Da ich eben ein kleines review zum infinity edge geschrieben habe,kommt hier noch eins über den chaser 3. Den hab ich vorher gut 1 jahr lang ausgiebig geschossen.
Kommen wir erstmal zu den dingen die mir gefallen,später dann das negative und entsprechende tipps zum abstellen der kritikpunkte. Zubehör gab es bei mir nicht,ich wollte nur den blanken bogen und habe zubehör extra gekauft.
Zuerst einmal ist der bogen wirklich günstig in der anschaffung und ich steh auf das batman mäßige design :^) . Hab ihn extrem viel geschossen,bin oft ruppig mit umgegangen,und es ist nie was kaputt gegangen. Die auszugscharakteristik ist sehr angenehm. Besser als zb bei meinem neuen teuren bowtech oder dem alten chaser 2,den ich auch mal schonmal kurz hatte. Der auszug lässt sich einfach über die cam module von 26-30 einstellen. Die module sitzen sehr gut und fest. in einem anderen review hier hab ich was von schlechten ausgenudelten cam schrauben gelesen. Das kann ich in meinem fall nicht bestätigen. Hatte 2 stück von den chasern 3,bei beiden absolut keine probleme damit. Trotzdem ich die module anfangs oft verstellt,und die schrauben wieder mächtig angezogen habe. Zuggewicht lässt sich mittels wurfarmschrauben von 50-70 lbs einstellen. Die kabelabweiserstange ist gerade verlaufend. Die gebogenen von anderen günstigen modellen verrutschen gerne mal,das nervt ziemlich.
Kommen wir zu den kritikpunkten die ich gefunden habe. Einige im web beschweren sich zb über ein zu kleines bogenfenster. Stimmt....das ist mir auch aufgefallen,ich weiß aber woran es liegt. Die wurfarme haben fertigungsbedingt ein wenig spiel in den taschen. Wenn man genau von hinten auf den bogen schaut,sieht man dass durch das spiel der wurfarme,sich diese nach rechts ziehen. Das kommt,weil die sehnen und cams durch die kabelabweiserstange nach rechts gezogen werden. Dadurch wandert die hauptsehne logischerweise auch nach rechts ab. Das bogenfenster wird somit recht klein und die pfeilauflage wandert bei richtiger einstellung,sehr nahe bzw zu nahe,an den bogen. Den fertigungsbedingten mangel hatten beide chaser 3 von mir. Lässt sich aber gut beheben. Man kann zb die enden der arme in schrumpfschlauch legen,oder ein 1 mm dickes blech links neben die arme,in die wurfarmtaschen stecken. Schon ziehen sich die arme nicht mehr so nach rechts,und die auflage lässt sich vernünftig einstellen. So viel platz wie auf dem pic unten sollte gegeben sein (mitte pfeilauflage-bis rechts zur bogenwand). Die originale kabelabweiserstange schien mir etwas nach links zu biegen. Die federn der pfeile kamen sehr nahe an die cam sehnen. Hab die stange gegen eine aus massivem edelstahl getausch. Die biegt jetzt keinen mm mehr.
Ein weiterer minuspunkt war die originale dacron sehne. Fast alle 3 monate konnte ich mir ne neue holen,weil die stelle an den blanken öhren,durchgeschliffen war. Hab mir einen satz aus dyneema selber hergestellt. Das material ist reissfester,schneller und auch noch haltbarer.
Als letzten kritikpunkt habe ich gemerkt,das die plaste abstandsringe neben den cams sich mit der zeit abtragen. Man bekommt ein wenig spiel bzw luft rein,siehe roter kreis im pic. Das kann man aber mit ner unterlegscheibe unter dem springring wieder nach wunsch ausmerzen. Es wurde hier in nem anderen review bemängelt,das der pfeil zu tief liegt bzw auf dem center aufliegt,wenn man ihn mittig der sehne einnockt. Das ist bei meinem neuen bowtech aber genauso,der pfeil würde dann auch auf der bogenmitte aufliegen. Ich glaube daher nicht,dass dies unbedingt ein mangel ist. Zumal der ablassfinger bei mir die sehnenmitte bestimmt,nicht der pfeil. Der pfeil liegt bei mir daher eh immer etwas über der sehnenmitte.
nochmal kurz die + und - punkte auf einen blick
+ schönes design,günstig in der anschaffung,recht robust gebaut,schöne auszugscharakteristik,ausreichender verstellbereich
- fertigungsbedinges spiel in einigen komponenten,man muss also selber ein wenig nachbessern-einstellen. die original sehne ist nicht das dolle. finish und leistung kommen nicht ganz an ein teures markenmodel ran. er ist kein wahres leichtgewicht.
Als fazit finde ich,dass der bogen (wenn gut eingestellt) immer noch wesentlich genauer schießt,als jeder anfänger überhaupt in der lage ist,das auszureizen. Bis man als anfänger an die performance grenzen des bogens stößt,vergehen erstmal einige tausend schuß,und viele stunden. Dann kann man sich immer noch entscheiden,ob der ständige bogensport im verein was für einen ist,oder ob es beim 30m gartenschießen auf dosen und ballons bleibt. Ich wusste anfangs noch nicht,wohin die reise geht,hab lieber erstmal was günstiges genommen.
Fürs ballon und dosen schießen auf 30-40m im garten,ist er definitiv gut genug. Da kann man den durchaus weiterempfehlen. Fürs vereinsmäßige 3d schießen über 40m...hmmm da würde ich wiederrum einen teuren markenbogen empfehlen. Training macht aber auch sehr viel aus. Hab ein paar leute mit 1000 euro carbon bögen bei uns gesehen,die wesentlich schlechter waren als ich. Das finde ich dann totale geldverschwendung. Nen billiger bogen hätte es bei denen auch erstmal getan.
Ist zwar nen mega text geworden jetzt,aber für jemanden der sich interessiert,oder selbiges model besitzt....sind auch viele infos dabei :^)