisst die AB hat keine Pfeilbahn,sondern der Pfeil wird nur hinten in die Sehne eingenockt und hat dann vorne eine kleine Pfeilauflage.Der Rest liegt frei und "führungslos".


  • Mahlzeit Ragnaroek
    !

    Deine Optimierungsideen sind ehrenwert und es macht ja auch super Spaß an Armbrüsten runzubasteln. Ich vermute allerdings, dass Du bei deiner Schienenbearbeitung kein messbares Ergebnis erzielst. Deine theoretischen "Schwerpunktbetrachtungen" sind aber sicherlich richtig. Meiner Erfahrung nach spielt sich das Problem aber im nicht messbaren Bereich ab. Ähnlich ist es mit der Feder zum Niederdrücken des Pfeiles. Schau dir mal die präzisesten Armbrüste überhaupt an (Winzeler, Anschütz,...). Da wirst Du feststellen, dass die Feder den Bolzen ganz hinten niederdrückt. Dafür haben die Hersteller den Abzug optimiert (Stecher oder elektrisch!). Außerdem führt das hohe Eigengewicht zu ruhigerem Schussverhalten. Desweiteren liegt die Sehne nicht direkt am Pfeil an, sondern eine zentrierter Schlitten sorgt für zentriertes Beschleunigen.
    Man muss das Rad halt nicht ständig neu erfinden, sondern kann durchaus mal schauen, wie die Profis das machen um Loch in Loch zu schießen.
    By the way habe ich beim gestrigen Armbrustschießen mit Daniel (Harlock) auch noch gesehen wie ein Kollege mit einer billigen Barnett super gegen unsere Excaliburs und Dartons anschießen konnte. Es kommt beim Armbrustschießen eben auf sehr viele Faktoren an, besonders auf das unverkrampfte Halten der Armbrust im Schuss! Auch die kleine Barnett konnte auf 100m sicher die Zielscheibe treffen!

    Bis neulich

    Thomas

  • Hallo!

    Das Thema ist zwar schon ein paar Tage alt,aber ich muss noch was loswerden.Ich habe mir jetzt eine Sanlida "Chase Sun" gekauft.Ich will daran ein bischen rumbasteln,das muss ich auch.Also mit Flachnock hatte ich ein parr "Fastleerschüsse".Zum Glück hat sie es ausgehalten.Mit Moonock passiert das nicht.Ich vermute das die Sehne beim Abschuss unter den Pfeil rutscht.Ich habe festgestellt das der Pfeil deutlich über Sehnenmitte liegt.Wenn man sich dann vorstellt das die Sehne im spitzen Winkel am Flachnock anliegt kann man sich es dann auch erklären das sie am Aussendurchmesser vorbeirutschen kann.Jetzt nehme ich wie gesagt Moonocks.Aber das Trefferbild ist schlecht.Ich erkläre mir das so,das der Halbmond beim Abschuss in die Lage der Sehne(liegt straff auf der Pfeilbahn)gezwungen wird.Liegt jetzt der Pfeil zu hoch über Sehnenmitte dann kann es passieren das der Pfeil hinten zu stark auf die Pfeilbahn gedrückt wird,un vorne dann unkontrolliert abhebt.Ich hoffe ihr könnt meine Ausdrucksweise verstehen.

    Mfg Steven