Alte Diana Mod. 35

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 6.080 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. April 2008 um 23:21) ist von omega.

  • Hallo,

    Ich bin vor einiger Zeit über einen Verwandten an eine alte Diana Mod.35 gekommen. Neulich beim Einschießen ist mir aufgefallen, dass sich der Abzug nicht wie gewohnt anfühlt. Nach Demontage habe ich dann festgestellt, dass an der Stelle, an der der Achstift durch den Abzug gesteckt wird ein Teil des Abzugs abgebrochen ist (Plastik). Ich habe bei Diana mal nach Ersatzteilen nachgefragt, leider haben die grad wohl Betriebsferien.

    Leider konnte ich das Luftgewehr nicht datieren, normalerweise ist das doch irgendwo im Metall eingeprägt oder irre ich mich??? Ich habe mich außerdem entschlossen bei der Gelegenheit das Gewehr gleich zu überholen (neue Feder, Dichtungen überprüfen). Ich bin zwar Neuling auf dem Gebiet, allerdings Werkzeugtechnisch sehr gut ausgestattet und technisch nicht unbegabt. Allerdings muss ich zu meiner SChande eingestehen, dass ich den Abschlussdeckel nicht abbekomme. Ich habe schon die im Netz kursierende Explosionszeichnung bemüht, bin aber leider nicht weitergekommen.

    Ist der Deckel aufgeschraubt? Da schon einige Kratzer auf dem Deckel waren habe ich mich mal mit der Wasserpumpenzange rangewagt, allerdings ohne Erfolg. Ist der Deckel eventuell noch durch eine Schraube oder sonstiges gesichert? Dieses Teil treibt mich echt noch in den Wahnsinn. Falls ich es irgendwie abbekommen sollte werde ich wohl bei DIana bei der Gelegenheit wohl gleich eine neue Abdeckung bestellen, damit das ganze wieder einigermaßen aussieht.

    Ich würde mich freuen, wenn mir jemand bei meinem Problem helfen könnte.

    Viele Grüße
    Diddi

  • Hallo Diddi!
    Der Abschlussdeckel ist aufgesteckt. In Deinen Fall festgerostet. Etwas Kriechöl drauf, einwircken lassen. Dann Zange nehmen und hin und her drehen. Geht garantiert ab. Da Du sowieso einen neuen Deckel kaufst ( kostet nur ein paar €), braust Du auch nicht vorsichtig sein beim runterziehen. Das Herstellungsjahr steht hinten links auf der Systemhülse ( von den Abschlussdeckel 2,5cm entfernt Richtung Lauf). Ist da nichts zu finden ist Deine 35 vor Bj. 1966.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kippchen (14. März 2008 um 20:52)

  • Vielen Dank für die Antworten!!
    Ich werds jetzt mal mit Kriechöl versuchen, bin ja mal gespannt ob das funktioniert. Hab nämlich schon ordentlich Kraft angewendet und das Ding hat sich keinen Millimeter (im Schwäbischen: koi Muggaseggele.. ^^) bewegt. Auf der Systemhülse steht definitiv nichts was das Baujahr angeht. Habe noch eine kleinere Diana MOD. 25, da steht an besagter Stelle tatsächlich das Baujahr (72)
    Ich hoffe dass ich das hinbekomme, wär echt schade um das Luftgewehr. Das macht nämlich einen recht soliden Eindruck, eben noch ein Stück gute deutsche Wertarbeit.

    Viele Grüße
    Diddi

  • Also ich bin kurz davor, die Flinte ins Korn zu werfen (was für ein Wortspiel...) Ich habe das besagte Teil getzt in ca einer halgen Dose WD-40 buchstäblich ertränkt...es bewegt sich leider nicht. Ich habe um besser ansetzen zu können einen Schraubenzieher durch das hintere Bolzenloch gesteckt und mit der Wasserpumpenzange versucht die Abdeckung dzrch Drehbewegungen zu lockern. Ich habe dabei allerdings nur den Schraubenzieher verbogen und mir das Handgelenk verstaucht :new16:.

