RAM 3R

  • Wie versprochen kommt hier mein

    Testbericht über die RAM 3R

    Erstmal ein paar trockene technische Daten:
    Hersteller: Asia Paintball Ltd., Hong Kong
    Importeur: Umarex Sportwaffen GmbH, Arnsberg
    Modell: RAM 3R, Version 4 LE (Law Enforcement)
    Länge bei eingeschobener Schulterstütze: 805 mm
    Länge bei voll ausgezogener Schulterstütze: 850 mm
    Lauflänge: 415 mm
    Gewicht: 3295 Gramm
    Max. Energie: bis zu 5 Joule
    Kaliber: .43 (10,9mm) Paintballs oder Rubberballs (Gummikugeln)
    Antrieb: 88gr. (3,1oz) AIRsource CO2 Kapsel
    Magazin: 20 Schuss

    Ich habe den Real Action Marker bei Waffen Ostheimer gekauft.
    Zum Lieferumfang gehört:
    - Real Action Marker RAM 3R
    - 1 Magazin
    - Hartschalenkoffer aus Kunststoff
    - Bedienungsanleitung
    - Gummiband mit Lappen zur Laufreinigung
    - Werkzeug und Öl
    - 20 Rubberballs mit Hülsen.
    - Adapter zur Benutzung von AIRsource Kapseln
    - Laufstopfen

    Der erste Eindruck
    Als ich den Koffer zum ersten Mal geöffnet habe und die RAM in die Hand genommen habe, war ich sehr positiv überrascht ob des Gewichts. Nach meinem subjektiven Eindruck ist die RAM sogar noch einen Tick schwerer als ihr reales Vorbild. Größe und Aussehen entspricht fast zu 100% dem Original.
    Die Bedienelemente sind bis auf den Sicherungshebel, den Abzug und den Magazinknopf nur Attrappen. Alle Bedienelemente lassen sich bewegen, sind als nicht einfach ans Gehäuse geklebt, haben aber bis auf die oben genannten keine Funktion. Der Durchladehebel (cock handle) lässt sich zirka 3 cm zurück ziehen, hat aber nur die Funktion, den Staubschutzdeckel zu entriegeln, so dass dieser per Federmechanismus aufspringen kann.
    Der Tragegriff (carry handle) lässt sich nach dem Öffnen der beiden großen Rändelschrauben leicht abnehmen und gibt damit eine Picatinny-Schiene frei. Die Montage einer optischen Visierung ist aber nicht ohne weiteres möglich. Entweder muss eine sehr hoch montierte Zieloptik gewählt werden oder das Korn vorn am Lauf muss abgeschraubt werden, da es sonst die Sicht nimmt.
    Nach einem kurzen Blick in die Gebrauchsanweisung (von Umarex) war klar, dass in diese nicht gerade viel Sorgfalt gesteckt wurde. Neben den technischen Daten und dem üblichen Sicherheits-BlaBla („Dies ist kein Spielzeug…“ und so weiter) wird über 2 Seiten beschrieben wie man die Kapsel einschraubt und die Balls mit Hülsen ins Magazin steckt.
    Das war’s auch schon, dann wiederholt sich die Bedienungsanleitung in Englisch, Spanisch und Französisch.

    Bei einem Blick von unten in den Magazinschacht kann man einen roten Farbpunkt erkennen, welcher über die Version des Core’s (also der Kern) Auskunft gibt. In meinem Fall ist das ein roter Punkt was bedeutet, dass es sich um einen Core Version 4 LE handelt. Dieser hat etwas mehr Power als der, der normalen Version 4.
    Leider gibt es in Deutschland die Version 5 Core’s (oder auch ‚METS’) noch nicht. Diese haben noch mehr Power und sind in einigen Punkten überarbeitet worden. So müssen die zum Beispiel erst gespannt werden, bevor man schießen kann. Es kann auch bei einem leeren Magazin kein weiterer Schuss abgegeben werden.

