Erfahrungsbericht Tenpoint GT-Flex

  • Erfahrungsbericht

    AB Tenpoint GT Flex – Modell 2008

    Tenpoint hat bei 3-D Schützen einen guten Ruf.
    Für Recurve-Fans ist die Auswahl bei Tenpoint jedoch mager. Neben der GT-Curve eben die GT Flex. Das Besondere an der GT-Flex ist die verstellbare Auszugslänge, mit der man 90 lbs, 120 oder 180 lbs einstellen kann.
    Die GT-Flex wirkt zierlich und nicht so robust wie z.B. eine Excalibur. Wenn man mit dem Gerät sorgfältig umgeht, gibt es es aber keine Probleme. Der vorgespannte Wurfarmblock wird jeweils mit vier Schrauben in der gewünschten Position festgeschraubt. Das Montieren und Zerlegen geht zwar nicht rasend schnell, vor allem, weil man sorgfältig darauf achten sollte, die Schrauben nicht zu verkanten, aber es ist noch erträglich. Da ich das Paket mit Zielfernrohr, eingebauter Spannhilfe und Anbauköcher sowie ein paar Bolzen erstanden habe, ist für den Anfang alles vorhanden, was man braucht. Das ZF von Tenpoint ist zwar brauchbar, jedoch nicht ideal. Die Amis haben das Gerät für die Jagd ausgelegt, die drei Linien entsprechen bei 180 lbs so ziemlich genau den Entfernungen von 20, 30, und 40 yards, sofern man das ZF einmal justiert hat. Das Absehen ist sehr fein, die Optik mit 3-fach Vergrößerung seht gut, ohne Verzerrungen oder Unschärfen im Randbereich.

    Die eingebaute Spannhilfe ist sehr praktisch, wenn man sich erst einmal an sie gewöhnt hat.
    Der Abzug ist relativ leicht und fällt angenehm auf. Ermöglicht exakte Schüsse mit geringem Streukreis. Die Sehne schwebt ein paar Millimeter über der Schiene, was offensichtlich die Mittenwicklung der Sehne schont. Der Verschleiß ist außergewöhnlich gering, dafür ist die AB nicht gerade leise. Für das Schießen auf Scheiben ist die 120 lbs Einstellung ideal. Die GT-Flex hat hier noch genug Power, um problemlos die 70 m zu treffen. Mit den 120 lbs kann man die AB auch noch locker mit der Hand spannen. Mit 180 lbs wird der Bolzen in den Strohscheiben regelrecht versenkt, was den Vanes aber gar nicht gut tut. Zum Üben sind die 120 lbs ideal. Die 90 lbs Einstellung macht hingegen keinen Spaß. Mit 180 lbs hat die GT-Flex genug Powerreserven, aber der Prellschlag ist hier auch deutlich stärker.

    Ein paar negative Erfahrungen gibt’s natürlich auch, und die will ich nicht verschweigen:
    Dass sich bei häufigen Gebrauch die Schrauben lockern, ist ja normal. Nachziehen ist normalerweise kein Problem. Nur wenn sich, wie bei mir der Fall, die Schiene vom Schaft lockert, ist das ärgerlich. Ich habe die AB fast komplett zerlegen müssen, um an die entsprechenden Schrauben ran zu kommen, nur um das gleiche Problem ein paar Wochen später wieder zu haben.
    Diesmal die Schrauben mit Kleber gesichert, seit dem ist Ruhe.
    Ach ja, der Pfeilniederhalter benötigt ab und zu einen neuen Überzug, den man mit einem Stück Schrumpfschlauch erneuert. Sind ja nur Centbeträge.

    Insgesamt ist die GT-Flex ein sehr schönes Gerät, wenngleich kleine Details verbesserungswürdig wären. Präzision und Handling lassen kaum Wünsche offen.
    Zu erwähnen noch die Unterstützung von Herrn Nischan (Arrowinapple), wenn es einmal Probleme und Fragen gibt. Das soll hier keine Werbung sein, aber wir wünschen uns ja auch, dass Service auch nach dem Kauf kein Fremdwort ist. Das ist hier der Fall.