    Gibts die Möglichkeit die Abdeckung am äußersten Ende aufzusägen? Ich weiß ja nicht wie weit diese aufgesteckt ist? Dieses Ding treibt mich noch in den Wahnsinn

  • Hallo,

    es ist nun einige Zeit vergangen und siehe da, letztendlich habe ich den Abschlussdeckel doch noch abbekommen (ich habe ihn dazu ein wenig erhitzt). Nachdem nun gestern die von mir bestellten Ersatzteile angekommen sind möchte ich mich ans Zusammenbauen des Puzzles machen.

    Ich habe hierzu allerdings eine Frage zur Kolbendichtung. Kann es sein, dass es sich bei der von DIANA geschickten Dichtung wieder um eine Lederdichtung handelt? Diese ist extrem steif und scheint mit einer Graphitschicht oder etwas ähnlichem überzogen zu sein.
    Die alte Dichtung ist sehr viel weicher und kann sich dadurch sehr gut an die Wand anpassen, sodass der Kolben otimal dichtet, aber auch sehr leicht läuft. Ich habe so meine Bedenken ob das bei der neuen Dichtung auch so der Fall sein wird... Hätte die alte Dichtung nicht schon Risse, würde ich sie nicht wechseln.

    Ich habe das Gewehr komplett mit ein wenig Benzin entfettet, Wie wird nun die Kolbendichtung vor dem Einbau behandelt? Ich habe im Forum gelesen, dass sie manche in Öl einlegen vor dem EInbauen damit sie flexibler wird, andere raten vom Öl völlig ab (wegen der Gefahr des Dieselns) und benetzen die Dichtung mit ein wenig Fett. Was ist da richtig?

    Ich möchte gerade an dieser Stelle keinen Fehler machen und nachträglich das Gewehr wieder zerlegen müssen und wäre deshalb für einen Tip dankbar.

    Da das Alter des Gewehr immer noch unbekannt ist habe ich ein Bild meines "Schlachtfeldes" reingestellt, vielleicht entdeckt ja einer einen Hinweis, der auf das ungefähre Alter schließen lässt. Die Waffe hat wie erwähnt kein eingeprägtes Baujahr, was auf ein älteres Semester schließen lässt. Desweiteren habe ich ein Bild der Dichtungen eingestellt (im Hintergrund ist die alte Dichtung zu sehen). Leider sind die Bilder ein bisschen duster geworden.

    Vielen Dank im Voraus für eure Antworten

    Gruß Diddi

  • Hallo Diddi!

    Besorg Dir Teflonfett und/oder-oel zb. Lupus Waffenfett.
    Ich habe mir bei eBay mehrere Dosen Interflon Fin Grease und Fin Oel
    besorgt. Bei Fahrrad-Händlern soll es auch so weißes Fett mit Teflon geben.

    Die Lederdichtung ordentlich mit Teflonfett/oel einstreichen und ein paar Tage liegen lassen. Vor dem Einbau das überschüssige Fett schön abwischen.
    Den Kompressionsraum nur hauchdünn auswischen. Weniger ist hier mehr!
    Alle hinter der Dichtung liegenden Teile (Kolben, Feder, Federführung etc)
    behandelst Du ebenfalls ganz dünn mit diesem Fett.
    Auch für Außen, vor allem dem Lauf ist das Zeug spitze. Dünn einreiben...
    nach ner Stunde mit nem trockenen Lappen hinterher.
    Das Metall fühlt sich dann leicht fettig, samtartig an...nur an den Fingern ist nix. ;D

    Wo sind denn die Bilder Deiner 35er? ???

    Gruß
    Michel

  • Hallo,

    danke für den Tip! Da hab ich ja Glück gehabt, Teflonfett hab ich sogar im Haus (fürs Rennrad). Nur Teflon-Öl hab ich nicht, nur Ballistol. Die Bilder vom Gewehr hab ich noch ein bisschen aufgehellt. Ist vermutlich zu klein um Details erkennen zu können, aber falls jemand ne Idee hat, woran man das Alter bestimmen könnte kann ich natürlich ein Detailfoto machen.

