Fragen über Co2 Pistolen/Gewehre

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.192 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. November 2010 um 15:59) ist von Skenndyl.

  • Hey
    Ich bin neu im Forum und mich würden mal ein paar Sachen zu der Walther CP99 Co2 Compact interessieren und allgemein sachen über Co2 pistolen/Gewehre.

    Ich werde in ein paar Tagen 18 und werde mir dann meine erste Co2 Pistole holen (die Walther CP99 Co2 Compact). Ich hatte vorher schon viel erfahrung mit Soft-Air`s bis 0,5 Joule aber Co2 Waffen sind ja nochmal ein wenig was anderes.
    Da ich sehr gerne Zielschießen mache, mir aber die Soft-Air`s nicht mehr reichen und ich auch in keinen Schützenverein will weil ich dazu kaum Zeit hätte, interessieren mich ein paar Dinge.

    Meine Fragen wäre welche Durchschlafskraft eine 3,5 Joule pistole hat. Kann es z.B. durch eine Konservendose schießen und wenn ja was kann es noch alles durchschiessen? Oder was würde passieren wenn ich mir ausversehen ins Bein oder sonst wohin schiesse. Was muss ich beachten, was kann passieren?

    Ich wäre für Hilfe sehr dankbar, da ich mit Co2 Waffen kaum erfahrung hab.
    Danke schonmal im voraus.

    Lg

  • Wenn Du gerne präzise schießen willst scheiden Waffen, welche 4,5mm Stahlrundkugeln aus glatten Läufen verschießen definitv aus.
    In Frage kommen Waffen welche 4,5mm Bleidiabolos aus gezogenen Läufen schießen. Optisch der CP99compact ähnlich däre die CP99, hier hält sich jedoch die erreichbare Präzision aufgrund der zu groben Visierung und der sehr kurzen Visierlinie in engen Grenzen. Speziell Anfänger dürften hier sehr schnell gefrustet sein. Als ich noch eine CP99 hier hatte habe ich Anfänger damit nicht schießen lassen, da diese in aller Regel auf 10m nicht mal die 17x17cm große Lupischeibe damit reproduzierbar trafen.

    Geeingneter wäre eine Waffe mit längerem Lauf und damit auch größerer Visierlinie. Am ehesten geeignet als CO2 Waffe wäre hier noch der S&W 5- bzw 686 Rvolver, da dieser über eine höhen und seitenverstellbare Kimme verfügt. Für die Pistolen wie Beretta 92 oder CP88 scheint die optinale verstellbare Kimme seit kurzem nicht mehr erhältlich zu sein, was diese Waffen für Dein Vorhaben bzw die Zukunft weniger geeignet erscheinen läßt, da Du hier mit der mittelmäßigen Standardvisierung glücklich werden müßtest. Wie glücklich man damit werden kann dürfte vom persönlichen Anspruch und der individuellen Schießkompetenz abhängen.

    Sehr geeignet für das richtig präzise Schießen wären die Röhmprodukte wie zb Twinmaster Top oder Trainer. Diese Waffen richten sich eindeutig an eine sehr anspruchsvolle semiprofessionelle Klientel, bzw Freizeitspaß mit höchsten Anforderungen. Das kostet natürlich etwas mehr, die Preis-Leistung ist hier aber deutlich besser als bei den Look-Alike Modellen.


    BTW das Verletzungspotenzial einer Luftpistole liegt deutlich über dem einer Softairwaffe, vergleichbar mit einer ernsten Verletzung wenn Du beispielswiese beim Heimwerken mit dem Akkubohrer abrutscht. Da man damit aber verantwortungsvoll umgeht stellt sich diese Frage eigentlich nicht und ist nebenbei hier auch nicht gerne gesehen. Das nur als kleiner Einsteigstip ;)

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Durch Konservendosen kann man zumindest einseitig durchschießen. Daher sollte man auch einen stabilen Kugelfang aus Stahlblech benutzen. Diesen nicht zu klein wählen und ein großes, stabiles Holzbrett (mind 2 cm dick) dahinter stellen, falls doch etwas daneben geht.

    Es sollten keine Stahl-BBs verwendet werden weil die gerne abprallen und dann zurückkommen. Bei Entfernungen kleiner als 10 m sollte man auch unbedingt eine Schutzbrille tragen. Diabolo-Abpraller geben blaue Flecken, wenn man Muskeln trifft. Bei einem direkten Beschuß dringen sie aber mehrere Geschoßlängen tief ein, daher sollte man extremst darauf achten, die Mündung nie auf jemanden zu richten (niemals, nimmer, nie, auch nicht durch Zufall).

