Eickhorn KM2000 (überarbeitete Version - Böhler N695)

  • Hallo,

    in diesem Review ein kleiner Überblick zum Kampfmesser der deutschen Streitkräfte, dem KM2000, aus der Eickhorn Schmiede in Solingen.



    Das KM2000 ist schon einige Jahre am Markt (laut Wikipedia seit 2003) und hat bereits einige Detailveränderungen durchgemacht. Diese betreffen die Stahlqualität sowie die Form der Tanto - Klingenspitze.

    Momentan kann man noch beide Versionen dieses Messers kaufen. Das (hier vorgestellte) KM2000 und das ("alte") KM2000-BW (siehe anderes Review hier). Ob die deutschen Streitkräfte weiterhin mit der ursprünglichen Version beliefert werden oder auch dieses überarbeitete Modell hier bekommen entzieht sich meiner Kenntniss. Da schreibt auch jeder was anderes von daher kann ich nur sagen, dass ich es nicht weiß. Preislich liegen beide eigentlich gleichauf je nach Händler und variieren von 90,-€ rum was ich als günstigstes ausmachen konnte bis 130,-€ in etwa.



    Technische Daten Eickhorn KM2000:
    - Böhler N695 Stahl (HRC 57)
    - Gesamtlänge: 30.2 cm
    - Klingenlänge: 17.2 cm
    - Klingenstärke: 5 mm
    - Gewicht: 330 g
    - Klinge läuft als Massiv-Erl durch den gesamten Griff mit Glasbrecher am Griffende
    - neu entwickelte Tantospitze verbessert die strukturelle Belastbarkeit der Klinge
    - mittels Kalgard-Beschichtung geschwärzte Klinge
    - Griff aus glasfaserverstärktem Kunststoff
    - Kunststoffscheide mit Gurtband passend für U.S.-M.O.L.L.E.- und IDZ-Tragesysteme
    - Diamant-Nachschärfplatte auf Kunststoffscheide



    Das KM2000-BW unterscheidet sich hierbei in der Stahlsorte mit nämlich "nur" 440A sowie in der Tantoform der Klingenspitze. Auch die Maße variieren geringfügig zwischen den beiden Varianten. Bei der aktuellen Version befindet sich eine Seriennummer auf dem Messer. Somit kann man beide Versionen eigentlich ganz gut auseinanderhalten. Begonnen wurde mit "A 0001". Das hier vorgestellte Messer ist schon aus der "E" Serie.

    Geliefert wurde das Messer in einem schlichten Pappkarton zusammen mit einem Pflegetuch. Seriennummer handschriftlich auf dem Etikett. Die Klinge war gut konserviert / eingeölt und die Verarbeitung soweit tadellos ohne irgendwelche Herstellungsrückstände. Keinerlei Macken oder ähnliches.

    Allerdings bleibt das leider nicht lange so denn wenn man das Messer einige male in die Scheide gesteckt und wieder herausgezogen hat gibt es schon die ersten Abnutzungen an der Kalgard Beschichtung. Dies ist bedingt durch den in der Scheide für den sicheren halt des Messers verantwortlichen Federstahl. Jener Federstahl besitzt zwar eine dünne Moosgummi ähnliche Oberfläche, jedoch ist diese im Prinzip gleich weggescheuert. Wenn das Messer bei Eickhorn reingesteckt wird und der Kunde zieht es das erste mal heraus dann hat man noch ein Top Messer. Bei jedem weiteren rein-raus beginnt schon ein gewisser Verschleiss.

    Ohne diese Feder hält das Messer von selbst nicht in der Scheide. Steckt man es hinein und schliesst die Schlaufe um den Griff mittels Druckknopf, dann sitzt es fest und kann keinesfalls herausfallen. Jedoch würde ich mich auf diesen einen Druckknopf nicht verlassen wollen. Hier würde dann wohl auch Verletzungsgefahr drohen wenn es unkontrolliert herauspurzelt falls sich der Knopf mal öffnet. Ich habe die Feder weggelassen da diese nur so zum anschauen nicht notwendig ist. Für ein Messer das benutzt werden soll sind diese Abnutzungen am Ende mehr oder weniger dann wohl auch egal - wenn auch ärgerlich da die Kalgard Beschichtung ja auch Lichtreflektionen verhindern soll.

    Schärfe war ok aber mehr auch nicht (kein Vergleich zu den wirklich von Haus aus sauscharfen PRT Messern). Der Wellenschliff war sehr scharf jedoch der Rest naja. Habe ich mit Lansky nacharbeiten müssen. Papier schneiden ging jedenfalls vorher nicht wirklich. Für grobe Buscharbeit oder im Infanterie-Nahkampf wird es sicher in Ordnung sein. Die Diamantplatte ist auch ganz nett auf die schnelle im Einsatz oder so aber ansonsten wohl eher von abzuraten und was richtiges nehmen ;)

    Einziger kleiner "Makel" ist bei meinem Modell, dass bei der Tantospitze dieser obere Schliff auf dem Klingenrücken nicht 100% beidseitig exakt endet. Vielleicht knappe 5mm unterschiedlich gearbeitet.

    Ansonsten ein wirklich sehr gutes, top verarbeitetes Messer. Ich habe es im unteren von mir genannten Preisbereich bekommen und das geht voll in Ordnung dafür.

    DIE_HARD für CO2Air.de 04/2012

    Anbei noch zwei interessante Videos zur Herstellung bei Eickhorn.
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