Wie bereits von manchen reklamiert wurde, sind einige Waffen sehr Munitionsfühlig. Speziell
bei den Crosmanprodukten scheint sich das Phänomene der „wandernden" Diabolos in der
Trommel keine Seltenheit zu sein. Scheinbar verlassen die Diabolos ihren festen Sitz in der
Trommel und wandert rückwärts in Richtung Stossboden. Dabei kommt es dann zu
Funktionsstörungen da die Trommel nicht mehr weiter transportiert werden kann. Teilweise
überschiesst man auch ein Diabolo, d. H. das der achte Schuss leer ist und man beim öffnen
der Waffe noch ein Diabolo in der Trommel vorfindet, jedoch nicht vor der Kammer sondern unten!
Also Grund genug sich mal dieses Themas an zunehmen. Die Standarddiabolos haben einen
Flachkopfdurchmesser von 4,50mm und einen Kegeldurchmesser von 4,7 mm. Das muss so
sein, weil sonst das Diabolo durch den Lauf fallen würde. Durch Verwendung verschiedener
Kopfdurchmesser kann man die Probleme auch in den Griff kriegen. Vielleicht leigt es ja auch
daran, das Crosman im Gegensatz zu Umarex, Trommeln aus Kunststoff verwendet. Kunststoff ist nunmal
viel weicher als Metall und könnte unter längerer Belastung leiden. Ich habe zehn Sorten getestet:
Dynamit Nobel RWS Wettkampfkugeln im 4,50 Durchmesser
Dynamit Hobby 0,45 g im 4,50 Durchmesser
Dynamit Superpoint Extra 0,53g im 4,50 Durchmesser
Dynamit Super H Point im 4,50 Durchmesser
Dynamit Geco Diabolokugeln im 4,50 Durchmesser
Frankonia Spezial Diabolo im 4,50 Durchmesser
Frankonia Jagd im 4,50 Durchmesser
Haendler & Naterman Finale Match (handsortiert) im 4,50 Durchmesser
König Match im 4,50 Durchmesser
Umarex Perfecta im Durchmesser 4,51mm
Der Test bestand aus zwei Teilen:
1)allgemeiner Funktionstest:
Drei Nachbarskinder (Anm. des Autors: sind alle alt genug) sollten immer acht Diabolosterne
füllen. Und zwar so, das sie von einer sicheren Funktion ausgehen können. Und da zeigt sich
bereits das erste Problem. Wenn die Diabolos nicht weit genug hineingedrückt werden, stehen
diese hinten über und es kommt schon vor dem ersten Schuss zu Transportproblemen.
Entweder dreht sich der Stern gar nicht, oder ein Diabolo wird zwischen Trommel und
Stirnwand zerdrückt. Es empfiehlt sich die Trommel entweder auf Zeige und Mittelfinger zu
legen und mit dem Daumen an zu drücken, oder verkehrt herum gegen eine feste Unterlage zu
pressen.
Danach sollten die Kids abwechselnd beide Waffen laden und schiessen. Als Ziele waren
wieder der Entenkasten und auch die Fallplattenanlage vorgesehen. Ebenso hatten wir auch
Getränkedosen, Zinkfiguren, Filmröllchen sowie Tonröhren und Sterne. Vorweg genommen,
es war recht lustig. Die zwei Jungs flackten meistens schnell auf Enten und Fallplatten,
wogegen das Mädchen lieber Präzision auf die Luftpistolenscheibe schoss. Manchmal durfte ich auch mal
schiessen und nicht immer nur die Co² Kartuschen nachladen, insgesamt haben wir 20
leergeschossen.
2)Präzisionstest
Nur die Diabolos welche ohne Störungen aus beiden Waffen schossen kamen zum
Präzisionstest. Eine Sorte lieferte keine einzige störungsfreie 8 Schuss-Serie ab. Das war
die Super Point von Dynamit Nobel. Der Heck des Diabolos ist Übermasshaltig und steht fast
1 mm hinten aus der Trommel über. Selbst mit Gewalt ging dar gar nichts. Folgende Sorten
fielen durch:
Frankonia Spezial Diabolo
Frankonia Jagd
Dynamit Nobel RWS Wettkampfkugeln
Dynamit Hobby 0,45 g
Dynamit Superpoint Extra 0,53g
Der Test wurde mit der Ck92 – dem Beretta- Nachbau auf 5 Meter freihändig stehend im Single
Action Modus geschossen. Dabei lagen die Trefferbilder zwischen 18 und 30 mm. Am erstaunlichsten war,
das die teuerste Sorte (13 DM für 500 Schuss) von H&N Finale Match den grössten Streukreis produzierte. Da ich das
nicht glauben konnte wurden 8 Schuss zur Kontrolle aus der 1008 abgegeben. Leider mit
demselben schlechten Resultat. Hier die Ergebnisse.
Dynamit Geco Diabolokugeln 18 mm
Umarex Perfecta 20 mm
König Match 25 mm
Dynamit Super H Point 25 mm
Haendler & Naterman Finale Match (handsortiert) 30 mm
Die Sieger
Die Verlierer
Abschlussbemerkung:
Dieser Test gibt zum einem Aufschluss über die tatsächliche Munitionsfühligkeit der Waffe, oder
sollte man lieber sagen das die Hersteller nicht immer viel Wert auf Masshaltigkeit der Munition
legen? Spätestens mit erscheinen des Speedloaders von Henning Ehemann wird sich die Spreu vom
Weizen trennen. Bevor man also 5 oder 10.000 Schuss Diabolos kauft, sollte man verschiedene
Sorten einmal durchprobieren. Eine kleine funktionierende Auswahl habt Ihr ja jetzt. Auf eine
Preisangabe habe ich absichtlich verzichtet, da mit Ausnahme der H&N alle Sorten zwischen 5 und
7 DM kosten. Natürlich bekommt Ihr auch bei Grossabnahmen noch andere Preise. Übrigends, der
kleine Händler vor Ort hat die Munition zum gleichen Preis wie die Katalogversender - nur der
Service ist oft viel besser.
Also, viel Spass beim ausprobieren
Rugerclub
10.2001