    Je nachdem, wo das Geschoß eingedrungen ist, weigern sich die Ärzte auch, das Geschoß wieder zu entfernen, da sie dabei wichtige Nerven verletzen könnten.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • lies dir doch die testberichte durch, die gibts hier im forum und auf muzzle.de....und die vids auf youtube, dann weisste eig. alles, achja, das mit dem sich (oder andere) beschießen sollteste wegeditieren, is ne ganz doowe frage...
    lg

  • Willkommen erstmal in unserem Forum,

    Zu deinen Fragen:

    1. Ja damit kann man durch eine Konservenrdose schiessen, jedenfalls auf Entfernungen von 0 bis 10, vielleicht 15 m.
    Die CP99 compact ist aber trotzdem eher eine "bessere Softairwaffe". Sie wird mit 4,5 mm Stahlrundkugeln gefüttert, und er Lauf besitzt keine Züge - bedeutet das Geschoss erhält keinen Drall um die eigene Achse, und du büßt somit Präzision ein. Blowback sieht zwar toll aus, aber einen wirklichen, sportlichen Sinn macht das nicht. der - wenn auch sehr leicht Rückschlag macht aus der kleinen Plastikpistole nicht gerade ein Präzisionswunder. Aber für den Einstieg schonmal ganz ok - es gibt schlimmeres. zum Plinken auf Dosen reichts.

    2. Man schiesst sich nicht "aus Versehen" ins Bein - Wer sich eine Waffe zulegt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass man da auch wirklich eine Waffe in der Hand hält, und der sichere Umgang damit MUSS Vorraussetzung sein. Schiessen darfst du damit nur auf deinem eigenen Grundstück, oder im Verein, nicht im Garten, nicht irgendwo auf dem Land, und auch nicht im Wald. Ausser Haus darfst du sie nur im verschlossenen Behältnis (Koffer etc) getrennt von der Munition transportieren. Und das auch nur nachweisbar auf dem Weg von deinem Heim zum Schiessverein, oder Büchsenmacher, Waffenhändler etc. Willst du sie zu einem Freund mitnehmen, und dort schiessen, brauchst du laut Vorschrift das Einverständnis des Besitzers der Wohnung, Haus etc. (Vater Mutter, oder wer auch immer)

    3. Das Wort "Durchschlagskraft" hört man nicht gerne in Kreisen der verantwortungsbewussten Besitzer von Luft- oder Gasgetriebenen Sportwaffen. Zum Verständnis der Geschossenergie: 1 Joule bei 4,5 mm Geschossdurchmesser bedeutet, dass das Geschoss mit der Energie von 1 kg Gewicht, welches aus 1m Höhe auf eine 4,5 mm große Fläche fällt, auf sein Ziel trifft. Die Frage ob man sich damit verletzen kann erübrigt sich also.Stell dir mal vor du legst deine Hand auf den Tisch, stellst einen 4,5 mm dicken Nagel darauf und lässt ein 3,5 kg Stahlgewicht aus 1m Höhe auf den Nagel fallen - dann weisst du was 3,5 Joule anrichten. NIEMALS auf Menschen oder Tiere zielen ! Und die Waffe Niemals im geladenen Zustand in die Hosentasche, Jacke...usw stecken.

    Alles weitere erklärt dir das hier im Forum ausführlich aufgeführte Waffengesetz und eine Reihe sehr Hilfreicher Beiträge - siehe Suchfunktion.

    In dem Sinne

    Gruß

    Asassin

    :W:enn der Klügere immer nachgibt, passiert immer nur das was die Medien wollen.

  • 1 Joule bei 4,5 mm Geschossdurchmesser bedeutet, dass das Geschoss mit der Energie von 1 kg Gewicht, welches aus 1m Höhe auf eine 4,5 mm große Fläche fällt,


    1 Joule entspricht bei diesem Beispiel "nur" 100 Gramm ;)
    Die Fläche müsste bei einem Durchmesser von 4,5mm ca. 16 mm² groß sein


    [size=8]

    Ein Joule ist gleich der Energie, die benötigt wird, um:
    -über die Strecke von einem Meter die Kraft von einem Newton aufzuwenden (1 Newtonmeter) – etwa um einen Körper mit der Masse 0,102 kg um einen Meter anzuheben

    2 Mal editiert, zuletzt von TheDuke (1. November 2010 um 16:00)

  • Danke an alle die mir geantwortet haben, das war so ziemlich alles was ich wissen wollte :)

    Asassin
    Danke für die Beschreibung wie man sich die Joule Zahl vorstellen kann und für die Tips mit dem Blowback, da sollte ich vielleicht nochmal nachdenken ob sich das lohnt, wenn es die Treffsicherheit beeinträchtigt. Natürlich werde ich damit niemals auf Menschen oder Tiere schießen.