Gamo PT-80

  • Gamo Modell PT-80

    Vorbild: Beretta 8000 Cougar
    Gewicht:460 g
    Länge:17,8 cm
    Höhe:13,8 cm
    Breite:3,5 cm
    Vo:125 m/s (Herstellerangabe)
    Kaliber:4,5 mm Diabolo
    Antrieb:12 g CO2-Kapsel
    Abzug:SA / DA
    Kapazität: 8 Schuss (Trommelmagazin)
    Ausstattung:Druckguß / Plastik
    gezogener Lauf
    Sicherungshebel (links)
    horizontal einstellbare Kimme
    Preis:DM 199,-



    Verpackung der PT80


    Nun liegt sie vor mir, die mit Spannung erwartete "Gamo PT-80". Es ist die Dritte im Bunde der mehrschüssigen "Gamo"-CO2-Freizeitwaffen, nach der "P-23" (SIG Sauer P 230) und der "Auto-45" (Glock 30). Nun sagt ja ein altes Sprichwort: "Aller guten Dinge sind drei", und in der Tat wirkt die "PT-80" auf mich irgendwie ausgereifter als die beiden Vorgängermodelle dieses Herstellers, die ebenfalls ‚scharfen' Waffen-Modellen nachempfunden sind.

    Der "Beretta Cougar"-Nachbau wartet mit einer ausgezeichneten Handlage auf, die nur etwas durch das geringe Gewicht beeinträchtigt wird.

    Die Visierung mit der horizontal verstellbaren Kimme (per mitgeliefertem Imbus-Schlüssel) ist ausreichend dimensioniert, und durch weisse Punkte aufgewertet, die das Zielen bei ungünstigen Lichtverhältnissen erleichtert.

    Der Sicherungshebel ist nur linksseitig funktionsfähig, auf der rechten Seite ist dieser lediglich eine Attrappe, wie auch alle anderen ‚Bedienteile' der Pistole.


    Wie bei den beiden Vorgängern, wird auch bei diesem Modell das Laufgehäuse zum Laden nach oben geschwenkt. Bei der "PT-80" geschieht dies sogar federbelastet. Dazu werden die beidseitig angebrachten Schieber nach vorne in Richtung Mündung geschoben.


    Nun fällt der Blick auf die wichtigste Änderung gegenüber den Vorgänger-Modellen. Hier kommen die, bei anderen Herstellern längst bewährten, 8-schüssigen Trommelmagazine zum Einsatz. Drei Stück liegen der Pistole bei. Leider sind sie aus Kunststoff gefertigt und nicht aus Metall, wie bei den bekannten "UMAREX"-Modellen. "Crosman" lässt grüssen. Die Rotations-Arretierung der Trommel verhindert das falsche Einlegen der Magazine. Die Transportrastung ist in Richtung Mündung ausgerichtet. Beim Betätigen des Abzuges schwenkt die Transportmechanik nach links und der ‚Mitnehmer' greift in die Rastung der Trommel, sodass diese soweit gedreht wird, dass die nächste Trommelbohrung bündig mit dem Lauf abschliesst und die Trommel einrastet.

    Zum Einlegen der CO2-Kapsel wird die linke Griffschale abgehoben. Angestochen wird die Kartusche durch das Andrehen der altbekannten Feststellschraube, die aus optischen Gründen unten im Griffstück etwas versteckt eingelassen ist. Bei der Anstechmechanik fehlen also noch die innovativen Ideen à la UMAREX. Die Griffschalen selber sind aus stabilem und elastischem Kunststoff gefertigt und sitzen fest und bündig.

    Der SA/DA–Abzug ist aus meiner Sicht das schwächste Element dieser sehr gut gelungenen Waffe. Der Abzugsweg im DA-Modus ist zu lang und der Abzugswiderstand zu hoch, bei ansonsten recht sauberer Characteristik. Erstaunlich wird es dann beim Schiessen mit vorgespanntem Hahn. Der Abzugsweg ist zwar verkürzt, der Abzugswiderstand verringert sich aber nicht. Subjektiv würde ich sogar behaupten, dass er leicht erhöht ist gegenüber dem DA-Modus, bei jetzt sogar etwas kratziger Charakteristik. Also liegt der Vorteil klar beim DA-Schiessen. Die Vorgängermodelle "P-23" und "Auto-45" besitzen ohnehin DA-Only-Abzüge. Negativ fiel mir auch die etwas scharfkantige Beschaffenheit des Abzughebels auf. Nach einigen Schussserien hinterlässt das am Zeigefinger unangenehme Spuren.

    Der Gamo-spezifische, metallisch nachklingende Ton beim Schiessen fehlt auch bei der PT-80 nicht.

    Bei dem getesteten Exemplar ist die Trefferlage wesentlich zu hoch, sodass beim Zielen sehr stark nach unten korrigiert werden muss, weil die Kimme ja leider nicht höhenverstellbar ist. Die Löcher in den verwendeten LP-Zielscheiben waren alle nicht sauber rundgestanzt, sondern stark ausgefranst, was auf unsauberes Auftreffen der Diabolos sowie geringe Geschossenergie hindeutet. Schussdistanz war 7 m.
    Auf diese Entfernung liessen sich die Treffer alle innerhalb des schwarzen Bereiches ("7-10") einer handelsüblichen LP-Scheibe plazieren (aufgelegt geschossen). Das, wie bereits erwähnt, mäßige Abzugsverhalten der Pistole ist dem Trefferbild nicht besonders zuträglich. Ebenso ist die Ausnutzung der CO2-Kapselfüllmenge sicherlich verbesserungswürdig, war doch nach 55 bis 65 Schuss die Kohlendioxidmenge erschöpft. Hier kann man nicht gerade von einem Spitzenwert sprechen.

    Fazit: Für DM 199,- erhält der Käufer eine formschöne und gelungene CO2-Pistole, die dem realen Vorbild optisch sehr authentisch nachempfunden ist. Besonders die Verwendung der Trommelmagazine wertet die "Gamo-Beretta" erheblich auf. Das gute Preis-/Leistungsverhältnis macht diese Waffe zu einem sehr empfehlenswerten Einsteiger-Modell, und verweist ihre preislich günstigeren Schwestern "P-23" und "Auto-45" hinter sich auf die Plätze. Dies nicht zuletzt durch die Tatsache, dass diese bei Verwendung von Diabolos nur einschüssig sind, und sich für schnelle Schussfolgen mit BleiBBs bescheiden müssen.

    gunimo

    März 2001


    Ich konnte die "PT-80" vor der offiziellen Markteinführung durch "Gamo" beziehen und testen.

    Vielen Dank an meinen Freund "Mikel" für den guten Tip.

    Händleradresse:
    Jens Arnold
    Chemnitzer Str. 9
    04643 Geithain
    Tel.: 0172 / 3525190 (Mobil)
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    Einmal editiert, zuletzt von Paramags (15. Dezember 2002 um 15:18)