Sharky’s Shark Gun Stock
Hallo Freunde ausgefallener Schäfte. Nach meinem „ Pimp my Diana 25 „ Projekt, habe ich mich jetzt an einer Slavia 630 versucht oder vergangen. Preisverdächtig ist das Schaftdesign dieser Waffe ja nun auch nicht gerade – also mal sehen, ob ich das etwas ändern kann.
Hier mal das gute Stück im Ausgangszustand.
Einige fragen sich bestimmt: Wie kommt der auf die Idee, seinen Usernamen in einen Schaft umzusetzen? Frag ich mich auch. Keine Ahnung womit „Mutti“ immer das Essen würzt. Es sollte also ein Schaft in der Form eines Hai’s werden, mit ein paar Verzierungen und irgendwelchen Einlegearbeiten.
Was passt dazu besser als das ganze im Stil des neuseeländischen Maori-Woodcarving auszuführen. Ich werde zwar nie diese wunderschönen Schnitzarbeiten, die mich schon lange faszinieren, exakt kopieren können – aber ich hab es versucht.
Also los geht’s. Erst mal den alten, hässlichen Buchenschaft mit Abbeizgel eingeschmiert, in Frischhaltefolie eingewickelt und über Nacht liegen gelassen. ( durch die Folie können die Lösungsmittel der Beize nicht verfliegen und wirken länger ) Der meiste Lack klebt beim Entfernen der Folie schon an dieser und der Rest lässt sich einfach abschaben.
Danach unter fließendem Wasser mit einer harten Bürste den letzten Schmadder runter waschen, trocknen lassen, einmal überschleifen und man hat das blanke Holz vor sich.
Als nächstes habe ich die Konturen des Hai’s mittels eines Schablone auf den Schaft übertragen und dabei festgestellt, das der Übergang vom Körper zur Schwanzflosse, arg dünn wird.
Also erst mal eine 7mm Bohrung mittig durch den halben Kolben gesetzt, welche später einen eingeklebten Gewindebolzen aufnimmt. Dieser Bolzen stabilisiert zum einen den Schwanz Engpass und fixiert auch den stilisierten Haizahn ( ja das soll einen darstellen ) hinter der Schwanzflosse, den man auch Schaftkappe nennen kann. Diese Schaftkappe ist nur der Optik geschuldet und hat keinerlei Verstellmöglichkeiten. Davon habe ich leider kein Bild.
Kommen wir zum Groben. Schaft in meine Dekupiersäge gepackt, den Hai ausgesägt und mit Elektro Feile und 100er Sandpapier in Form gebracht.
Leider ergaben die Abfallstücke keine Rückenflosse, welche auch noch eine Wangenauflage haben sollte - für das Schießen mit ZF. Also musste ich diese aus einem separaten Stück Buche anfertigen.
Diese Schaftbacke habe ich mobil befestigt, mittels einer Rampamuffe im Schaft und dazugehöriger Schraube in der Backe. Zusätzlich noch ein Stift, der das Verdrehen der Backe verhindert. Somit kann ich die Schaftbackenrückenflosse jederzeit demontieren und auch mit offener Visierung schießen.
Und nun zu den etwas aufwändigeren Arbeiten. Fräsungen für die Perlmutt, - Abalone Muschel – und Korallen Teilchen, welche eingearbeitet werden, gesetzt und den Schaft bis 320er Körnung fein geschliffen.
Dann die einzelnen Fräsmuster auf den Schaft übertragen und diese mittels Dremel und Proxxon in ca. 1 wöchiger Arbeit eingefräst.
Die farbliche Gestaltung sollte natürlich auch im Stil der von den Maori verwendeten Hölzer sein. Dazu habe ich Beize in den Farben Orange und Mahagoni dunkel gemischt, bis ich den ungefähren Farbton erzielte.
Vor dem Beizen wurde der Schaft 3 x gewässert und geschliffen um feinste Holzfasern zu entfernen. Danach Beize aufgetragen und das ganze einen Tag trocknen lassen.
Den Schaft habe ich dann mit einer harten Bürste bearbeitet, um oberflächlich getrocknete Beize zu entfernen, welche sonst beim späteren Ölen verschmieren würde. Um einen „Antik“ oder besser Gebrauchtlook zu erzeugen habe ich den Schaft dann noch mit 00er Stahlwolle leicht poliert – mal mehr, mal weniger.
Die Perlmuttstücken in Maul und Zahnkappe hatte ich schon vor dem Beizen eingeklebt, die Abalone- und Korallenstücke folgten nach dem Beizen.
Den soweit fertigen Schaft habe ich mit Tru Oil zwei mal geölt, wobei ich beim ersten Mal das Öl leicht erwärmt habe, da es ja ziemlich dickflüssig ist.
Und hier nun das Ergebnis:
Mein „SLAVIA SHARK GUN“
In der Hoffnung, das ich mit diesem Bericht einige Anregungen und Erfahrungen weiter geben konnte und es dem ein oder anderen gefällt, verbleibe ich bis zum nächsten Projekt,
mit freundlichen Grüßen Achim / sharky