Normaler Weise sind Matchwaffen irrsinnig teuer, sehr empfindlich und eher im Verein, als im Keller eines Hobbyschützen zu finden.
Eine Ausnahme kann die Feinwerkbau Modell 100/102 darstellen. Meine FWB100 ist ca. 4 Jahre alt und liegt im gebrauchten Zustand in der Preisklasse, die für Hobbyschützen und Anfänger sicher interessant ist. Öfter werden gebrauchte Matchwaffe in Fachzeitschriften schon für wenige Hundert Mark angeboten.
Ich persönlich nutze diese Waffe für Wettkämpfe, sowie auch fürs Spaßschießen auf größere Entfernung(20 m).
Verarbeitung:
Die beiden Waffen sind, wie man es von wettkampftauglichen Matchwaffen erwartet, bestens verarbeitet !
Nichts wackelt, stört oder klappert. Die meisten Teile sind aus recht leichtem Metall, ich schätze Aluminium, und sind schwarz lackiert.
Der Maßgriff ist aus robustem Holz.
Die Feinwerkbau 100 wiegt 1.150 Gramm und die FWB 102 ist Dank des weiteren Spannhebels um 30g schwerer.
Da der Griff in der Länge variieren kann, kann ich auch meine exakten Angaben machen, nur dass die Gesamtlänge bei ca. 42 cm.
Viel mehr kann ich dazu allerdings auch nicht sagen, da ich die Testkandidaten leider nicht Fabrik neu bewunden konnte.
Griff:
Der Formgriff ist aus Holz und erinnert etwas an den Griff der Twinmaster TOP.
Er lässt sich optimal an die Hand des Schützen anpassen, da er um 10° kippbar ist und man die Handballenauflage um 20mm in der Höhe verstellen kann.(Mein abgebildeter Griff wurde noch mit Kitt meiner Hand speziell nachmodelliert.)
Abzug:
Sehr wichtig für eine Matchwaffe ist ein perfekter Abzug. Deshalb ist dieser auch vielseitig einstellbar. Der Druckpunkt kann über eine Schraube exakt an den Schützen angepasst werden.
Das Abzugsgewicht liegt bei 500g ab Werk, ist aber ja nach Geschmack um einige Gramm regulierbar, wobei zu beachten ist, dass bei vielen Wettkämpfen ein Mindestgewicht von 500g vorgeschrieben ist.
Ausserdem bietet der Abzug der beiden Feinwerkbaus einen Triggerstop - die Twinmaster lässt grüßen.
Zu dem ist der Vorzugsweg dem Schützen variabel anzupassen.
Einen weiteren Vorteil bietet der Trainingsabzug. Dieser arbeitet ähnlich einer Sicherung. Man kann so den Abzug betätigen, ohne dass der Schuss bricht. Dies ermöglicht also eine Art Trockentraining, bei dem die Waffe ohne Schussabgabe \"geschossen\" werden kann.
Der Abzugsschuh ist drehbar, schwenkbar, in der Höhe verstellbar und in der Länge verschiebbar..
Visier:
Das Wichtigste fürs Präzisionsschießen.
Was nützt einem die tollste Waffe, wenn man mit einem schlechten Visier nichts trifft
Ganz anders ist das bei den FWB-Schwestern.
Die Kimme ist in der Breite zwischen 3,0 und 3,8 mm mit einer Schraube verstellbar. Natürlich lässt sie sich auch in der Höhe und Seite mit jeweils einer Schraube in feinen Klicks optimal einstellen.
Ausserdem liegen den Waffen 3 Wechselkorne in verschiedenen Breiten bei, welche leicht mit nur einer Schraube auszutauschen sind.
Spannen & Laden:
Hier gibt es den einzigen großen Unterschied, zwischen der FWB 100 (ein Spannhebel) und der Schwester 102 (mit 2 Spannhebeln).
Die FWB 100 nimmt man am besten mit der rechten Hand, als wolle man schießen (aber Finger vom Abzug!) und schwenkt den Bügel vor dem Handgriff nach vorn. Nach ca. 130° rastet der Spannhebel ein und mit einem lauten Klick öffnet sich die Ladeklappe. Bei diesem Vorgang wird Luft in die Kompressionskammer gesaugt.
Nun drückt man den Spannhebel wieder in die Ausgangslage, wobei die eingesaugte Luft Komprimiert wird. Der Spannwiederstand beträgt Ca 9 kg.
Zum Beladen legt man einfach das Diabolo in die Lademulde und schließt die Ladeklappe. Dabei schiebt eine Art Dorn automatisch das Geschoß direkt in den Lauf. Somit wird auch vermieden, dass das Diabolo beim Laden verformt oder ungleichmäßig eingeführt wird.
Bei der FWB 102 läuft der Spannvorgang fast gleich ab.
Nur daß sie 2 Spannhebel besitzt unterscheidet sie von der FWB 100, im wesentlichen.
Als erstes nimmt man die Waffe in die Hand. Nun schwenkt man aber beide Hebel zusammen nach vorn, bis auch sie einrasten und sich die Ladeklappe öffnet.
Darauf wird der Kleinere nach hinten gezogen, danach erst der Große.
Dies hat den Vorteil, dass sich das Spannen auf zwei Arbeitsschritte verteilt und so das Spanngewicht von 9 kg (FWB 100) auf 5 kg bzw. 6 kg minimiert wird.