Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 4.825 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Juni 2009 um 21:02) ist von Bruder.

  • Ich hab mir im letzten Jahr fast ohne Fremde Hilfe einen Nachbau einer Hist AB des 13 Jahrhunderts gebaut, wie Z.B den Schaftrohling,( @Jagdzeit Zimmermann) und eben halt nur den Rohling der Nuß( Motorrad Kumpel Beruf Dreher).

    Die Nuss, das ist der Teil an einer Hist. Armbrust, der den meisten Leuten das größte Kopf zerbrechen bereitet, und Sie veranlasst, solch ein Projekt gar nicht erst an zu fangen.

    Das war auch der Grund, warum ich Jahre gebraucht habe bis ich den inneren Schweinehund überwunden hatte, und dann doch angefangen bin.

    Das wichtigste ist, das man Jemanden hat, der in einem Metall verarbeiteten Betrieb, am besten mit Drehbank arbeitet, das Glück hatte ich, aber leider ohne Fräseinrichtung.

    Ansonnsten gibt man dem Wekzeugmacher oder Dreher einfach ein kurzes Stück eiserne Welle, die man meistens irgendwo in einem Schrott Container oder als Rest im Eisen + Stahl Waren Großhandel für ein Paar Cent bekommt ( geht meistens nach Gewicht zum Schrottpreis ), und der macht einem die kpl. Nuss im Handumdrehen ( Kosten ein paar Euro in die Kafee Kasse).

    Ich bekam nur den Rohling, ( Es war grad Urlaubszeit, und keiner in dem Betrieb hatte Zeit mir das Teil fertig zu fräßen) und hatte noch ca. 4 Std. säge u. feilarbeit vor mir bis ein einigermasen brauchbares Ergebniss vorlag.
    Anschliesend sollte man das Teil mit dem Zahnarzt Bohrer ( Dremel ) fein polieren, damit die Sehne später keinen Schaden nimmt, und das Teil ist einbau fertig.


    Da kommen gleich noch mehr Pics.
    Gruß Bruder

    3 Mal editiert, zuletzt von Bruder (21. Juni 2009 um 12:29)

  • Der Rohling zentriert auf der Drehbank gebohrt, und abgeschnitten, is nun mal die genaueste Sache, mit Metallsäge, und Bohrständer gehts natürlich auch

  • Die Zeichnung, wie man die groben Konturen, mit der Metallsäge aussägt, wie ich es gemacht habe.

    Sie lehnt sich an den anderen Zeichnungen an, und wird mit UHU beidseitig gespiegelt, auf Unser Rundeisen geklebt, ich fand das ging so am einfachsten.

  • Schablone für die Feilarbeit, wird nach der Sägearbeit beitseitig mit Uhu auf den gesägten Rohling geklebt, und einmal gespiegelt ausgedruckt, schliest m.E so die gröbsten Fehler beim feilen aus

  • Zum Schluß nochmal die Zeichnung von der Draufsicht mit den gröbsten Masen
    Und immer daran denken, was einem als das schwierigste beim Bau einer AB erscheint, entpupt sich im Endefekt noch als die leichteste Arbeit, bis auf den körperlichen Einsatz halt, das war das schwierigste, und weil ich Damals grad dabei war, hab ich für den Forums Kollegen @Jagdzeit gleich noch Eine mit gefeilt.
    Viel Spass
    Bruder

    Einmal editiert, zuletzt von Bruder (21. Juni 2009 um 12:55)

  • So soll es dann funktionieren

    Das mit der Ventilfeder einer Honda Dax, dürfte Hist. nicht korekt sein, weil man damals nur Blattfedern kannte, aber der Zweck heiligt nun mal die Mittel, und von der Feder sieht man nichts.
    Das Prob. ist halt nur eine kräftige Feder zu bekommen

    Einmal editiert, zuletzt von Bruder (21. Juni 2009 um 14:50)

  • So schauts dann aus wenn`s fertig ist, eine voll funktionstüchtige Armbrust, mit der man auch mit etwas geschick zwar!
    auch Was trifft.
    Das schönste aber ist, die Gewissheit Alles selber gemacht zu haben, bis auf ein paar grobe Dinge, die man zur Not auch selber hinbekommen hätte, aber warum quälen, wenn Jemand an Maschinen dafür rannkommt.
    Gruß Bruder

    Edit: Das ist im Moment auch die einzige AB die bei mir in Gebrauch ist, weil es unheimlich spass macht ohne irgendeine Zielvorrichtung damit zu schiessen.
    Back to the Roots eben :nuts:

    Einmal editiert, zuletzt von Bruder (21. Juni 2009 um 18:28)

  • Kann mir mal jemand sagen warum auf den unterseite der Nuss auf ganzer Breite ausgespart wird? Ich meine ich kenne die Schematische Zeichnung schon von Berwelf und den templer. Aber warum nicht nur in der Mitte so breit wie die Abzugsstange ist. Gerade bei einer Stahlnuss erzeugt doch dieses großzügige aussparen unnötig unwucht, oder?

    :direx: BIG BROTHER IS WATCHING US :direx:

  • Na weils einfacher ist das so zu machen, anstelle da mit den Feilen und der Säge rum zu friemeln, glaub mir es ist schon ein Krampf, die Pfeilführung zwischen den Krallen aus zu arbeiten, da muß man sich Das nicht auch noch antun, das wusten die AB Bauer vor Tausend Jahren schon, und weil es auch keinen Sinn macht da Material stehen zu lassen, und natürlich um ein blockieren zu vermeiden.

