Anschütz mod.335 Restauration

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 3.875 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Dezember 2010 um 21:33) ist von C_O_2.

  • Hallo zusammen,

    ich wende mich heute an all die Bastler unter euch die sich event auch mit neuer Brünierung usw auskennen.
    Habe heute ein altes Anschütz geschenkt bekommen.
    Allerdings in einem sehr sehr schlechten zustand wie auch auf den Fotos zu sehen.
    Der Lauf wurde abgeschnitten und die Brünierung abgeschliffen.
    Das aber nicht überall sondern nur zum Teil.
    Der Holzschaft ist auch ziemlich zerkratzt und abgenutzt.
    Das gewehr habe ich zerlegt bekommen aber die kleinteile wie Kimme etz sind alle komplett.
    Nun hätte ich gerne eure meinung dazu lohnt es sich da nochmal zeit und Arbeit reinzustecken?
    Wie verhält es sich mit neuer Brünierung und wo bekomme ich diese am besten her?
    Wenn mir dabei jemand helfen könnte wäre ich sehr Dankbar.


    Gruß Andy

  • da der Lauf unfachmännisch gekürzt wurde ...tendiert der Sammlerwert gegen Null ,also wäre dein Vorhaben für mich vergebene Liebesmüh.

    aber wenn du Spaß und Zeit am Basteln hast kannst du es gern versuchen. ;)

  • Hm, Stahlteile komplett polieren, um die Sandpapierkratzer zu entfernen, neuen Lauf besorgen, Clever-Schnellbrünierung drüber...
    Ist in wenigen Stunden zu machen..
    Die Brünierung kost nicht die Welt (so 20,-), Lauf könnte schwieriger werden, Polieren geht mit Stahlwolle- hochglanz mit Autopolitur.
    Kommt drauf an was dir das Schmuckstück wert ist!

    Einigkeit und Recht auf Freibier!
    !!!POFF!!! :thumbsup: :thumbup: 8o

    Einmal editiert, zuletzt von Baller-Bub (29. November 2010 um 10:34)

  • Auf was willst Du denn da Anspielen?
    Ich habe das Gewehr so am heutigen Tage bekommen, und habe ganz klare fragen gestellt.
    Und etwas was mich mit dem Gesetz in Konflikt bringen könnte habe und hatte ich nie vor!
    Merk Dir das bitte!


    Saalach

    Prolegal Mitglied 15068 

    Unser Youtube-Channel:

    >Outdoor Bavaria<

    2 Mal editiert, zuletzt von Saalach (28. November 2010 um 23:01)

  • Grüas di,
    a Anschütz a dra fünf a dreissgr loant si oalleweil imma!

    Die 335 ist ein erstklassiges Luftgewehr, was sich hinter einer Diana 35 ooder HW 35 keinesfalls zu verstecken braucht.

    Die Explosivzeichnung hast Du schon, auseinander gebaut hast Du sie auch, dös kriagst scho hi! :new11:

    Anschütz müßte noch komplette Läufe haben, ansonsten Lothar Walther.

    Gruß, Alex!

    P.S.:
    Und laß Dir dein Hobby nicht verdrießen, von irgendwelchen Petern, kleinen, Miesen!
    (Manche sind halt päpstlicher als der Papst!)

  • Hey Andy, Schnellbrünierung gibts bei den klassischen Onlineshops (SWS, Teutenberg, KotZe, Frank&Monika, usw usf)
    Und mal ganz abwegig: Büma oder dein freundlicher Luftgeschützdealer! :thumbsup:

    Einigkeit und Recht auf Freibier!
    !!!POFF!!! :thumbsup: :thumbup: 8o

  • Moin Andy!
    Eigentlich "nur", das die Oberfläche absolut sauber und vor allem fettfrei sein muss! :!:
    Der Rest steht auf der Flasche. Solange du das Zeug deckend aufträgst gibts auch keine Flecken.
    Die Schichtdicke, etwa ein Micrometer erreicht man reineweg durch Einwirkzeit. :)

    Einigkeit und Recht auf Freibier!
    !!!POFF!!! :thumbsup: :thumbup: 8o

  • Guten Morgen:-)

    Na das ist doch schon mal ne Antwort:-)
    hab das noch nie gemacht aber werde mich mal darin proben,
    Kannst du mir event sagen was ich am besten für einen Lack für den Schaft nehme?