    Gruß Diddi

  • Genau bestimmen ist leider schwierig.
    Zielfernrohrschiene vorhanden?
    Abzugzüngel aus Vollmetall oder Blech?
    Welche Visierung? (Aufgeschraubt oder seitlich eingeschoben)
    Korn Schwalbenschwanz (Korn wird von der Seite eingeschoben)
    oder 2 Nuten längs zum Lauf (Korn von vorne aufgeschoben)
    Zu guter letzt:
    Kugel- oder Keilverriegelung (Lauf)

    Bilder wären hilfreich

    Gruß
    Michel

  • Habe gerade die Einzelteile noch einmal unter die Lupe genommen.

    Das Gewehr besitzt eine Schiene zum Montieren eines ZIelfernrohres, die Kimme (bzw, die ganze Visiereinheit) ist von oben aufgeschraubt.
    Der Abzug selbst war aus Kunststoff. Ich habe mir von DIANA allerdings einen neuen schicken lassen, da der Plastikabzug an der Stelle gebrochen war, an der der Achsstift durchgeschoben wird.

    Zur Laufverriegelung: Am Lauf ist eine Metallkugel eingelassen, sie befindet sich ca. 1,5 cm unter der Laufdichtung. Am Kolbengehäuse (oder wie das auch immer heißen mag :)) ) befindet sich ein Metalldorn bzw. schmaler Keil, der beim Knicken des Laufes gegen die Metallkugel drückt.

    Das Korn muss ich morgen erst suchen, das habe ich bei der Montage des Zielfernrohres demontiert. Morgen werd ich mal ein paar Detailbilder machen.

    Noch eine Frage zum Fetten der Kolbendichtung: Ich habe diese jetzt schön dick mit Teflonfett eingepinselt und erst mal auf die Seite gelegt. Hätte ich die Laufdichtung erst vom Graphit (oder was das auch immer sein soll) befreien müssen damit diese das Fett aufnehmen kann? Diese wirkt durch einen anthrazit schimmernden Belag (der sich aber mit dem Fingernagel abschaben lässt) wie versiegelt. Am besten wird wohl sein, ich lasse das ganze ein paar Tage einziehen, wenn dann nichts passiert kann ichs ja mal mit weniger viskosem Öl versuchen.

    Viele Grüße
    Diddi

  • Dürfte zwischen 1960-66 gebaut sein.

    Die gefettete Dichtung ruhig zwischendurch mit den Fingern
    ordentlich duchkneten damit sie geschmeidig wird....
    das klingt irgendwie.... :rotwerd:

    Mach mal ein Foto von der Visierung und dem Korn, das reicht dann schon.

    Gruß
    Michel

  • Hi,

    ich habe die Visiereinrichtung jetzt mal ausgegraben *lol* Die Kornscheibe wird von oben durch einen Schlitzin in die Halterung geschoben. Von vorne wird dann diese Scheibe fixiert, indem eine Hülse in die Zielvorrichtung geschraubt wird, die die Kornscheibe in eine Nut drückt, sodass diese nicht mehr nach oben herausgezogen werden kann.

    Sobald meine Digitalkamera wieder Saft hat, werde ich mal ein Foto machen

    Gruß Diddi

  • ...und hier eine etwas neuere Ausführung.
    Visier geschraubt mit einfacher Seitenverstellung.
    Kornhalter wie bei Deiner von Vorn aufgeschoben.
    Aber noch mit Keilverschluß und ohne ZF-Schiene.
    Original hat diese Ausführung auch noch den Vollmetall Abzug, ist aber umgebaut worden.

    Falls jemand noch weiterführende Infos zur 35er hat... ich währe sehr dankbar!

    Gruß
    Michel