    Wir haben es hier mit einer Uralttechnik, und Spaltmasse von bis zu 1mm zu tun, und einer Paarung von Holz und Stahl, wo eine gewisse Technische lose vorprogramiert ist.

    Bei den Drehzahlen von vielleicht 1200 UpM, spielt das ja wohl auch keine große Rolle die spürst Du eh erst wenn der Pfeil schon längst unterwegs ist, als leichtes schütteln der AB.

    Edit: dann kann ich nach der ganzen editiererei nochn Abschlisendes Pic. von der Seite mit eingebauter Nuss, Pfeilniederhalter, Abzugsstange, Verstärkungsblech gleichzeitig Sicherrung für die Achse der Abzugsstange, und Achse der Nuss reinsetzen.
    Gruß Bruder

    7 Mal editiert, zuletzt von Bruder (21. Juni 2009 um 19:04)

  • Vor tausend Jahren benutzte man wenn überhaupt ne Nuss dann eine aus Horn. Die ist leicht wie Holz und auch rel. leicht zu bearbeiten. Auch konnte ich noch keine historische Nuss von unten sehen.

    Warst das nicht Du der mal gesagt hat dass die Nuss ewig nachrattert?

    Auch war die Nuss eigentlich nicht auf einer Achse gelagert sondern in dem Loch nur mit einer Hanfschnur gesichert die die Nuss zusätzlich gebremst hat.

    :direx: BIG BROTHER IS WATCHING US :direx:

    Einmal editiert, zuletzt von alize (21. Juni 2009 um 20:38)

  • Aber dafür gibts trotzdem keine Drehzahlen, die Dir die AB aus der Hand reist, selbst wenn die Nuß ne Stunde nachlaufen würde,also völlig wurscht ob Du da was rausfräst, oder mit der Säge zwei einfache Schnitte machst, und ob die nun vor Tausend Jahren aus Horn oder Bein war, und heute aus Stahl, so isses nun mal einfacher in der Fertigung, oder was meinst Du mit der Frage.
    Ansonnsten, versuch mal nach Deiner Methode eine Nuß zu fertigen, und berichte mal

    Wenn Du Dir mal ne Orig. Nuss anschauen möchtest( Sahen genau so aus, wie die von mir gefertigten, hatten aber auch einen Nußbrunnen, das brauch man aber nicht, wenn man ne Achse mit verstärkungsble verwendet )und zwar aus allen möglichen Perspektiven und auch unterschiedlichen Materialien,dann kann ich Dir nur das Buch die Hornbogen Armbrust empfelen, ist zwar recht teuer, aber dafür mit sehr vielen Fotos ganzer ABs und auch nur Fragmenten sehr lehreich.

    So weit ich das noch in Errinnerung habe, war die Achse wohl aus Menschenhaar , aber so sicher bin ich mir da nicht, und ob ne Hanfschnur oder Haar das Gewicht der Nuß lange tragen könnte bezweifle ich, weshalb die Heutigen Repliken, zu Larp oder einfach nur so zum spass ne MasiveNuß und Achse aus Stahl haben
    Wie oben schon geschrieben, Hist nicht korekt, aber der Zweck heiligt die Mittel
    Gruß Bruder

    Edit:
    zu dem Buch es behandelt überwiegend die Periode nach dem 14 Jh, und da es sich um Jagd ABs handelt, gibt es da auch unwahrscheinlich viele Abzugsysteme.

    Von den ABs die von beginn der Kreuzzüge an verwendet wurden, gibts wahrscheinlich nichts mehr, was man in der Hand halten könnte, wahrscheinlich war die Säule einfach nur eckig geformt, um damit im Nahkampf kräftig draufhauen zu können, genauso wie man nicht 100%tig weiß, ob die Bögen überwiegend aus Horn oder Stahl waren, wahrscheinlich beides, und einige wenige sogar noch aus Holz.

    Im gegensatz zu den Jagd ABs die damals wohl unheimlich teuer, und aufwendig verarbeitet waren, war die Kriegs AB wohl eher einfach gestrickt, um die Kosten so gering wie möglich zu halten.

    Weshalb die Form der Nuß wie Sie in den Bauanleitungen von Templer Boel z.B wohl eher auf reiner Spekulation beruhen, es aber durchaus möglich ist, das die ABs der einfachen Ausführung schon eine Achse anstelle von Nußbrunnen, und Faden hatten, genau wie man in der Zeit keine Gew.Schr verwendete, weil Diese im Mittelalter warum auch immer, in Vergessenheit geraten war, und man mit Nägel und Nieten arbeitete, und man sich meine ich mich noch zu erinnern, erst ab dem 14/15 Jh. wieder an die Gew.Schraube erinnerte.

    Sicher aber ist, das die AB sich noch lange nach der Einführung von Feuerwaffen halten konnte, weil Sie noch lange als treffsicherer galt als eben jene Hackebussen mit Ihren Lunten.

    Sicher ist auch, das die AB noch lange, von Jägern als Jagdwaffe verwendet wurde, weil es im heutigen Sinne als unsportlich galt mit der Büchse zu Jagen.

    7 Mal editiert, zuletzt von Bruder (22. Juni 2009 um 06:43)