    Gruß Andy

  • Hm, unser Bastel-Opi Iwan sagt meist Zapon-Lack (ohne Rücksprache, hab ich nur mehrfach gelesen), aber, je nachdem wie sich das Holz abgeschliffen so macht,
    könnte man´s auch Ölen. Dazu wäre wohl Leinölfirnis geeignet. Ansprechpartner zur beschaffung wären wohl das Obi-Hörnchen und Company. 8o :thumbup:

    Einigkeit und Recht auf Freibier!
    !!!POFF!!! :thumbsup: :thumbup: 8o

  • Jo, Andy, wenn du den Schaft lackieren willst ( was ich auch bevorzuge ) dann richtet sich das auch nach dem jetzigem Zustand des Holzes
    . . Ist er völlig blank geschliffen, nimmse erst ne Lasur deiner Wahl, farblos bis dunkel- gibbet alles.
    Und dann -für Holz--Bootslack (auch Jachtlack bezeichnet ) nehm ich dann selbigen..
    Aufspritzen bevorzugt, geht aber auch mit ner Rolle. Zum brünnieren schreib ich dir heut abend ne PN. Br.- Mittel kannst aber schon kaufen die unterschiedlichen Sorten sind eh ne Gaubensfrage
    Gruß
    iwan
    p.s.-
    Hab meinen Schaft heute zum Folieren gebracht.
    Dekor: Kaukasischer Nußbaum, Wurzelholz.
    Ist zwar nich echt, sieht aber so aus ( Viele Damen mogeln ja auch )

  • Zitat

    und gibts etwas das Ich beachten muss wenn Ich das selbst Brüniere?


    Wie man erfolgreich mit einem sog. Kalt-Brüniermittel arbeiten kann, habe ich hier geschildert:
    Brünierung leicht gemacht

    Schade jedoch, dass Du die alte Brünierung einfach grob abgeschliffen hast. Denn so ist die Oberfläche für eine Brünierung unbrauchbar. Sie muss poliert werden. Bleiben nach der Politur Rostnarben sichtbar, so bietet sich ein strahlen der Metallteile an. Dann erhält man eine gleichmäßig matte Oberfläche und das hilft kleine Rostschäden zu kaschieren.
    Aber merke: Eine Brünierung ist nicht auftragend oder gar deckend. Jeder noch so kleine Makel in der Metalloberfläche bleibt auch nach dem Brüniervorgang sichtbar.
    Ich habe mit meiner oben beschriebenen Methode ganze Gewehre neu brüniert. Das klappte so gut, dass mein Büma gestaunt hat. Jedoch ist die Vorarbeit absulut entscheidend. Man kommt ohne maschinelle Poliermaschine nicht aus. Ein preiswerter Weg ist das Polierset vom Motorradzubehörhandel Louis. Es kostet rund 20 €. Darin enthalten ist neben Schutzbrille und Aufspanndorn, eine grobe und zwei feine Stoffpolierscheiben und zwei Wachsstangen unterschiedlicher Körnung. Alles was man braucht ist eine Bohrmaschine. Es ist einfacher zu arbeiten, wenn die Bohrmaschine eingespannt ist (Ständerbohrmaschine!) und das Werkstück geführt wird, als umgekehrt.
    So ein Lauf ist in 30 Min spiegelblank poliert. Allenfalls Kanten von Aufsätzen (z.B. aufgelötete Kornsockel, Kimmen usw.) muss man evtl. von Hand nacharbeiten.
    Das Polierset reicht für Duzende Gewehre. Man kann damit auch (vorsichtig) Kunststoffe polieren (Helmvisiere!). Man quält sich damit nicht und der Poliervorgang verliert seinen Schrecken, was vorher Stunden und wunde Finger bedeutet hat. Daher würde ich ohne dieses Hilfmittel gar nicht anfangen. Man kann einfach die alte Brünierung weg polieren. Da muss man nichts schleifen. Das geht in Sekunden.

    Zum Holz:
    Es kommt darauf an in welchem Zustand der Schaft ist und ob er ein Öl- oder Lackschaft ist. Letzteren kann man nur dann zum Ölschaft machen, wenn man den Lack rückstandslos runter bekommt.
    Ich bevorzuge immer den Ölschaft, weil das eine Reihe von Vorteilen und an sich nur einen Nachteil hat. Letzteres bezieht sich auf die Dauer. Einen Ölschaft herzustellen braucht Wochen.
    Ansonsten kann man nicht viel falsch machen.
    Dellen und leichte Beulen mit feuchtem Baumwoll- oder Leinentuch und Bügeleisen herausziehen
    Schaft penibel fein schleifen
    Zum Schluss mit Essigwasser behandeln, damit sich die Fasern hoch stellen. Dann nochmals leicht anschleifen. Vorgang wiederholen.
    Dann mit Leinölfirnis (Baumarkt) und Baumwolltuch satt einölen
    Schaft auf geeigneter Unterlage senkrecht warm abstellen
    Überschüssiges Öl nach ein paar Stunden abwischen
    24 h trocknen lassen und Ölen wiederholen
    Zwischendurch mit stabilem Leinentuch (alte Geschirrhandtücher) feste polieren
    Ölen wiederholen.... bis man zufrieden ist