    Die Verarbeitung ist sehr gut. Nichts wackelt oder klappert, eine solide Konstruktion. Zwar wackelt der Kunststoff-Handschutz minimal, aber darüber kann man hinwegsehen, wenn man bedenkt, dass er dies beim scharfen Vorbild noch viel mehr tut.
    Die Schulterstütze kann nicht angebaut werden solange keine CO2-Kapsel angeschraubt ist, weil diese die Schulterstütze ‚stützt’.
    Zu beiden Seiten des Gehäuses finden sich verschiedene Markings. Diese sind allesamt sauber und klar zu erkennen. Verschiedene Angaben über Modell, Hersteller und Kaliber …das übliche halt. Die Kaliberangabe zusammen mit dem Fünfeck-F befindet sich rechts auf dem Magazinschacht.
    Der Sicherungshebel rastet in den Positionen Safe, Semi und Auto ein. Wobei die Funktion Auto aufgrund der deutschen Gesetzeslage auch Semi, also Einzelfeuer, ist.

    Klar zum Gefecht
    Erster Schritt ist es den mitgelieferten Adapter auf eine AIRsource-Kapsel aufzuschrauben. Über den Adapter kann man einen Gummiüberzug streifen, der dann den Adapter aus Messing schön versteckt. Nach dem Aufschrauben des Adapters ist die Einwegkapsel angestochen. Der Adapter sollte jetzt bis zur völligen Entleerung der Kapsel aufgeschraubt bleiben, da ansonsten das restliche Gas vollständig entweicht.
    Als nächstes schraubt man den Adapter samt Kapsel in das dafür vorgesehene Gewinde am hinteren Teil des Gehäuses, nachdem man selbiges mit 2 Tropfen Öl versehen hat.
    Das Gewinde ist im übrigen das übliche Standardgewinde wie es bei sämtlichen Paintballmarkierern verwendet wird. Das heißt an einen RAM-Markierer kann man auch die großen Flaschen vom Paintball anschrauben, muss dann allerdings auf die Schulterstütze verzichten. Für Testschüsse, Justierungen und zum Scheibenschiessen ist es aber keine verkehrte Sache, denn man spart einfach ne Menge Geld bei der Nutzung der Mehrweg-PB-Flaschen.
    So als nächstes muss dann die Schulterstütze mit der Führungsstange über die Kapsel gestülpt und nach vorn zum Gehäuse hingezogen werden damit die Führungsstange im Gehäuse einrasten kann. Das ganze geht bei mir so immens schwer, dass ich von der AIRsource-Kapsel das Etikett abreissen muss, damit ich die Schulterstütze überhaupt nach vorn schieben kann.


    Auf dem Bild ist der Gummiüberzug für den Adapter weggelassen worden zur besseren Veranschaulichung.

    Ist dies erledigt, ist die RAM-Waffe schussbereit. Es ist bei der Version 4 nicht nötig die Waffe zu spannen, einzig der Staubschutzdeckel am Hülsenauswurf muss vor dem Schießen durch Zug an dem Durchladehebel geöffnet werden.

    Jetzt müssen die Paint- oder Rubberballs noch in die Hülsen gesteckt werden. Das ist eine lästige Arbeit, die zum Nachdenken über den Bau eines Speedloaders anregt.
    Ähnlich wie bei einigen Softair-Waffen muss das Magazin vor dem Laden mit Hilfe eines kleinen Rädchens aufgezogen werden. Ist dies geschehen können die Hülsen mit den Balls ins Magazin gesteckt werden. Dabei ist darauf ist zu achten das bei den Hülsen die Seite mit der Verjüngung nach hinten zeigt.
    In das Magazin können 20 Schuss gesteckt werden.

