ZF: BSA Contender - 4-16x40 / 6-24x40 / 8-32x50 - AO Duplex

  • Einführung:
    Im Gegensatz zum BSA - Platinum 8-32x40 besitzen alle getesteten Zielfernrohre dieser Serie ein Duplex-Absehen. Weitere Unterschiede zum Platinum sind die rote Vergütung, die Gummiearmierungen an den Verstellringen und den Verstellturmkappen. Im Gegensatz zur MilDot Serie besitzen die Contender Zielfernrohre kein MilDot und keine Absehenbeleuchtung. Die Okularverstellung ist ähnlich der des BSA Platinum, besitzt also scharfe Kanten an der Okularlinse und ist schwierig dem Auge anzupassen. Das Sichtfeld ist aber im Gegensatz zum MilDot nicht von einem dicken schwarzen Rand umgeben.

    BSA Contender
    4-16x40 AO Duplex CT416X40TS 98,- EUR
    6-24x40 AO Duplex CT624X40TS 99,- EUR
    8-32x50 AO Duplex CT832X50TS 129,- EUR

    Technische Daten:
    Vergrößerung = 4X-16X bzw. 6x-24x oder 8x-32x,
    Objektivdurchmesser = 40mm bzw. 50mm,
    Tubusdurchmesser = 25,4mm,
    Absehen = Duplex,
    Klickverstellung = ca. 1/8 MOA, "Targettürmchen",
    Verstellbereich = ca. 55MOA,
    Länge = 385-410mm,
    Parallaxe = ab 10m bzw. 14m mit Objektivverstellung,
    günstigster bekannter Verkaufspreis in D = zwischen 98,- und 129,- EUR bei http://www.riflescope.de
    Garantie = 10 Jahre

    Lieferumfang:
    Zielfernrohr,
    Imbusschlüssel zum "Nullen" der Türme,
    Linsenputztuch,
    Sonnenblende,
    Linsenschutzkappen zum aufschrauben,
    Bedienungsanleitung,
    Garantiekarte.

    Beschreibung und Handhabung:
    Ungewöhnlich ist auch bei dieser Serie die gummiartige Oberflächenbeschichtung, die relativ kratzfest ist und das Zielfernrohr auch für Montageringe relativ griffig macht. Parallax- und Vergrößerungsverstellring sind sehr schwergängig, der Parallaxring beim kleinsten Testglas knackte bei der Verstellung. Die beweglichen Teile sind stark gefettet und es befand sich Fettreste an verschiedenen Stellen des Rohrkörpers. Die Gummiarmierungen sind unsauber angebracht, an einigen Stellen stehen die Ränder hoch. An den Verstellringen ist das Gummi verklebt, and den Turmkappen nur aufgesetzt. Sobald die Turmkappen abgeschraubt sind wirken die ZFs sehr billig, sonst aber für den Preis in Ordnung. Die goldene Farbe auf den Verstellringskalen ist teilweise verschmiert.

    Die Absehenverstellung:
    Die Targettürme sind fummelig zu bedienen und sitzen schief auf der Achse. Die Achse selbst zeigt bei etwas Druck Spiel im Gewinde. Die Klicks sind hör und fühlbar, allerdings ist die Klickverstellung ist in einer Richtung leichtgängig, in der anderen sehr schwergängig, was zusammen mit den unpräzisen und dicht beieinander liegenden Klicks die Bedienung erschwert. Hinzu kommt die enge Skala, deren Teilstriche nur schwer in Deckung mit dem Anzeiger zu bringensind und mit deren Hilfe man die Klicks auch nicht sauber abzählen kann. Die Umdrehungsskala ist wegen der immer schief sitzenden Türme nicht zu gebrauchen. Die Klickabstände sind ungefähr passend, wurden aber nicht genau ausgemessen, nach dem 4. Verzählen wurde die Messung abgebrochen. Ähnlich dem Platinum und den MilDots wiesen 2 2/3 Umdrehungen der Absehenverstellung keine Auswirkung auf die Position des Absehens auf.

    Die Optik:
    Die Linsen sind mit einer roten Vergütung versehen, die eher an eine verspiegelte Sonnenbrille als an eine gute Optik erinnert. Tatsächlich spiegelt sich das Auge in fast jeder Position im Okular und stört so das Zielbild. Auch bei den drei hier getesteten Gläsern wirkt das Zielbild unscharf und milchig, allerdings weniger stark als beim Platinum 8-32x40. Die Randunschärfe ist akzeptabel, das Zielbild wirkt unscharf und stumpf. Die Austrittspupille ist bei beiden Testgläsern erheblich viel leichter aufzufassen als beim getesteten Platinum, auch ist das Sichtfeld nicht ganz so klein wie beim Platinum.

    Das Absehen:
    Das Duplex wirkt etwas grob, das Zielbild ist etwas größer als beim Platinum.

    Die Parallaxe:
    ...stellt ab ca. 10m bzw. 14m scharf. Leider ist eine präzise Entfernungsmessung kaum möglich, da man selbst bei guten Lichtverhältnissen nie ein wirklich scharfes Bild sieht. Im Gegensatz zum Platinum verliert man das Ziel trotz schwergängiger Parallaxverstellung nicht so leicht aus dem Sichtfeld, da die Vergrößerung kleiner und das Sichtfeld, sowie die verwendbare Austrittspupille größer sind.

    Fazit:
    Empfehlenswert sind alle drei BSA Contender Zielfernrohre nicht. Durch den geringen Preis sind sie aber trotzdem attraktiv, solange man nur sehr geringe Ansprüche hat. Besser abgeschnitten als das 6-24x und das 8-32x, hat das 4-16x, da die optischen Mängel wegen der geringeren Vergrößerung nicht so stark ins Auge fallen. Im Gesammtvergleich aller getesteter BSA Zielfernrohre schneidet das kleinste Contender noch am besten ab, dicht gefolgt vom Contender 6-24x40 und dem MilDOt 4-16x40 und etwas dahinter auch das Contender 8-32x50. Das Platinum belegt den letzten Platz, obwohl es zumindest vom Preis her die Spitze der BSA Produktpalette darstellen soll. Erwähnenswert ist noch, dass BSA sich nicht sicher zu sein scheint wie die eigenen Zielfernrohre aussehen, die Bilder der ZFs auf der Homepage http://www.bsaoptics.com weichen von denen des Prospektes und dem Aussehen der Zielfernrohre ab, obwohl die Bestellnummern übereinstimmen.