    Der Vorteil gegenüber Lack ist: Auch der Laie kann damit gute Oberflächen herstellen. Staubfreies Arbeiten nicht nötig. Bei Lack ist mit privaten Mitteln eine staubeinschlussfreie Lackierung kaum möglich.
    Nachträgliche Ausbesserungen kann man bei einem Ölschaft so gut wie unsichtbar machen.
    Ein gut geölter Schaft ist wasserfest.
    Alle paar Jahre dünn nachölen

    ACHTUNG: Der benutze Lappen neigt zur Selbstentzündung. Lappen entweder wässern oder vorläufig in einer dicht schließenden Metalldose aufgewahren. Ist die Arbeit fertig, pitschnass wässern und in den Hausmüll.
    Leinöl ist ein Naturprodukt aus ausgepressten Leinsamen und ungiftig. Firniss ist mit anderen Stoffen verdünnt und trocknet schneller als reines Leinöl.
    Jedes teure käufliche Schaftöl ist aus Leinöl und wird mit Duft- und Farbstoffen versetzt. Normale Leinölfirnis aus dem Baumarkt kostet um die 3 - 4 € pro 1/2 Liter in der Blechdose.

  • @ Floppyk

    Vielen lieben Dank für deinen umfangreichen Post! :huldige:

    Aber zu deiner aussage: Zitat,Schade jedoch, dass Du die alte Brünierung einfach grob abgeschliffen
    hast........

    Muss ich dir sagen das ich das ja nicht gewesen bin der das gute Stück so verschandelt hat.
    Ich habe das Gewehr gestern so geschenkt bekommen, komplett zerlegt aber vollständig.
    Selber habe ich an dem Anschütz noch gar nichts gemacht ausser die Bilder gestern.

    Ich muss mir da event nach Weihnachten mal einen Tag dazu zeit nehmen um mich mit dem Gewehr zu beschäftigen, sprich es zu Restaurieren.
    Vorher werde ich nicht dazu kommen.

    Gruß Andy


    ...und ps: Danke nochmal für deinen sehr umfangreichen Post :!: ^^

  • Muss ich dir sagen das ich das ja nicht gewesen bin der das gute Stück so verschandelt hat.


    Wie auch immer - nun ist das Polieren aufwändiger als vorher mit brünierter und vielleicht mit ein paar Rostpickeln versehne Oberfläche.
    Es wäre ein Versuch, ob Du nun zu 800 - 1000'er Nassschleifpapier (ist meist schwarz) nimmst und dann mit der Schwabbelscheibe polierst.

    Für alle Anderen, die mal ähnliches vorhaben: Nicht um eine vorhandene Brünierung kümmern. Einfach versuchen eine Rost- und Mackenfreie Oberfläche zu bekommen. Ausschließliches Schmirgeln einer Metalloberfläche reicht nicht. Man bekommt das auf keinen Fall gleichmäßig hin. Das bleibt auch nach einer Brünierung im vollem (Schad-)Umfang sichtbar. Mit dem Polieren oder Strahlen der Oberfläche verschwindet auch die Altbrunierung. Es schadet nichts, wenn diese in den Ritzen verbleibt. Lediglich Rost darf keiner drin sein.
    Danach aber gründlich mit Bremsreiniger entfetten und die Polierwachsreste gründlich abwaschen.

    PS: Kannst ja ein "Danke" unter meinem Beitrag setzen :)

  • Ich glaube , es ist besser , wenn ich meine Ratschläge zu technischen Problemen einstelle. es macht mir namlich keinen Spaß. nach jedem 3. Posting zur Sache mit viieeel Fachwissen übertönt zu werden .
    Welche Absicht dahinter steht, ist mir zwar nicht klar, aber dafür auch egal.
    Wenn diese Art 2,3 Mal vorkommt ,habe ich damit kein Problem.
    Aber mich ständig und zunehmend als Fachtrottel indirekt hinstellen zu lassen, gefällt mir wenig. Aber bitte, ich brauch kein Rampenlicht.

  • Häh? Ich habe zu Deinem Beitrag kein Bezug genommen, lieber Iwan. Ich habe lediglich meine Erfahrungen geschildert, die bislang funktioniert haben und im privaten Maßstab ausführbar und bezahlbar sind.
    Wer Zugriff auf ein Tauchbad hat, wird einfacher und noch bessere Ergebnisse erzielen. Wer gut und staubfrai lackieren kann, wird auch gute Lackoberflächen hinbekommen. Das ist mit bislang noch nicht gelungen.