    Jetzt muss das Magazin noch in die Waffe gesteckt werden und einrasten. Das Magazin hat am Anfang sehr stark gehakelt, dies hat sich aber bei wiederholter Anwendung gegeben, so dass das Magazin jetzt relativ sauber in den Schacht gleitet und einrastet.
    Beim Einrasten des Magazins springt direkt die erste Hülse mit Projektil in das „Patronenlager“.

    Der Real Action Marker ist jetzt feuerbereit.
    Jetzt muss nur noch entsichert werden und der Spaß geht los.

    Feuer frei!
    Das Schussgeräusch ist ein sehr metallisches Klacken… nicht so ein Ploppen wie man es von Kaliber .68 Markierer gewöhnt ist. Die Hülse wird stilgerecht ausgeworfen.
    Auffällig ist, dass manche Hülsen mehr oder weniger nur raus fallen und andere wiederum 2-3 Meter weit fliegen. Die Mehrzahl fliegt aber zirka 1 Meter weit raus und landet mit einem herrlichen „Kling“ auf dem Boden.

    Ein ausführlicher Schusstest wird noch folgen, aber beim ersten Rumballern, hat sich schon gezeigt, dass die Präzision nicht schlecht ist… im Gegenteil. Ich habe es viel schlimmer erwartet. Auf 30 Meter hat man einen geschätzten Streukreis von 30 Zentimetern, bei Werkseinstellung der Waffe.
    Wie gesagt, ein genauerer Schusstest wird noch gemacht.

    Der Markierer hat eine offene Visierung. Die Lochkimme ist höhen- und seitenverstellbar, taugt aber nach meinem Dafürhalten nicht viel, da beide Öffnungen der Lochkimme zu groß sind und damit ein präziser Schuss fast unmöglich ist. Die Benutzung einer Zieloptik (zum Beispiel eines Rotpunktvisieres) bietet sich sehr an.

    Field Stripping

    Der RAM-Markierer kann natürlich zum Reinigen und zur Justierung auch zerlegt werden. Dazu muss man den hinteren Bolzen am Gehäuse vorsichtig mit einem Durchschlag und sehr gefühlvollen Schlägen heraus klopfen. Dann kann man den oberen Gehäuseteil nach oben klappen und erhält Einsicht auf das Herzstück der RAM-Waffe: den Core

    Die beiden Messingschrauben an der Oberseite des Core’s sind zum Justieren der Schussrate und des Gasdrucks. Es macht keinen Sinn einfach beide voll aufzudrehen, da so viel zuviel Gas verloren geht und auch in Sachen Power nicht unbedingt der Optimalwert erreicht wird. Hier muss man mit viel Gefühl rangehen und einige Zeit herum probieren bis man den optimalen Wert gefunden hat.
    Die Werkseinstellungen sind aber durchaus sehr brauchbar und müssen im Normalfall nicht verändert werden!

    Mit aufgeklapptem Gehäuse lässt sich auch der Lauf am besten reinigen. Das mitgelieferte Gummiband mit dem Lappen eignen sich dafür hervorragend.

    Des weiteren kann der Handschutz abgenommen werden. Ganz einfach durch zurück ziehen des Halterings können die beiden Halbschalen nach oben und unten abgenommen werden.

    Fazit
    Der RAM-Markierer fällt besonders durch eine schöne und solide Verarbeitung auf. Die Funktion ist einwandfrei und das Preis-/Leistungsverhältnis ist sehr gut. Zwar haben die RAM-Waffen noch nicht vergleichbare Kraft und Präzision wie die inzwischen sehr etablierten Paintball-Markierer im Kaliber .68, aber durch das realistische Aussehen und Funktion (Hülsenauswurf) haben die RAM’s doch einiges an (nicht nur) optischem Vorsprung.

    Ich habe versucht diesen Test so objektiv wie möglich zu halten, dennoch spiegeln einige Aussagen meine persönliche Meinung wieder.

    Wenn jemand Fragen, Anregungen oder Kritik haben sollte, einfach mailen!

    12. November 2006
    Famas