Arsenal M2F - Ak47 - LEP

  • Hallo Forum,

    ich habe hier wieder ein kleines Schmankerl für euch:
    [GLOW=red]der AK 47 Zivilklon Arsenal M2F[/GLOW]ehemals im Kaliber 7,62mm x 39 jetzt 5,5mm Diabolo


    Arsenal:
    Die in Bulgarien ansässige Firma Arsenal wurde im Jahre 1878 gegründet und fertigt heute in
    Kazanlak (die Stadt der Rosen) neben den militärischen Produkten auch zivile Schusswaffen unter anderem für den Jagdbereich.
    Die M2F ist ein Gasdrucklader mit Drehkopfverschluss und wurde als reiner Werkshalbautomat hergestellt d.h. die Feuerwahl wie man es von dem großen Vorbild her kennt (Sicher, Dauerfeuer, Einzelfeuer) ist bei diesem Modell auf die beiden Stellungen "Sicher" und "Einzelfeuer" begrenzt.
    Das phosphatierte und mit Polymer beschichtete Gehäuse ist aufwendig aus dem Vollen gefräst und erreicht damit eine höhere Stabilität gegenüber Systemen die in Blechprägetechnik hergestellt wurden.
    Der Pistolengriff sowie der Vorderschaft bestehen aus sehr schön gemasertem hellem Naturholz und könnten bei Bedarf gegen taktische Schäfte mit Weaverschienen zum Anbringen von Optiken und anderem Zubehör ausgetauscht werden.

    Die mit ausgeklapptem Schaft 840mm lange und 3,5 Kg schwere SAR-M2F hat einen innen verchromten Lauf mit einer Länge von 320mm.
    Bei eingeklapptem Schaft beträgt die Gesamtlänge des ehemaligen Halbautomaten gerade mal 605mm, ohne Mündungsfeuerdämpfer sogar nur 544mm.


    Visierung:
    Die Visierung besteht aus einer verstellbaren Visierklappe mit Kimme und einem nach oben/unten und seitlich verstellbaren Korn.
    Anhand des Visierschiebers lässt sich die Waffe für Entfernungen von 100 bis 500 Meter ausrichten (natürlich sind diese Entfernungen für den Einsatz mit LEP-Patronen in Verbindung mit einem so kurzen Lauf absolut utopisch).
    Die Visierlinie beträgt 285mm, um bei Nacht schießen zu können ist ein Zusatzvisier welches an Visierklappe und Korn aufgesteckt wird erhältlich das, falls nicht benötig, weggeklappt werden kann.

    Anfänglich war die Kimme zur Aussenseite hin so scharfkantig das man sich leicht hätte daran verletzten können, nach kurzem Schleifen war dieses Problem aber aus der Welt geschafft.
    Da die Arsenal aufgrund ihrer nach unten klappbaren Schulterstütze nicht im Besitz einer seitlichen Montage zur zusätzlichen Anbringung einer Optik wie z.B. einem Kobra Sight ist, muss diese entweder mühevoll selbst montiert werden (dann ist der Schaft nicht mehr unterklappbar) oder man verwendet einen Gehäusedeckel (alternativ funktioniert auch ein Gasrohr) mit einer oder mehreren angebrachten Weaverschienen.
    Da mir die normale Kimme/Korn Methode zum Schießen mit den LEP Patronen reicht, habe ich keine zusätzliche Optik in Erwägung gezogen.


    Das Magazin:
    Das sehr widerstandsfähige gebogene Magazin fasst im Kaliber 7,62x39 30 Schuss und besteht aus Polymer mit Stahleinlagen an den Magazinlippen sowie an der Haltenut.

    Ich besitze auch ein kleines 2 Schuss Magazin welches in Deutschland speziell bei Jägern eingesetzt wird, da diese eine Auflage haben dass ihre halbautomatische Langwaffe bei der Jagdausübung maximal 3 Schuss (eine Patrone im Lager zwei weitere im Magazin) fassen darf.
    Anders als bei anderen AK Klonen die es momentan auf dem deutschen Markt gibt, kann die Arsenal auch problemlos mit original erhältlichen AK 47 Blech- sowie Trommelmagazinen gefüttert werden.
    Da der LEP Umbau die Waffe aber zwangsweise zum Einzellader gemacht hat ist der Sinn eines größeren Magazinvolumens außer aus optischen Gründen hinfällig.
    Beim Ladevorgang mit LEP Patronen kann das leere Magazin ruhigen Gewissens in der Waffe belassen werden, da die M2F über keinen Verschlussfang, sondern lediglich über eine Arretierstellung in der Schließfeder für den Verschlussträger verfügt, welcher den Repetiervorgang blockieren könnte.


    Vorwort zum Umbau:
    Die Arsenal habe ich über ein bekanntes Auktionshaus im Originalzustand ersteigert.
    Da ich aber zu diesem Zeitpunkt nicht im Besitz einer Erwerbsberechtigung war musste die Waffe direkt auf dem Postweg zum Umbauer, was sehr Schade war denn ich hätte sie vor ihrer Kastration gern in Händen gehalten und auf einem zugelassenen Schiessstand ein paar Scheiben im original Kaliber gelocht ;)
    Der Umbau hat mich 250€ gekostet, was damals in dieser Sparte einen Standardpreis für den Umbau einer Langwaffe darstellte.
    An die Leute deren Interesse ich an dem LEP System geweckt habe muss ich an dieser Stelle leider eine enttäuschende Botschaft zu kommen lassen:
    Der Umbau von Originalwaffen in LEP ist seit dem 1.4.2008 in D verboten! Altbesitz ist Waffenbesitzkarten (kurz WBK) Pflichtig!


    Der "LEP" Lauf / weitere Abänderungen auf LEP:
    Der eingearbeite LEP Lauf ist ca. 23 mm lang/kurz, dadurch wird es selbst dem geübtesten Schützen nicht möglich sein auf größere Distanz gute Schussbilder zu erzielen, aber war die Awtomat Kalaschnikowa 47 sowieso nicht gerade durch ihre Präzision sondern eher durch ihre extreme Zuverlässlichkeit bekannt und gefürchtet? ;)
    Wie auf den Bilder zu sehen ist wurde das vorhandene Patronenlager aufgebohrt und dort ein LEP Patronenlager aus Stahl (sieht so ähnlich aus wie ein Salutadapter) eingesetzt.

    Hier muss ich anmerken das dass Ausbauen des Gewehrlaufes dem Umbauer laut eigener Auskunft ganz schön Ärger bereitet hatte, aber wie man sieht hat sich am Ende der Aufwand gelohnt.
    Der Rest des Ursprungslaufes im Kaliber 7,62 ist im Originalzustand belassen und nicht ausgebohrt geschweige den geschlitzt, es sind sehr schön die Felder und Züge zu erkennen. Entschuldigt bitte dieses schlechte Foto aber ich kriege es nicht besser hin!

    Eine weitere Abänderung außer die neue Kaliberbezeichnung und dem F im Fünfeck konnte ich selbst beim kompletten Zerlegen und näherem Untersuchen der Waffe nicht entdecken. Der Verschlusskopf, das Loch für den Schlagbolzen und sogar der Sicherungsstift für den Schlagbolzen sind absolut unangetastet.

    Hier ein Bild von der simplen aber durchaus genialen Technik, welche den Selbstlader so zuverlässig macht!
    Zu sehen sind (1) Unterbrecher, (2) Abzug, (3) Hammer und (4) Schlagfeder:


    Schalthebel-Sicherung:
    Ein kleiner Negativpunkt beim Hantieren mit der Sicherung ist, dass man als Rechtshänder die Hand vom Pistolengriff nehmen muss und so nur schwer im Anschlag bleiben kann; da lobe ich mir doch eher den mit dem Zeigefinger oder Daumen problemlos erreichbaren Sicherungshebel eines G36.
    Hier sind noch mal die zwei Stellungen "Sicher" und "Einzelschuss" zu sehen.


    Mündungsfeuerdämpfer:
    Dieser angebrachte Venturi-MDF sieht eher aus wie ein verkürzter Schalldämpfer oder ein Granatbecher ala WWII der sich von vorne gesehen nach Innen zum Trichter formt.

    Es war auch für mich eine gewisse Gewöhnungszeit notwendig bis ich mich mit dieser "bulligen" Optik anfreunden konnte.
    Wem diese nicht zusagt könnte den vorhandenen z.B. gegen einen Krinkov MDF austauschen oder den Dämpfer ganz weg lassen.


    Schussbild:
    Mir war es vor kurzem möglich das erste Mal mit der Arsenal ein paar Schuss abzugeben.
    Das Schussbild fiel dabei auf 5 Meter Entfernung bei aufgelegter M2F bedingt durch den kurzen Lauf eher schlecht aus.
    Geschossen habe ich mit RWS Hobby (geriffelte Flachkopfdias).
    FOTO FOLGT! ;)


    Pflegetipps für LEP-Patronen:
    Da die Anschaffung der LEP Patronen alles andere als günstig ist, liste ich hier mal ein paar Pflegetipps auf:

    • Niemals längere Zeit unter Druck lagern da die Dichtung stark darunter leidet (Deformation).
    • So wenig wie möglich mit Pflegeölen und Waffenreinigungsmitteln dran gehen !
    • Möglichst nur Siliconöl verwenden !
    • Bei starker Verschmutzung mit lauwarmem Wasser reinigen, danach trockenlegen!
    • Gelegentlich Dichtungen wechseln (ca. alle 500 Schuss)
    • Keine verschmutzen Patronen oder Diabolos verwenden
    • Patronen sorgsam behandeln da diese ziemlich kratzerempfindlich sind

    Mit diesen Tipps solltet ihr eigentlich lange Zeit Freude an euren Patronen haben.

    Ich hoffe sehr das euch mein kleiner Bericht über den Selbstlader der Firma Arsenal gefallen hat ;)

    Liebe Grüße
    Markus